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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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hält sie leicht für lieb und freundlich. Doch in Wahrheit hat sie für niemanden etwas übrig, außer für sich selbst und ihr blödes Heimwerker-Magazin!«
    Marilee Jenkins pflichtete ihr sofort bei. »Genau, dem armen Dan kann man nicht den geringsten Vorwurf machen.«
    Cole wartete, ob jemand an diesem Tisch Diana die Stange halten würde, aber die alte Lady blickte nur betreten drein, und Missy hielt den Kopf gesenkt. Der Auktionator kündete nun das erste Schmuckstück aus der Ladys-Abteilung an, und Harrison drehte sich so um, daß er den giftenden Frauen den Rücken zukehrte.
    Ein paar Tische weiter erhob sich eine schlanke Rothaarige unter dem Applaus der Menge und präsentierte ein ausgesucht schönes Diamanten-Collier. Sie trat zwischen die Tische und führte das Stück mit der Grazie von jemandem vor, der wußte, daß er dazu geboren war, von allen bewundert zu werden und solchen Schmuck zu tragen.
    Ihr Gatte rief das Eröffnungsgebot, und sofort überbot ein Mann, der an seinem Tisch saß, und grinste, weil er so den Ehemann zwang, höher zu gehen. Und dann mischten sich immer mehr Gentlemen ein. Ihre Gebote wurden oft mit Gelächter begleitet, und Cole ahnte sofort, daß die Freunde des Ärmsten sich einen Spaß daraus machten, ihm finanziell die Haare vom Kopf zu rupfen.
    Harrison genoß bald diese Vorstellung, die sich jedesmal wiederholte, wenn eine Ehefrau oder Freundin sich erhob, um >ihr< Stück zu präsentieren. Der betroffene Gatte oder Freund mußte sich dann mit zähneknirschendem Humor darin fügen, wie seine Freunde ihn dazu zwangen, tiefer in die Tasche zu greifen als er wollte.
    Cole schaute aber auch immer wieder zu Dianas Tisch hinüber und beobachtete ihre Reaktionen. Als jede der Ladys das von ihr vorgeführte Stück auch erhielt, wurde Dianas Miene immer verschlossener und angespannter.
    Der Zeitpunkt rückte näher, an dem sie aufstehen und präsentieren mußte. Diana spielte nervös mit den Steinen und legte dann die Hand über die Halskette. Cole konnte nicht erkennen, ob sie das Stück verdecken oder abreißen wollte. Und als sie dann endlich an der Reihe war, erstarrte sie sichtlich.
    »Ladys und Gentlemen, bei dem nächsten Set handelt es sich um ein bemerkenswertes Meisterstück der Juwelierkunst in längst vergangenen Zeiten. Eine ausgesuchte Amethyst-Halskette, die Ihnen nun von Miß Diana Foster vorgeführt wird.«
    Harrison begriff jetzt, warum sie sich so sehr davor fürchtete, Gegenstand der unterschiedlichsten Gerüchte zu werden. Aber erst, als sie sich erhob, erkannte er, in welch noch viel peinlicherer Situation sie sich befand, weil Dan Penworth nicht anwesend war, der eigentlich das Set für sie ersteigern sollte. Er beobachtete, wie Diana sich zu-sammenriß und tatsächlich ein Lächeln zustande brachte. Im selben Moment vernahm er auch schon das animierte Getuschel von den anderen Tischen.
    Am Nebentisch scherzte ein Mann gegenüber seiner Nachbarin, daß Penworth wohl deshalb die Italienerin geheiratet habe, um sich vor den Kosten für diese Halskette zu drücken.
    Harrison ärgerte sich sehr darüber und verspürte sofort den Wunsch, sie zu beschützen. Beide Emotionen wuchsen noch an, als der Auktionator in die Menge schaute und darauf wartete, daß ihr Liebster ein Eröffnungsgebot rufen würde.
    »Wir beginnen bei fünfzehntausend Dollar. Höre ich fünfzehntausend?« Der Mann schaute etwas verwirrt drein, als sich niemand meldete. »Dieses Set ist leicht das Doppelte wert.« Immer noch meldete sich niemand. »Gut, dann beginnen wir bei zehntausend ...«
    Er schaute sich wieder um und blickte dann erleichtert drein. »Danke, Mr. Dickson. Also, wir haben zehntausend. Höre ich mehr?«
    Bei dreizehntausend mußte eine Pause eingelegt werden, damit ein potentieller Bieter sich die Kette genauer ansehen konnte.
    »Das arme Mädchen«, meinte Mrs. Canfield zu Cole. »Ich habe ihren Vater gut gekannt. Er hätte ihr das Set sicher ersteigert, um sie aus dieser Peinlichkeit zu erlösen.«
    »Diana tut es ganz gut, wenn ihr mal ein Zacken aus der Krone gebrochen wird«, warf Haley ein. »Jeder weiß doch, was für ein hinterhältiges Aas sie ist.«
    Franklin besaß wenigstens soviel Größe, angesichts der Ausdrucksweise seiner Schwiegertochter eine etwas indignierte Miene aufzusetzen. Das Gift, das sie verspuckte, schien ihm hingegen nichts auszumachen. Er drehte sich zu seinem deutlich angeheiterten Sohn um, so als erwarte er, daß der einschreiten würde. Doch

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