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Der Rebell - Schattengrenzen #2

Der Rebell - Schattengrenzen #2

Titel: Der Rebell - Schattengrenzen #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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nickte. »Sie brachte mich auf die Spur Amman Aboutreikas .«
    Ein unangenehmes, nervöses Kribbeln setzte ein. Sein Name fiel eindeutig zu oft in letzter Zeit. Amman wurde zum Schreckgespenst, dem Puppenspieler hinter allen anderen. Er manipulierte offenbar jeden, mit dem er in Verbindung stand.
    Amman war der Archetyp des eleganten Geschäftsmanns eines minder bedeutenden Baukonzerns, der unauffällig blieb, weil über ihn keine Negativschlagzeilen entstanden. Andererseits besaß er in der Kunstszene offenbar einen Namen, nicht als Künstler, aber als Sammler. In seinem Büro hingen Whiteboard und Magnetschienen voll mit den aktuellsten Listen, Baufortschritten und ein paar Plänen. Trotzdem stach sein Zimmer besonders heraus, da er in einer Vitrine Ausgrabungsgegenstände verwahrte, die bei dem Suesauftrag in Ägypten gefunden worden waren.
    Amman, der Böse? Oliver rieb sich die Schläfen. Sein Schädel brummte wieder. »Ammans Name fällt ständig.«
    Matthias atmete tief durch. Er neigte sich nach vorn. » Aboutreika ist kein ganz so kleiner Händler.« Der Tonfall entsprach definitiv wieder Matthias. »Er sitzt ziemlich weit oben, noch lang nicht an der Spitze, aber man sollte seine Reichweite nicht unterschätzen.« Leben strömte offensichtlich in Matthias zurück. Dieses Thema riss ihn mit. Er richtete sich im Sessel auf. Mit auf die Knie gestützten Ellbogen und harten, knappen Gesten fuhr er fort. »Er tritt bei den Geschäften generell in den Hintergrund, sodass sich alle Spuren rasch verlaufen, bevor sie zu ihm hindeuten. Aber er hat viele Leute, Kollegen deiner Mutter, Ingenieure, die auf Auslandsbaustellen eingesetzt sind und vollkommen Gewerbefremde, die für ihn alte Gegenstände durch den Zoll bringen.«
    Oliver schloss die Augen, lauschte in sich. Sein Herz schlug schnell, aber keineswegs so heftig wie in Walters Wohnung. Diese Neuigkeiten hatten einen schalen Beigeschmack, beinahe so, als ob er es schon gewusst hätte. Seltsam.
    Er hob die Lider. »Wo ist der Berührungspunkt zur Mordnacht?«
    Matthias konnte ein Zusammenzucken wohl nicht verbergen. Er zögerte. »Das kann ich nicht genau sagen, Oliver.«
    Und ob er konnte. Sein Blick flackerte wieder, also log er.
    Wut vermischte sich mit Olivers Kopfschmerzen. Er wurde dünnnerviger und reizbarer. »Bitte, Matthias, verarschen kann ich mich allein.«
    In den Augen seines Cousins flammte Zorn auf. Bevor Matthias reagieren konnte, fuhr Oliver fort. »In der Mail an Camilla schreibst du, dass sie Schlimmeres verhindern soll. Woher wusstest du, dass etwas passiert? Wie konntest du wissen, dass mein Vater, der sich den Tag hindurch leidlich friedfertig benommen hatte, so ausrastet, dass er ein Schlachtfest anrichtet?«
    Matthias presste seine Lippen aufeinander, bis ein blasser Strich zurückblieb. Ruckartig erhob er sich.
    Das war’s. Er würde sicher wieder ausrasten oder schlicht gehen.
    Tatsächlich eilte er mit langen Schritten durch den Raum.
    »Du kannst nicht immer abhauen, Mann.« An der Tür hielt Matthias inne. Er wandte sich um, lehnte sich gegen die Wand. Mit vor der Brust verschränkten Armen legte er den Kopf in den Nacken. Ein paar Strähnen fielen ihm in die Stirn. »Ich habe es so versiebt.« Seine Stimme hatte sich zu einem Flüstern gesenkt. »Ich habe Scheiße gebaut.«
    »Ich weiß.« Mit einem flauen Gefühl im Magen erhob er sich. »Matthias …«
    »Um Silke, deine Mutter, besser im Blick behalten zu können, hatte ich mich mit ihr angefreundet. Wir waren am Abend vor ihrem Flug nach Frankfurt zu dritt essen und anschließend im Kino und verschiedenen Bars.«
    Das war eine Überraschung. Sie hatten sich also schon gekannt. Wie war es dazu gekommen? Hatte Silke von Matthias’ Verwandtschaftsverhältnissen zu ihr gewusst, oder gar, dass er Polizist war? Neugierig musterte er Matthias. »Zu dritt?«
    »Meine Freundin Natalie begleitete uns. Als die beiden Damen kurz auf die Toilette gingen, hatte meine Freundin ein Telefongespräch zwischen ihr und Walter Markgraf mitbekommen. Silke wollte ihn nach ihrer Ankunft in Hessen noch einmal besuchen.«
    Oliver stutzte. »Aber … uns sagte sie, sie sei direkt vom Flughafen nach Hause gekommen.«
    Schließlich hatte sie sogar die Ankunftszeit und die Flugnummer im Vorfeld durchgegeben.
    Langsam kam Matthias zurück und ließ sich wieder in den Sessel fallen. »Lass mich bitte durchgängig erzählen, okay?«
    Oliver nickte.
    »Sie wirkte an dem Abend unausgeglichen, reizbarer als

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