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Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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tapferes kleines Mädchen ... so wie ihre Mutter es in diesem Alter war. Es geht ihr gut.«
    »Sag ihr, dass ich sie von ganzem Herzen liebe«, bat Josselyn mit Tränen in den Augen.
    »Das werde ich tun«, versprach Newlin und humpelte den Weg hinab. »Wir treffen uns am domen.«
    Eine Stunde später saß er auf dem flachen Stein der Grabstätte, und sobald die Wachen ihn ' gesichtet hatten, eilten Jasper und Josselyn dorthin.
    »Nun, hat sie mein Angebot angenommen?«, fragte Jasper ungeduldig.
    »Nein.«
    »Was?«, brüllte Jasper.
    »Ich habe das befürchtet«, murmelte Josselyn. »Rhonwen möchte in erster Linie Rhys befreien. Sie stehen sich sehr nahe.«
    Sehr nahe ... Jasper ballte die Fäuste. »Der Kerl bleibt mein Gefangener!«
    »Und was ist mit Isolde - meiner Tochter, deiner Nichte?«, rief Josselyn. »Wenn Rand hier wäre, würde er sogar den Teufel frei lassen, um seine Tochter zurückzubekommen!«
    Jasper fluchte leise vor sich hin. Sie hatte natürlich Recht! Rhys ap Owain war nicht so wertvoll wie Isolde. Aber es musste irgendeine andere Lösung geben ... Isolde und Rhonwen konnten nicht weit entfernt sein, sonst hätte der kleine Krüppel seinen Auftrag nicht so schnell ausführen können. Er würde seine besten Späher den Wald durchsuchen lassen ...
    »Rhonwen ist nicht hier«, sagte der Barde, so als hätte er Jaspers Gedanken gelesen. »Deine Männer werden ihr Versteck nicht ausfindig machen.«
    Jasper verschränkte wütend die Arme. »Du warst kaum eine Stunde fort folglich muss sie sich mit ihrer Geisel in unmittelbarer Nähe aufhalten.«
    Newlin wiegte sich lächelnd vor und zurück. »Es bedarf des Glaubens, um manche Wahrheiten dieser Welt zu entschlüsseln.«
    »Blödes Geschwafel! «, schnaubte Jasper.
    Josselyn packte ihn am Ann. »Newlin weiß viele Dinge, die anderen Menschen verborgen bleiben. Er lügt nie, und ich glaube ihm, wenn er sagt dass Isolde sich nicht in der Nähe aufhält. Du solltest ihm auch glauben.«
    »Er weiß, wo sie ist! Er könnte es uns sagen.«
    »Die Sachlage ist komplizierter als du glaubst, Jasper. Wir befinden uns hier nicht in England, sondern in Wales. Und wir Waliser sind nicht immer leicht zu verstehen.«
    Darin konnte Jasper ihr nur zustimmen. Die Waliser waren in der Tat ein absonderliches Volk - abergläubisch und fanatisch. Aber auch sehr mutig und loyal. Diese Charaktereigenschaften galt es auszunützen.
    »Also gut«, grinste er. »Wenn Rhonwen ihren Freund unbedingt befreien möchte - meinetwegen. Allerdings wird dann eben sie ihre Freiheit verlieren. Die vier anderen Rebellen im Austausch gegen Isolde. Rhonwen im Austausch gegen Rhys ap Owain.«
     
    Als Jasper zwei Stunden später auf dem Wehrgang patrouillierte, fragte er sich, warum er dieses blödsinnige Angebot gemacht hatte. Was sollte er mit Rhonwen machen, falls sie darauf einging, um ihren Liebsten zu retten? Wie lange würde er sie gefangen halten?
    Bis sein unseliges Verlangen gestillt war, das ihn sogar jetzt quälte! Bis das verdammte kleine Luder ihn genauso langweilte wie all die anderen Frauen, mit denen er sich amüsiert hatte! Er würde seine Gefangene zu seiner Geliebten machen und dafür sorgen, dass Rhys ap Owain davon erfuhr. Aus blinder Eifersucht würde der stürmische Bursche sich zu irgendeiner Torheit hinreißen lassen, und Jasper würde seiner wieder habhaft werden!
    Und sobald er Rhonwen satt hatte und Rhys im Kerker von Rosecliffe saß, würde er dieses gottverfluchte Land für immer verlassen, schwor er sich ...
     
    Die Waliser marschierten hintereinander über das Feld, Rhys ap Owain als Letzter. Alle waren in bester Stimmung, weil sie glaubten, ihre Freilassung im Austausch gegen Fitz Hughs Tochter sei ein Sieg.
    Lange würden sie das nicht mehr glauben, dachte Jasper, der 'neben ihnen ritt. Er hatte Rhys nicht erzählt, dass Rhonwen den Preis für seine Freiheit bezahlen musste. Als er ihn verhört hatte, war der Bursche so frech gewesen, dass er ihn am liebsten verprügelt hätte. War er in diesem Alter auch so übertrieben selbstsicher gewesen? Vielleicht ... Aber Rand hatte ihm sehr schnell klar gemacht dass er keinen Grund hatte, auf seine Leistungen stolz zu sein. In den Augen seines älteren Bruders war und blieb er ein Nichtsnutz.
    Weil Rhys keinen älteren Bruder hatte, der ihm etwas Demut beibringen könnte, übernahm Jasper bereitwillig diese Rolle.
    »Na, freust du dich, bald wieder frei zu sein?«, fragte er gönnerhaft.
    Der Bursche warf ihm einen

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