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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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Der Hauptmann zog eine Schriftrolle hervor und breitete sie aus.
    »Mein Knappe ist ein begabter junger Mann, und er hat das hier gezeichnet«, sagte er. Michael errötete unwillkürlich. »Wir wollen Mauern in V-Form an beiden Seiten anlegen und Gräben vor den Mauern ausheben, dreihundert Schritte von der Brückenburg entfernt, wo die Straße von der Unterstadt den Hügel hinaufführt. Das wird es uns ermöglichen, Soldaten und Vorräte ungehindert von der Unterstadt zur Brückenburg und zurück zu schicken. Der Boden der Gräben soll mit Planken ausgelegt werden, damit die Männer schnell vorankommen, ohne gesehen zu werden, und drei Brücken werden errichtet, damit unsere Überfallkommandos schnell auf die Felder gelangen. Seht Ihr das hier? Ein netter hohler Ort unter den Planken. Gut für eine kleine Überraschung.« Er grinste, und die meisten seiner Soldaten erwiderten dieses Grinsen.
    »Außerdem werden wir eine Mauer entlang der Torstraße bauen, die bis zum Hügelkamm verläuft. Das hätten wir ohnehin schon lange tun sollen. Und Türme hier und da, auf Erdbastionen.« Er rieb sich den Bart. »Zuerst bauen wir Rampen für die neuen Gestelle mit den Armbrüsten – hier und hier –, damit der Feind etliche Kämpfer verliert, falls er während unserer Bauarbeiten angreifen sollte. Und schließlich befestigen wir den Pfad vom Ausfalltor zur Unterstadt.«
    Alle Soldaten nickten.
    Außer Tom. Tom spuckte aus. »Wir haben aber nicht die verdammten Männer, um diese Mauern zu halten«, sagte er. »Vor allem nicht in beide Richtungen.«
    »Stimmt. Aber die Errichtung der Mauern wird die Bauern ruhig und beschäftigt halten, und wenn unser Feind angreift, wird er dafür bezahlen müssen.«
    Tom grinste. »Natürlich.«
    Der Hauptmann wandte sich an die anderen. »Ich nehme an, unser Feind hat nicht viel Erfahrung im Kampf gegen Menschen«, sagte er. »Aber selbst wenn er sie haben sollte, haben wir aufgrund dieser Ablenkungen keine großen Verluste.«
    Die Äbtissin wirkte gequält. Ihr Blick war gehetzt, und sie wandte sich ab. »Er ist ein Mensch. Das heißt, er war es einmal.«
    Der Hauptmann fuhr zusammen. »Wir kämpfen gegen einen Menschen?«
    Die Äbtissin nickte. »Ich habe den Druck seiner Gedanken gespürt. Er hat einen gewissen Grund, mich zu … fürchten.«
    Der Hauptmann sah sie an, blickte ihr so eindringlich in die braun und blau gesprenkelten Augen wie ein Liebhaber, und nun hielten sie ihrem Blick gegenseitig stand.
    »Es geht Euch nichts an«, sagte sie geziert.
    »Ihr haltet Einzelheiten zurück, die für uns wichtig sein können«, warf ihr der Hauptmann vor.
    »Im Gegensatz dazu seid Ihr die Offenheit in Person«, entgegnete sie.
    »Nicht ganz falsch«, murmelte Tom.
    Der Hauptmann sah Ser Milus an. »Wir beschränken die Patrouillen auf zwei am Tag, und wir schicken sie in unregelmäßigen Abständen auf mein Kommando los. Unser einziges Interesse besteht von jetzt an darin, weitere Karawanen hierher in Sicherheit zu bringen oder sie umzulenken. Albinkirk ist verloren. Pampe – wie weit seid ihr heute geritten?«
    Sie zuckte die Achseln. »Vielleicht acht Meilen.«
    Der Hauptmann nickte. »Morgen … Nein, morgen schicken wir gar keine los. Nicht einen einzigen Mann. Morgen graben wir. Und übermorgen senden wir drei Patrouillen in alle Richtungen – außer nach Westen – aus. Und den Tag danach werde ich die halbe Truppe über die Straße nach Westen führen, und zwar so schnell wie möglich. Wir nehmen uns zwanzig Meilen vor, sammeln dabei alle Kaufleute oder Handelskarawanen ein, denen wir begegnen, und werfen einen Blick auf Albinkirk. Dann kommen wir zurück und töten alles, was uns angreifen sollte.«
    Tom nickte. »Ja, aber gegen hundert Hinterwaller in einem Hinterhalt können auch wir nichts ausrichten, von ein paar zusätzlichen Dämonen, Lindwürmern und vielleicht hundert Irks mal ganz abgesehen, die danach unsere Leichen fressen werden.«
    Der Hauptmann verzog die Lippen. »Wenn wir in die Verteidigungsstellung gehen und uns hier verschanzen, sind wir alle tot«, sagte er. »Es sei denn, der König führt seine Armee hierher und rettet uns.«
    Die Äbtissin stimmte ihm zu.
    »Soweit ich weiß, sind die Festungen entlang der Mauer schon gefallen«, meinte der Hauptmann. Er kniff die Augen zusammen, als hätte dies eine besondere Bedeutung für ihn. »Wie dem auch sei, wir dürfen nicht auf Hilfe von außen warten und auch nicht hoffen, dass das hier ein einmaliger Vorfall

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