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Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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Castle. Aha, jetzt verstehe ich - dein Groll gilt nicht Rand, sondern seinem jüngeren Bruder Jasper!«
    Rhys verzichtete auf Lügen. »Wir haben nicht denselben Hauptfeind - aber offenbar die gleichen Ziele.«
    »Gut«, sagte Lamonthe. »Ausgezeichnet. Ich will Rands Tod - du den von Jasper. Tatsache bleibt aber: diese Festung lässt sich nur einnehmen, wenn wir Komplizen innerhalb der Mauern haben. «
    Auch Rhys war klar, dass diese mächtige Bastion nicht im Sturmangriff erobert werden konnte. Das hatte jedoch auch Vorteile, denn wenn sie erst einmal in seinem Besitz - im Besitz loyaler Waliser - war, würde niemand sie ihnen wieder abnehmen können, kein Waliser, kein Engländer, nicht einmal Lamonthe. Das Problem war, dass er keine Komplizen auf Rosecliffe hatte. Der einzige Mensch, der sich zur Zeit dort aufhielt und auf den er sich hundertprozentig verlassen konnte, war Rhonwen, und er wollte ihre Sicherheit eigentlich nicht gefährden. Andererseits brachte ihn die Vorstellung, dass Jasper Fitz Hugh sie in seinen Krallen hatte, fast um den Verstand, und deshalb schlug er jede Vorsicht in den Wind.
    »Rand hält sich zur Zeit nicht in Rosecliffe auf«, murmelte Rhys nachdenklich.
    »Er befindet sich auf dem Weg nach Oaken Hill«, warf Lamonthe ein.
    »Könntet Ihr seine Abwesenheit ein wenig verlängern?«
    Der Engländer schürzte die Lippen. »Ja.«
    Rhys überlegte wieder, dieses Mal laut. »Ich kenne jemanden in Rosecliffe.. Eine Gefangene.«
    »Was sollte die uns nutzen?«
    Rhys lächelte vor sich hin. Es war schmerzhaft, sich an Rhonwens Schönheit und Tapferkeit zu erinnern und zu wissen, dass sie Jasper Fitz Hugh hilflos ausgesetzt war. Aber er würde sie befreien, schwor er sich, und dann würde diese Schönheit nur ihm gehören.
    Gemeinsam würden sie in Rosecliffe herrschen und die Festung mit schönen walisischen Babys besiedeln!
    Als er Lamonthes skeptische Blicke spürte, gab er eine Erklärung ab. »Sie ist keine gewöhnliche Gefangene. Sie ist sehr schön, und Jasper ist in sie verknallt.«
    Lamonthe grinste wieder wie ein Raubtier. »Und du kannst dich auf ihre Treue verlassen?«
    »Ja!« Rhys redete sich ein, dass es gar nicht anders sein könne. ),ja, auf ihre Treue kann ich mich verlassen.«
     
    »Samt muss immer gebürstet werden«, erklärte Josselyn und übergab Rhonwen das waldgrüne Kleid. »Wasser würde dieses edle Gewebe beschädigen.«
    »Lass es mich versuchen«, sagte Rhonwen. Sie hielt die Kleiderbürste so, wie das Dienstmädchen es soeben getan hatte, und beseitigte damit den getrockneten Schlamm am Rocksaum.
    »Sehr gut«, lobte Josselyn, als der Seidenflor wieder weich und dicht hochstand. »Ausgezeichnet.«
    Rhonwen lächelte, erfreut über das Lob. In den letzten drei Tagen hatte sie eine ganze Menge nützlicher Dinge gelernt, sowohl im Haushalt als auch in Bezug auf Umgangsformen. Die verschiedenen Beschäftigungen lenkten sie von ihrer inneren Unruhe und Leere ab, und Josselyn war neuerdings sehr zufrieden mit ihrer gelehrigen Schülerin. Rhonwens Eifer war nicht gespielt. Sie hatte begriffen, dass alle Kenntnisse, die sie während ihres Aufenthalts in Rosecliffe erwarb, ihr helfen würden, in Zukunft auf eigenen Füßen zu stehen.
    In ihrer kleinen Kammer dachte sie jeden Abend vor dem Einschlafen über die Möglichkeiten nach, die sich ihr boten, sobald sie frei war. Ihr Entschluss stand fest: sie wollte sich eine Stellung bei einer reichen Familie suchen, egal, ob das nun Waliser oder Engländer waren. Dazu würde sie ihre geliebten Hügel und Wälder verlassen und in eine größere Stadt wie Llangollen oder Betws-y-coed gehen müssen.
    Während sie jetzt den weichen Samt sorgfältig bürstete, stieß sie einen schweren Seufzer aus. Fern von der vertrauten Welt ihrer Kindheit würde sie ganz allein sein. Andererseits hielt sie hier nicht viel: weder die Kate ihrer Mutter noch Rhys' Rebellenlager bot ihr ein richtiges Zuhause, und einen Ehemann würde sie hier bestimmt nicht finden.
    »Rhonwen?« Josselyn legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Ist alles in Ordnung?«
    Rhonwen bemerkte erst jetzt dass sie in der Arbeit inne gehalten hatte, und nahm sie hastig wieder auf. »ja, natürlich, ich war nur in Gedanken ... So, ist das ordentlich gesäubert?«
    Josselyn strich den Samt glatt. »Sehr gut! Du gibst dir in den letzten Tagen wirklich große Mühe, ob beim Spinnen, beim Mischen der Kräuter für die Binsen auf den Fußböden oder beim Parfümieren der Kerzen. Ich

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