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Der Ring von Ikribu

Titel: Der Ring von Ikribu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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    »Olin!«
    »Mitra!« keuchte er. »Ihr Götter! Du musst unendliche Qualen in deinem Traum erlitten haben – es – es war fast, als lägst du im Sterben …«
    »Olin!« Sie war nun wach. Die Hände ruhten im Gras, sie war mit ihrer Rüstung bekleidet, und ihr Schwert lag in seiner Scheide neben ihr.
    Olin ließ sie los und kniete sich neben sie. Er zitterte, und seine Stimme bebte. »O Mitra!« hauchte er.
    »Es geht mir schon wieder gut, Olin. Ganz bestimmt!«
    »Ich war schon fast eingeschlafen«, gestand er ihr mit Grauen in der Stimme über das, was geschehen hätte können. »Aber ich wurde durch Pelides in die Wirklichkeit zurückgerissen …«
    »Pelides?« Nun konnte sie qualvolles Stöhnen aus Olins Zelt hören.
    »Er stirbt im Schlaf«, erklärte Olin ihr hastig. »Ich kam, dich um den Ring zu bitten, um ihm zu helfen, doch dann fand ich dich …«
    »Der Ring?« Sonja hob sich auf die Knie, schnallte sich das Schwert um, als Olin sich erhob und zum Zelt zurückkehrte, und sprang auf, um ihm zu folgen.
    »Wir dürfen nicht zulassen, dass er stirbt, Sonja. Ich kenne dein Misstrauen und traue ihm ebenfalls nicht – aber wir brauchen ihn. Er muss mit uns gegen Asroth …«
    »Ja! Ja!«
    »Vielleicht kann der Ring ihn retten – er ist unsere einzige Chance. Er litt jede Nacht, seit er in meinem Zelt schläft, unter diesen Träumen, doch heute Nacht – wenn so viele von uns in ihren Träumen sterben …«
    Hastig kramte Sonja nach ihrem Beutel und zog darauf den Ring heraus. »Aber ich weiß nicht, wie man ihn benutzt, Olin.«
    »Ich hoffe, das spielt keine Rolle. Vielleicht genügt allein schon seine Kraft. Wir müssen uns beeilen. Aber Pelides darf nichts vom Ring wissen.«
    Sie erreichten das Zelt. Olin riss die Klappe zurück und zog Sonja an der Hand hinter sich her.
    Pelides lag auf seinen Decken. Die Gesichtsseite seines schwarzen Helmes war von ihnen abgewandt. Die Gliedmaßen waren starr ausgestreckt, und er zitterte wie in hohem Fieber. Sein Röcheln verriet Sonja, dass er wahrhaftig im Sterben lag.
    »Den Ring, Sonja!« Olin brüllte es fast.
    Sie hielt ihn in einer Hand und blickte eindringlich auf Pelides, als sie sich ihm näherte. Er bekam einen plötzlichen Anfall, schlug um sich und schrie in unerträglichem Schmerz. Sonja beugte sich mit dem Ring über ihn, daneben stellte sich Olin.
    »Berühr ihn damit!« wies er sie an. »Leg ihn auf seine Brust!«
    Auf die sich vor Schmerzen windende Gestalt starrend, ließ Sonja den Ring auf Pelides’ Brust fallen. Das schillernde Licht überspülte seine Maske und Rüstung wie wogende Wellen.
    Er hörte zu zittern auf, die Arme fielen schlaff an seine Seiten, die Beine entkrampften sich auf den Decken. Ein dumpfes Stöhnen drang aus seiner Helmmaske, und Sonja sah durch die Augenschlitze, dass seine Lider zuckten und sich schließlich hoben.
    Sofort nahm sie den Ring wieder an sich, trat zurück neben Olin und schob den Ring in den Beutel.
    Schwankend setzte Pelides sich auf und stützte sich auf einen Arm. Er wandte sich dem Paar zu, das ihn eindringlich betrachtete. »Wa-as …?« krächzte er.
    »Ihr hattet wieder einen Alptraum, offenbar schlimmer als alle bisherigen«, erklärte ihm Olin. »Mehrere Soldaten sind in dieser Nacht bereits an Alpträumen gestorben, die Asroth schickte.«
    »Ihr …« Pelides versuchte aufzustehen, sank jedoch matt wieder zurück. »Wie habt Ihr mich gerettet?« fragte er. »Asroth hatte meine Seele bereits über den Punkt der Wiederkehr hinaus …« Er unterbrach sich. Sonja und Olin sahen seine Augen plötzlich hinter den Schlitzen glimmen. »Der Ring!«
    »Nein, Pelides …«
    Nun gelang es dem Herzog, auf die Füße zu kommen. Wilder Hass funkelte aus seinen Augen. »Ihr habt den Ring! Gebt ihn mir!«
    »Nein!« brüllte Sonja ihn an. »Ihr Narr! Wir haben Euch soeben das Leben gerettet. Belästigt uns nicht mehr wegen des Ringes.«
    »Ich will ihn!« heulte Pelides und griff nach seinem Schwert. Schwankend bekam er es frei, dann duckte er sich sprungbereit auf seinem Lager und schien die beiden mit seinen Blicken durchbohren zu wollen. »Wer von euch hat ihn? Ihr werdet ihn mir geben – oder sterben! Das schwöre ich!«
    Zutiefst erzürnt trat Olin näher. »Legt das Schwert zur Seite, Pelides!«
    Pelides schwang das Schwert. Olin machte einen Schritt zurück, zog jedoch seine Klinge immer noch nicht.
    Aber Sonja riss ihre aus der Scheide. »Verdammt, Pelides. Wenn Ihr so versessen auf den Ring seid,

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