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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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größten Gefahr auszusetzen und sich auf einen Tanz mit mir einzulassen.«
    Alle am Tisch sahen den beiden hinterher, und bis auf Großmutter waren alle der Ansicht, daß dieser Abend einen Triumph darstellte und zu einer entscheidenden Wende in Dianas bislang wenig glücklichem Privatleben führen würde.
    »Mr. Harrison ist genau der Richtige, um meiner Schwester heute abend zu helfen, über Dan hinwegzukommen«, bemerkte Corey.
    »Diana hat Glück, immer wieder auf die Füße zu fallen«, sagte Spence.
    »Sie war eben immer schon ein praktisches Mädchen«, fügte der Großvater hinzu. »Diana hat gespürt, daß Dan nicht der Richtige für sie war, und hat ihn jetzt schon halb vergessen.«
    »Meine Schwester war immer schon stark und mutig.«
    »Diana ist jetzt endgültig nicht mehr zurechnungsfähig«, warf die Großmutter ein.
    »Das stimmt nicht, Omi!« erwiderte Corey. »Diana war immer unabhängig und ist mit allen Situationen fertig geworden. Sie bewahrt stets die Ruhe, fährt unter Druck erst zur Hochform auf, und ...«
    »Und sie hat meine Handtasche mitgenommen«, unterbrach Mrs. Britton sie und lächelte grimmig, weil sie damit den entscheidenden Beweis für ihre These vorgebracht hatte.
    Alle starrten wieder dem Paar hinterher. Jeder in der Familie wußte, wie sehr Diana sich auch um allerkleinste Details kümmerte. Ihr zielsicherer Geschmack und ihre Fähigkeit, sich auch unter den widrigsten Umständen perfekt zu präsentieren, galten allgemein als legendär.
    Doch da auf dem Tisch lag Dianas kleine Abendtasche mit dem Judith-Leiber-Logo, einer glitzernden Pflaume mit einem silbernen Stiel und grünen Blättern. Der Umstand, daß sie statt dessen die große schwarze Tasche ihrer Großmutter genommen hatte - das Stück hing deutlich sichtbar an ihrem Arm -, widersprach so vollkommen ihrer Art, daß die Familie sich ernsthafte Sorgen zu machen begann.
    »Da, bitte«, erklärte Mrs. Britton, »die Ärmste ist wirklich am Ende.«

Kapitel 25
    »Wenn Sie wirklich mit mir tanzen wollen«, scherzte Cole, als sie sich dem Eingang zum Ballsaal näherten, »sollten Sie vorher etwas trinken.« Er blieb am Bankett-Tisch stehen, hob eine Flasche Champagner aus dem Kühleimer und füllte zwei Gläser. Während er ihr das eine reichte, erklärte er grinsend: »Alkohol wirkt nämlich wie ein Anästhetikum. Mit mir zu tanzen könnte sich als schmerzliche und gefährliche Erfahrung erweisen.«
    Diana trank einen Schluck und fühlte sich immer noch unendlich erleichtert, daß die schreckliche Prüfung vorüber war. Gleichzeitig war sie Cole so dankbar, daß sie auch mit ihm getanzt hätte, wenn sie barfüßig gewesen wäre und er Bowlingschuhe angehabt hätte. Zufrieden stellte sie fest, daß die Frauen ihr keine mitleidigen oder höhnischen Blicke mehr zuwarfen. In Wahrheit beachteten die Ladys sie kaum noch und schienen nur noch Blicke für Cole zu haben, was Diana ihnen nicht verdenken konnte. Mit seinem vollen schwarzen Haar, seinen auffälligen grauen Augen und seinem athletischen Körperbau war er schon ein Blickfang.
    Dieselben männlichen Qualitäten, die damals schon bei ihren Freundinnen die wildesten Fantasien ausgelöst hatten, waren seitdem noch deutlicher entwickelt. Cole hatte immer schon ungezähmte Kraft und latente Sexualität ausgestrahlt, doch heute umgab ihn auch noch eine Aura kühlen Geistes und unbezwinglicher Stärke.
    Sie nahm noch einen kleinen Schluck, bis sie in den Tanzsaal gelangten, und verfolgte amüsiert die staunenden Blicke derjenigen, die sie vorher als bedauernswerten Fall abgeschrieben hatten.
    Das Orchester spielte gerade ein langsames Lied, und Diana wollte schon ihr Glas abstellen, aber Cole schüttelte den Kopf. »Erst austrinken.«
    »Sind Sie wirklich so voller Sorge, mir auf die Füße treten zu können?« fragte sie erheitert und voller Dankbarkeit.
    »Bestimmt nicht«, gab er frech zurück. »Aber so verkrampft und steif, wie Sie noch sind, fürchte ich um meine Füße.«
    Sie lachte und gehorchte. Dann hakte sie ihren Arm unter seinen und zog Cole an sich. Ihm kam diese Geste sehr besitzergreifend und sehr angenehm vor. Schließlich wollte er eines der wichtigsten Geschäfte mit einer wunderschönen Frau abschließen, die noch nicht wußte, was ihr blühte. Er brauchte ihr Vertrauen, damit sie sich seinen bizarren Vorschlag wenigstens anhörte.
    Als er sie auf der Tanzfläche in den Arm nahm, hob sie den Kopf und sah ihn sanft an. »Cole?«
    Er erwiderte ihr Lächeln,

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