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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Lächeln an. »Worauf zielen diese Fragen ab, Libby?«
    Sie zog die Schultern hoch und ging weiter. »Auf gar nichts. Ich war nur neugierig. Du sagst also, Robbie soll beim Reiten keinen Helm tragen, weil ihn das verweichlicht?«
    Diesmal war es Michael, der sie am Weitergehen hinderte. »Er sitzt seit seiner Geburt auf Pferden. Mein Sohn weiß, wie man reitet, wie man fällt und wie man es schafft, dabei heil zu bleiben.«
    »Ich kann Auto fahren und hatte einen Unfall.«
    Er streifte eine Locke von ihrer Wange und steckte sie hinter ihr Ohr. »Etwas zu können und etwas gut zu können, sind zwei verschiedene Dinge. Du bist eine schlechte Autofahrerin.«
    »Bin ich nicht.« Libby dachte an ihren Unfall und erstarrte plötzlich. »Es war Mary. Ich meine den Vogel. Den Vogel, der vor meinem Wagen aufflog, so dass ich das Steuer herumriss.«
    Michaels Gesicht erhellte sich mit einem Lächeln. »Sie muss gewusst haben, was dein Ziel ist, und war nicht sicher, ob sie deine Ankunft billigen sollte. Und jetzt sag mir, ob dein Knie noch arg schmerzt? Ich kann dich tragen.«
    Libby schnaubte und ging weiter.
    Diesmal war es Robbie, der sie als Erster einholte.
    Der Achtjährige fuhr ein Vierrad-Quad.
    Ohne Helm.
    Und Michael hatte den Nerv, sie unbekümmert zu nennen.
    »Hi, Libby«, sagte Robbie und hielt mit seinem Vehikel neben ihr an. Er blickte von ihr zu seinem Dad und strahlte wie eine Katze beim Anblick einer Sahneschüssel. »Was macht ihr beide hier oben?«
    »Fast hätte unser letztes Stündlein geschlagen«, stieß Libby hervor. »Wo ist dein Helm?«
    »Das reicht«, knurrte Michael, hob sie hoch und setzte sie hinter Robby auf das Quad. Er fasste ihr unters Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Gib es auf, Libby«, flüsterte er. »Wir werden nicht auf der Veranda sitzen und zusehen, wie das Leben vergeht, ohne es zu genießen.«
    Libby erwiderte finster seinen Blick und versuchte, ihr Kinn zu befreien. Offenbar hatte er noch etwas zu sagen.
    »Diese Runde überlässt du mir, verstanden? Mit den Folgen muss ich leben.«
    Das Schlimme an Philosophen war, dass sie sich zu viel Zeit zum Nachdenken nahmen und zu wenig Zeit, um die Resultate einer oft närrischen Welt zu sehen.
    »Wag es ja nicht, zu mir zu kommen, wenn etwas passiert. Ich werde dir nicht helfen.«
    Er ließ ihr Kinn los, richtete sich auf und bedachte sie mit einem sonderbaren Blick. »Warum sollte ich zu dir kommen? Wenn etwas passiert, gehe ich zu einem Arzt.«
    Libby, die ihren Fehler erkannte, zog die Schultern hoch, drehte sich um und fasste Robbie um die Mitte. »Ich wollte dich nur warnen. Natürlich gehst du zu einem Arzt, wenn etwas passiert. Komm, Robbie. Mein Knie braucht Eis.«
    »Nur los«, sagte Michael und winkte Robbie, er solle starten, während sein nachdenklicher Blick noch immer auf Libby ruhte. »Aber langsam. Vermutlich ist es ihr erstes Mal auf so einem Vierrad-Quad.«
    Aber Libby war rasch überzeugt davon, dass es nicht ihr letztes Mal sein sollte. Auf der raffinierten kleinen Maschine fuhr man erstaunlich ruhig. Der Motor schnurrte leise dahin, und Robbie schien das Gefährt gut im Griff zu haben.
    Libby beschloss, eine Liste aller Dinge anzulegen, die sie zu tun hatte, die sie kaufen musste und die sofort erledigt werden mussten, wenn sie ihr neues Leben beginnen wollte. Und ganz oben auf der Liste stand ein Quad.
    Das Zweite war ein Helm.
    Nein, zwei. Sie würde Michael nichts überlassen. Nichts so Wichtiges jedenfalls. Sie würde Robbie einen Helm kaufen und ihn nötigenfalls bestechen, ihn zu tragen, da sie einer Schneeeule ein Versprechen gegeben hatte, das sie zu halten gedachte.

    An jenem Abend saß Michael in seinem Lieblingssessel in jenem Raum des Hauses, in dem er die meiste Zeit verbrachte. Auf seinem Schoß lag ein Buch, doch hatte er sich die letzte halbe Stunde nicht mehr auf seine Lektüre konzentrieren können.
    Eine braunäugige, starrsinnige und leidenschaftliche Elfe störte immer wieder seine Konzentration. Wenn er daran dachte, wie sich Libby unter ihm angefühlt hatte, geriet sein Blut in Wallung. Ihr Geschmack, ihr Duft, ihr Mut und ihre Angst; sie wandelte durch seine Sinne und schuf ein drängendes Verlangen.
    Und gerade aus diesem Grund saß er hier, anstatt dort, wo er lieber sein würde. In ihrem Abkommen war kein Platz für Verlangen. Niemals durfte er sich erlauben, eine Frau über die Maßen zu begehren.
    Nicht nachdem er zwei andere geliebt und beide verloren hatte.
    »Papa, könntest du

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