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Der Ring

Der Ring

Titel: Der Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Margroff und Piers Anthony
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zusammengeschnorrte Geld für, na, Sie würden sagen, wohltätige Zwecke. Jaja, wohltätige Zwecke. Kindersachen hauptsächlich. Fragen Sie mich nicht, warum. Das ist eben so.“
    „Aber sorgt für Kinder nicht die …“
    Der alte Mann wich aus. „Kinder, ‘n kleines Fest für benachteiligte Gören und welche, die nicht viel Glück kennen. Wenn Sie lange genug suchen, können Sie was Gedrucktes darüber finden.“
    Alice nahm ihn beim Arm. „Es ist für einen guten Zweck, Jeff. Für einen besseren, als du denkst.“
    „Eines Tages möchte ich die ganze Geschichte hören, Dave. Es muß ja einen Grund geben, weshalb Ringträger Ihnen diese Spenden geben. Ich weiß noch nicht, ob ich …“
    „Komm, Jeff“, sagte Alice und zog ihn weg. „Da kommen andere.“ Widerstrebend ging er mit ihr zum Wagen zurück.
    „Warum?“ wollte er wissen, als sie durch den Park fuhren. „Er muß das doch nicht, oder? Es zwingt ihn kein Ring. Die Polizei auch nicht. Und dieser Park ist kein guter Ort zum Dasitzen. Meint er denn, daß er für sein Verbrechen immer noch nicht genug bezahlt hat? Warum …“
    „Er war indirekt für den Tod von drei Kindern verantwortlich“, sagte Alice. „Drei unschuldige Kinder, die gerade zufällig in die Schußlinie seines Blitzers kamen. Er hat es in dem Augenblick nicht gewußt, aber damals wäre es ihm auch gleichgültig gewesen. Jetzt weiß er, daß er es nie wieder gutmachen, nie diese drei Kinder wieder lebendig machen und nie ihre Todesqual ungeschehen machen kann. Aber der Ring hat ihn zu der Art von Mensch gemacht, die es wenigstens versuchen muß. Es ist eine Geste von ihm. Warum nicht? Wir alle werden irgendwann ähnliche Gesten machen. Deshalb ist der Ring trotz seiner schlechten Seiten etwas Gutes.“
    Jeff schüttelte den Kopf. „Das verstehe ich nicht. Ich habe mich immer für ordentlich gehalten oder wenigstens geglaubt, ich sei im Recht. Aber das? Wegen einer längst vergessenen Sache so etwas?“ Doch ihm fiel die geheime Welt des Begehrens ein, die er selbst auf einem unbedeutenden kleinen Erlebnis mit der achtjährigen Pammie aufgebaut hatte.
    „Du wirst es mit der Zeit noch anders einschätzen lernen, Jeff. Innerlich wird man den Ring nie mehr los. Wenn auch du entdeckst, was du eigentlich wieder gutmachen müßtest und doch nie mehr gutmachen kannst – dann verstehst du das.“
    Jeff zog die Augenbrauen zusammen, während er den Wagen lenkte und geringe Gleichgewichts-Abweichungen durch Körperverlagerung ausglich. „Jedem Ringträger sitzt sein Alp auf der Schulter – meinst du das damit?“
    „Richtig.“
    „Sogar du?“
    „Vielleicht erzähle ich es dir mal, Jeff.“
    Gedankenvoll fuhr er weiter. Alice zeigte ihm den Weg durch die Klippen und Schrunde eines unbekannten Stadtteils zu dem riesigen Maiskolben, der ihr Hotel war, und er bugsierte das Fahrzeug in eine seiner unterirdischen Einfahrten. Drinnen war eine prächtige Vorhalle mit einem Empfangspult, an dem man sich im Wagen sitzend einschreiben konnte, und einem großen Parkplatz unter freiem Himmel. Er staunte über den verfügbaren Platz – bis es ihm dämmerte, daß nicht horizontal, sondern vertikal geparkt wurde. Mono- und Duowagen suchten sich ihre Wege nach oben auf spiralenförmigen Rampen, die sich bis ganz nach oben und dann wieder herunter wanden wie die gedrehten Verzierungen eines Maibaumes. Die Gesichter der Fahrer und ihrer Mitfahrer lugten hinter durchsichtigen Schranken zur Vorhalle herunter, während ihre Fahrzeuge hinauffuhren oder herunterkamen. „Zwölften Stock bitte“, sagte Alice.
    Er fuhr auf die nächstgelegene Aufwärts-Rampe, und sie stiegen auf – dicht hinter einem dunkelblauen Monowagen mit dem handelsüblichen Silberflitter. „Das ist hier wohl sehr teuer, Alice.“
    „Nicht so sehr, Jeff. Es ist nett und auch etwas luxuriöser als ganz sparsame Häuser, aber immer noch Mittelklasse. Es gibt ganz bestimmt teurere Hotels. Du solltest mal das sehen, in dem die McKissics Gäste sind. Sie haben ihre Suite letztes Jahr für die Weihnachts-Party der Beschäftigten zur Verfügung gestellt. Das Hotel hatte nicht einmal einen Straßeneingang. Wir mußten unsere Firmenausweise vorzeigen, bevor wir mit dem Hubhüpfer landen durften. Per Telefon, während wir in der Luft auf Wartestellung schwebten. Und innen war es …“
    Jeff blickte auf das geschäftige Gewimmel der Vorhalle, während er das Fahrzeug um die weite Kurve zum ersten Stock zog. „Das sind aber eine Menge

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