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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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sie nicht wollte, daß er sehen konnte, was in ihr vorging.
    Doch Cole hatte erkennen können, daß sie auf Dans Verrat bei weitem nicht so heftig reagiert hatte wie auf seine Bemerkungen über die Zukunft ihres Unternehmens.
    Obwohl sie so zierlich und weiblich wirkte, schien sie doch ihre ganze Energie in die Firma zu stecken. Während er beobachtete, wie eine Brise durch ihr kastanienrotes Haar fuhr, sagte er sich, daß sie beide wenigstens das gemeinsam hatten - wenn schon nichts anderes.
    Er wußte, daß er ihr Zeit lassen mußte, sich diese unangenehmen Wahrheiten durch den Kopf gehen zu lassen. Und während Diana noch überlegte, rief er sich das Wenige ins Gedächtnis zurück, das er über ihr Unternehmen wußte.
    Das Ganze hatte offensichtlich als Familienbetrieb angefangen. Die Fosters hatten einen Party-Service für den gehobenen Bedarf unterhalten und sich auf biologisch angebaute Produkte mit selbstangefertigtem, natürlichem Tischschmuck und sonstiger Dekoration spezialisiert. Irgendwann hatte jemand dafür den Begriff >Foster-Ideal< erfunden, und daraus war dann schließlich ein Magazin mit dem Titel Foster's Beautiful Living entstanden.
    Cole hatte vor ein paar Tagen eine Ausgabe davon am Zeitschriftenkiosk des Flughafens entdeckt und, weil er Diana kurz zuvor auf CNN gesehen hatte, darin geblättert. Hinter den Hochglanzbildern von bunt bemaltem Mobiliar, selbstgefertigten Tapeten und Tischen, die mit handgewebtem Leinen belegt und mit köstlichen Speisen und Dekorationen bedeckt waren, schien die Philosophie des Magazins - eben das Foster-Ideal - zu stehen, daß eine Frau Erfüllung und Zufriedenheit erlangen konnte, wenn sie zur Natur zurückkehrte und deren Möglichkeiten kennenlernte. Darüber hinaus waren Cole vor allem die exzellenten Fotos aufgefallen, für die laut Impressum Dianas Schwester Corey Foster-Addison verantwortlich zeichnete.
    Vor allem letzteres hatte ihn eigentlich nicht überrascht, konnte er sich doch nicht daran erinnern, Corey früher jemals ohne Kamera gesehen zu haben. Geradezu amüsiert hatte ihn jedoch der Umstand, daß es sich bei der Gründerin und Herausgeberin dieses Blattes um ein in Reichtum und Luxus aufgewachsenes Mädchen handelte. Dieselbe Diana, die nun >Zurück zur Natur< propagierte, hatte ihm gegenüber einmal zugegeben, während sie angewidert auf einen Fleck an ihrer Hand starrte, daß sie nie wild gewesen sei oder draußen gespielt habe, weil sie es nicht ausstehen könne, sich schmutzig zu machen.
    Cole sah sie jetzt von der Seite an, betrachtete ihr vom Mond beschienenes Profil und konnte nicht fassen, daß Dan Penworth so dumm gewesen war, eine solche Frau für ein achtzehnjähriges italienisches Model sitzenzulassen. Schon als junge Heranwachsende hatte Diana außerordentlich viel Esprit, Intelligenz und Freundlichkeit besessen. Als reife Frau hatte sie sich das nicht nur bewahrt, sondern auch noch einige Attribute hinzugewonnen und ragte nun aus der Mittelmäßigkeit wie eine Königin auf einem Schachbrett hervor.
    Harrison war mit genug Models ausgewesen, um zu wissen, daß die im Grunde sehr langweilig waren, weil sie sich bis zur Besessenheit nur mit jedem Quadratmillimeter ihres Haars und ihrer Haut zu befassen pflegten. Zugegeben, in Designerkleidern sahen sie hervorragend aus, doch wenn man sie erst einmal neben sich im Bett liegen hatte, kamen sie einem vor wie Skelette, über die Haut gespannt worden war.
    Dan war ein Idiot und hatte seine große Chance vertan.
    Cole würde nicht so dumm sein und sich diese Gelegenheit sicher nicht entgehen lassen.

Kapitel 27
    Nach einer Weile kam er zu dem Schluß, daß Diana nun genug Zeit gehabt hatte, um sich der bitteren Wahrheit zu stellen, und sagte leise: »Ich wollte dich nicht verletzen oder in Verlegenheit bringen, sondern dir nur die Situation beschreiben, die auf dich zukommt.«
    Sie schluckte vernehmlich und starrte auf ihre Hände. Die Linke hielt das Champagnerglas, während die Rechte das Geländer so fest umschloß, daß die Knöchel weiß hervortraten. Als ihr auffiel, daß das von Cole nicht unbemerkt bleiben konnte, zog sie rasch die Hand von der Brüstung zurück.
    Er erkannte, daß es ihr offensichtlich unangenehm war, wenn andere Zeuge der Emotionen wurden, die sie gerade beherrschten. Schon wieder eine Gemeinsamkeit zwischen ihnen, und die gefiel ihm sogar noch besser, wollte er doch die Verbindung mit ihr so gestalten, daß alle Gefühle außen vor blieben. Im Grunde schwebte ihm

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