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Der Ring Der Jaegerin

Der Ring Der Jaegerin

Titel: Der Ring Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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erstaunliches Lob.
    »Das hast du gut gemacht, Katharina. Ich wusste doch, dass du schon weißt, was das Richtige ist.«
    »Ja, aber Minni, sie ist doch nur einfach eingeschlafen?«
    »Kathy, sie hat sechs Monate nicht mehr richtig geschlafen.«
    »Oh.«
    »Ja. Und jetzt ab in die Küche, du brauchst dein Futter. Heilen macht hungrig. Das macht den größten Teil deiner Schwäche aus.«
    Sehr prosaisch und sehr richtig. Mir schwappte fast das Wasser aus dem Mund, als ich mit meinem Messer den Eintopf umrührte. Mit der Tasse schöpfte ich mir eine Portion heraus, und mit zwei entrindeten, glatten Ästchen begann ich zu essen. Mit Stäbchen hatte ich schon immer gut umgehen können. Dann krabbelte ich in meinen Schlafsack und fiel gleich darauf in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Kapitel 26
    Die Menschel hatten das Feuer auf kleiner Flamme in Gang gehalten, aber der Eintopf war ziemlich eingekocht. Ich überlegte, ob ich ihn wegkippen sollte, aber er roch noch immer gut, darum entschied ich mich, noch eine Portion Schnee und das frische Fleisch, von einem großen Vogel heute, hineinzutun. Ein paar trockene Äste in das Feuer und Beeren in das Teewasser.
    Als ich von meiner eisigen Morgentoilette zurückkam, war der Früchteaufguss in der Tasse heiß. Und schon standen auch meine beiden Menschel schnuppernd und gierig blinzelnd in der Höhle. Sie hatten etwas zu sagen. Meine Finger waren zwar noch immer blaugefroren von meiner sehr erfrischenden Waschaktion, aber ich bekam nach ein paar Fehlschlägen den Ring aus dem Ohr.
    »Wir machen. Auch trinken!«, grunzte und gestikulierte Bran und hielt bittend eine kleine Holzschüssel vor sich. Brit hatte auch so ein Schüsselchen, und ich bewunderte ihre Findigkeit. Das war es also, was sie gestern so heftig beschäftigt hatte.
    Ich nahm Brit das Gefäß ab und sah es mir an. Wirklich sauber gearbeitet.
    »Wie habt ihr die gemacht?«, wollte ich wissen, und Bran zückte eine Art Steinmesser.
    »Dann habt ihr euch den Tee verdient. Vorsicht, heiß!« Ich füllte ihre Schalen und genießerisch schlürften wir drei dann das aromatisierte Wasser. Anschließend aßen wir die aufgequollenen Früchte. Brit brachte mir zum Dank noch ein paar sehr schöne Nüsse, so etwas wie Cashewkerne.
    Dann begutachtete ich meinen Arm, stellte fest, dass die Wunde fast verheilt war, und verband sie neu. Anschließend suchte ich Minni und fand sie auf einem schneefreien Stein in der Sonne liegen. Sie döste. Mein Kraulen entlockte ihr ein Schnurren, dann öffnete sie die Augen.
    »Was ist?«
    »Ich wollte nur nach dem Programm für heute fragen.«
    »Keins, kannst Urlaub machen.«
    Das passte mir natürlich überhaupt nicht. Wie sollte ich denn die Zeit totschlagen, kein Buch, kein Gesprächspartner, nichts zu schreiben dabei, weggehen konnte ich alleine nicht, und vor allem – wie lange sollte das denn andauern?
    »Bis zum nächsten Vollmond«, war Minnis logische Antwort.
    »Da bin ich vor Langeweile wahrscheinlich eingegangen.«
    »Können Menschen unselbständig sein!« Aber sie sah mich einen Moment nachdenklich an. »Ich hatte dir natürlich etwas versprochen. Das könnten wir jetzt schon mal erledigen.«
    »Was hattest du mir denn versprochen, Minni?«
    »Dass dir jemand mit deiner komischen Statistik hilft. Wir machen morgen einen Ausflug zu dem Weisen. Amun Hab lebt mit seinen Schülern in der kalten Jahreszeit südlich vom Sternberg, einen halben Tag von hier entfernt. Wir werden ihn morgen besuchen. Das kann für dich sehr lehrreich sein.«
    Damit war ich einverstanden und voller Neugier, wie mir der Weise bei den Grundlagen der Statistik helfen würde. Algorab kam ebenfalls zu dem sonnigen Plätzchen hinaufgeschlendert und lud mich zu einem kleinen Ritt ein.
    »Nimm einen Beutel mit, wir holen noch ein paar Vorräte für dich.«
    Ich leerte also meine Umhängetasche ganz aus, um Platz zu haben, und holte dann meine Tasse für einen weiteren Schluck. Algorab beobachtete mich, und als er die Tasse sah, bekam er plötzlich ganz wehmütige Augen.
    »Was ist denn? Du siehst so unglücklich aus, Algorab.«
    »Die Tasse. Das ist die Kakaotasse.«
    »Ja, Malte hat sie mir noch ganz schnell mitgegeben. Er hat mir erzählt, dass ihr oft gemeinsam Kakao und warme Sahne getrunken habt.«
    »Ach ja«, seufzte er. Es klang so unendlich traurig. »Schöne, süße, warme Sahne. Und dabei auf Maltes Schoß sitzen …«
    »Ihr beide habt euch sehr gerne, nicht, Algorab?«
    »Ja. Ja, wir waren gute

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