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Der Rebell

Titel: Der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Sollte O'Neill sich an Sydney heranmachen, würde Ian ihn nachhaltig in seine Schranken weisen!
    »Ian?« Seine Mutter kam auf ihn zu. Vergeblich versuchte er, in ihren Augen zu lesen, was sie dachte. »Weil Alaina und Teddy so weit entfernt wohnen, haben wir schon vor deiner — Verlautbarung beschlossen, daß sie hier übernachten sollen. Lilly hat Alainas Sachen inzwischen aus dem Gästeraum, den sie mit anderen jungen Damen teilte, in dein Zimmer gebracht.«
    Sekundenlang runzelte er verständnislos die Stirn. »Ah ...«
    »Seid ihr wirklich verheiratet?« fragte sie leise.
    »Ja, Mutter.«
    »Dann willst du deine Frau doch auch sicher bei dir haben.«
    Seine Frau. Bei ihm. Ein Teil seiner Welt.
    Ob er sie bei sich haben wollte, wußte er nicht genau. Jedenfalls begehrte er sie. Die Ehe — ein hoher Preis für sein Verlangen. Und das Leben, das er geplant hatte? Seine Zukunft an Risa Magees Seite? »Mutter, es tut mir so leid ...«
    »Unsinn, du mußt dich nicht rechtfertigen. Wir waren immer stolz auf dich, und wir vertrauen deinen Entscheidungen. Vielleicht werde ich dir eines Tages erzählen, wie dein Vater und ich zueinanderfanden ... Du hast einen wunderbaren Schwiegervater bekommen. Und Alaina ist zu einer bildschönen jungen Frau herangewachsen.«
    »Gewiß, sie ist sehr schön.« Und leichtfertig und viel zu leidenschaftlich, fügte er in Gedanken hinzu.
    Tara küßte ihn auf die Wange und ging davon. Als er sich umdrehte, stand er wieder Teddy McMann gegenüber, der ihn mit treuherzigen blauen Augen anschaute, und Ian ärgerte sich über seine Schuldgefühle. »Sir, ich besitze Dokumente, die eindeutig beweisen, daß die Ehe legal ist.«
    »Was heute geschehen ist, weiß ich nicht genau, McKenzie«, erwiderte Teddy ernsthaft. »Und offengestanden, ich will es auch gar nicht erfahren.« Zögernd fuhr er fort: »Ich liebe meine Tochter. Ihretwegen würde ich mein Leben lassen. Aber ich fürchte, vor lauter Liebe war ich zu nachsichtig, und Alaina tat immer, was sie wollte. Sie reitet, schießt, fechtet, schwimmt wie ein Fisch ... Nun bin ich heilfroh, daß sie deine Frau geworden ist, Ian. Sonst hätte sie womöglich einen Mann ermutigt, der ihrer nicht würdig wäre. Gott segne dich, mein Sohn.« Mit diesen Worten verschwand er wieder in der Menge. Vielleicht suchte er seine Tochter.
    Wo steckt sie, fragte sich Ian. Und dann entdeckte er sie an Taras Seite.
    Sie war leichenblaß geworden. Wahrscheinlich hatte sie soeben erfahren, daß sie ins Zimmer ihres Ehemanns übersiedeln würde.
    »Ian!«
    Geistesabwesend drehte er sich zu Julian, Jerome und Brent um.
    Sein Bruder hielt eine Flasche von Jarrett McKenzies bestem Whiskey in der Hand. »Wie du vielleicht bemerkt hast, brechen die ersten Gäste auf. Und die meisten, die hier übernachten, ziehen sich allmählich zurück.«
    »Aber die Nacht ist noch jung, und wir McKenzies wollen endlich ungestört auf dein Glück trinken«, erklärte Jerome.
    Nicht nur Sydney, sondern auch James McKenzies Söhnen war das Blut ihrer weißen und indianischen Vorfahren anzumerken — eine sehr attraktive Mischung. Jerome besaß die gleichen kobaltblauen Augen wie Ian. In seinem dichten dunklen Haar zeigte sich ein rötlicher Glanz. Brent hatte grüne Augen und blauschwarzes Seminolenhaar. Während Jerome Maschinen- und Schiffsbau studiert hatte, war Brent mit Julian auf die medizinische Universität gegangen.
    »Abgesehen von Jennifer bist du der erste unserer McKenzie-Generation, der geheiratet hat, mein Junge«, sagte Brent.
    »Und noch dazu Alaina«, ergänzte Jerome. »Wie sonderbar ...«
    »Gehen wir auf die Veranda«, schlug Julian vor. »Da sind wir ungestört.«
    Ehe Ian antworten konnte, wurde er bereits aus dem Haus bugsiert. Lange blieben sie nicht auf der Veranda. Sie wanderten über den Rasen, ließen die Whiskeyflasche kreisen und beobachteten die Kutschen, die davonfuhren.
    »Also hast du unsere Alaina geheiratet, ohne uns Bescheid zu geben.« Jerome schaute seinen Vetter strafend an.
    »Gewissermaßen sind wir ihre nächsten Verwandten«, fügte Brent hinzu, »Jerome, Sydney und ich.«
    »Ja, sie wuchs mit uns auf«, bestätigte Jerome.
    »Genau«, fuhr Brent fort. »Und als wir hörten, du seist mit ihr im Teich gewesen, waren wir verständlicherweise beunruhigt.«
    »Jetzt wollen wir wissen, was da wirklich passiert ist«, verlangte Jerome.
    Ian zögerte. Dann zuckte er die Achseln. »Wir wollten schwimmen gehen und trafen uns zufällig. Dabei wurden

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