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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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alles zu kümmern und mehr Verantwortung zu delegieren, verbrachte sie den Großteil des Nachmittags zusammen mit zweien ihrer leitenden Angestellten und sorgte eigentlich nur dafür, daß die Mitarbeiter bei den verschiedenen Fragen genauso dachten wie sie. Wohin sie sich im Firmensitz auch wandte und wem immer sie auch begegnete, stets setzte sie ihr freundliches Gesicht auf.
    Coles Name und das, was ihm drohte, wurde mehrfach in ihrer Gegenwart angesprochen, aber nicht um schmutzige Details zu hören zu bekommen. Die Menschen, die mit ihr zusammenarbeiteten, wollten ihr vielmehr Trost und Zuspruch geben.
    In ruhigeren Momenten mußte sie sich in Gedanken eingestehen, daß die jetzige Situation noch gar nicht die eigentliche Katastrophe, sondern lediglich das Vorspiel dazu war.
    Gegen siebzehn Uhr dreißig verließ Diana ihr Büro und fuhr zu ihrer Familie, weil die darauf bestanden hatte, gemeinsam zu Abend zu essen. Doch schon bald mußte sie feststellen, daß es in der Firma nicht so schlimm gewesen war wie hier. Anders als die Angestellten zögerten Mutter und Großeltern nicht, Fragen zu stellen oder ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen. Nur Corey und Spence nahmen nicht daran teil und unterstützten Diana, wo sie nur konnten. Selbst Glenna hatte zu dem Thema das eine oder andere beizutragen, aber irgendwie gehörte sie ja auch zur Familie. Davon abgesehen hatte sie sich immer schon gerne eingemischt.
    Als alle nach dem Essen am Pool saßen, kam die Haushälterin mit einem tragbaren Telefon zu ihnen und teilte Diana mit, daß der Anruf für sie sei. Alle dachten natürlich, daß Cole sich endlich gemeldet habe.
    Doch Glenna machte diese Hoffnung gleich zunichte. »Ein Reporter ist dran.«
    »Ich habe jetzt keine Lust, mit der Presse zu sprechen«, erklärte Diana. »Wo kriegen die bloß immer meine Nummer her? Ich fürchte, wir müssen eine neue beantragen.«
    »Der Mann will etwas über deine Scheidung wissen«, teilte die Haushälterin mit.
    Alle Gespräche verstummten, und jeder starrte Glenna an. »Worüber?«
    »Er meinte, er wolle von dir erfahren, aus welchen Gründen du die Scheidung einreichen willst.«
    Diana nahm den Apparat entgegen, meldete sich mit >Hallo< und lauschte dann für einen Moment. »Wo haben Sie das denn her?« fragte sie schließlich. »Nun, Mr. Godfrey, ich glaube nicht, daß das bereits allgemein bekannt sein dürfte, denn ich selbst weiß noch nichts davon. Guten Tag!«
    Sie erhob sich und rannte ins Haus zum nächsten Fernsehgerät. Die Familie folgte ihr geschlossen. Als der Schirm aufleuchtete, war das Moderatoren-Duo eines Houstoner Senders zu sehen und zu hören, das gerade das zur Sprache brachte, was der Reporter Diana eben gefragt hatte.
    »... kam es zu einer neuen Entwicklung im Fall Cole Harrison und Unified Industries«, teilte die Moderatorin ihrem männlichen Gegenpart mit. »Diana Foster, gerade erst zwei Wochen die Gattin von Mr. Harrison, beantragte heute die Scheidung. Welche Gründe sie dafür vorgebracht hat, ist leider noch nicht bekannt geworden.«
    »Die Ehe hat ja nicht sehr lange gehalten«, entgegnete der Moderator.
    Seine Co-Moderatorin nickte. »Ein Sprecher der Harrison-Gruppe hat die Scheidungsgerüchte vor einer Stunde bestätigt. Allem Anschein nach will Mrs. Foster sich und ihre Firma von ihm lösen, um nicht von dem Skandal erfaßt zu werden, der gerade in Washington ins Rollen gekommen ist. Wie Sie, liebe Zuschauer, sich sicher erinnern, soll es bei der Übernahme von Cushman Electronics durch Mr. Harrison zu einigen Unregelmäßigkeiten gekommen sein.«
    Der Großvater starrte seine Enkelin empört an. »Hast du das tatsächlich vor, Diana?«
    Sie schüttelte langsam den Kopf und lächelte dünn. »Nein, aber genau das verlangt Cole von mir. Charles und Doug Hayward haben mich dringend aufgefordert, mich schleunigst von ihm zu trennen, damit ich nicht mit ihm in den Strudel der Ereignisse gerate. Und Cole scheint nun ebenfalls zu diesem Schluß gelangt zu sein.«
    Corey sah ihren Mann streng an und erklärte: »Soviel zu deiner Behauptung, er habe meine Schwester nur geheiratet, um sein Image in der Öffentlichkeit zu verbessern. Gerade zerstört er es, um sie zu retten.«
    Diana bekam davon nichts mit, weil sie schon eifrig Pläne schmiedete.
    »Was willst du denn jetzt tun?« fragte die Großmutter, aber Dianas Mutter wußte bereits die Antwort. Sie legte ihrer Tochter einen Arm um die Schultern und lächelte: »Diana begibt sich natürlich

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