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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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weiteren Mann verlieren.« Der Hauptmann sprach schnell, während sein Blick auf den fernen Waldrand gerichtet war. »Der Feind – der Magus Eures Vaters, wie es heißt – hat eine Menge Fehler begangen. Nicht der geringste bestand darin, die Klugheit und das Wissen unserer Seite zu unterschätzen. Ich glaube, er hat vor, einen weiteren umfassenden Angriff zu beginnen und seinen Ruf durch die heldenhaften Bemühungen seiner Verbündeten zu festigen.« Der junge Mann grinste schief. »Vor zwanzig Tagen habe ich einen Graben für genau diesen Augenblick ausheben lassen, Mylord. Wenn Ihr Eure Bogenschützen in diesem Graben postiert und Eure Ritterschaft hinter der Brückenburg zusammenzieht, dann könnten wir diesem anmaßenden Magus meiner Meinung nach eine schwere Niederlage bereiten.«
    »Darf ich Euren Namen und Eure Herkunft erfahren, Messire?«, fragte der König. Der Plan war durchdacht – der Junge trug einen klaren Kopf auf den Schultern, und sein reines Albisch machte ihn eindeutig zu einem Untertan des Königs, ob er nun ein Söldner war oder nicht.
    Der dunkelhaarige Mann richtete sich im Sattel auf. »Die Männer nennen mich den Roten Ritter«, sagte er.
    »Ich hatte eigentlich geglaubt, Ihr wäret ein Gallyer oder zumindest viel älter«, sagte der König. Dann wandte er sich an den Grafen der Grenzmarken. »Mylord, würdet Ihr den Platz des Marschalls einnehmen und die königliche Garde kommandieren? Und wo ist der Comte d’Eu? Er hat doch jetzt das Kommando über die Vorhut, oder?«
    Der Graf der Grenzmarken drehte sich zu dem jungen Ritter um. Sein Banner trug etliche Lacs d’Amour. »Wie viele Lanzen habt Ihr, Mylord?«
    »Sechsundzwanzig, Graf – und die Ritter des heiligen Thomas. Dazu kommen noch einige Hundert fähige Soldaten in Gestalt eines Kontingents von Kaufleuten aus Harndon. Und ich habe das Vergnügen, die Hilfe des königlichen Magus zu besitzen – Harmodius.« Der junge Knabe verneigte sich noch einmal im Sattel.
    »Harmodius ist hier?«, fragte der König. Plötzlich wirkte dieser Tag viel heller.
    Der junge Mann sah weg. »Es ist zu einer tragenden Säule unseres Widerstands geworden«, sagte er. »Wenn Eure Lordschaft es erlaubt, werde ich jetzt zurückreiten und alles für Euren Empfang vorbereiten.«
    Der König lächelte. Was für ein seltsamer junger Mann! »Wir sind gleich hinter Euch. Geht!«
    Der Mann verbeugte sich noch einmal, und gemeinsam ritten sie über die Brücke.
    Der König wandte sich an den Grafen der Grenzmarken. »Er wirkt vielleicht etwas seltsam, scheint aber recht fähig zu sein, würdet Ihr das nicht auch sagen?«
    Der Graf zuckte die Achseln. »Er hat diesen Ort zwanzig Tage lang gegen Richard Plangere und seine Legionen der Hölle verteidigt. Darf es Euch da nicht gleich sein, ob er ein wenig seltsam wirkt?«
    »Er erinnert mich an irgendjemanden«, meinte der König und warf einen Blick zu Lachlan hinüber, der bei der Kommandogruppe geblieben war. »Kannst du uns etwas über unseren jungen Söldner verraten?«
    Lachlan zuckte die Achseln. »Nein, Mylord. Aber über die Königin. Sie wurde von einem Pfeil in den Rücken getroffen. Nun ruht sie sich aus, und es geht ihr gut, was sie zu großen Teilen dem jungen Knaben dort vorn zu verdanken hat. Er hat seine Macht dazu eingesetzt. Ich habe es gesehen.«
    »Die Königin? Die Königin ist verletzt?«, fragte der König.
    »Sie erholt sich zurzeit in der Brückenburg. Der junge Hauptmann hat nach Heilern geschickt.«
    Der König stellte sich in die Steigbügel. »Herhören, Wachen! Los geht’s!«
    Der Graf der Grenzmarken blieb beim königlichen Stab, der auf seinen Pferden in der Staubwolke saß, die der plötzliche Aufbruch des Königs aufgewirbelt hatte.
    Er schüttelte den Kopf. »Ein großartiger Ritter«, sagte er und beobachtete seinen König. Dann seufzte er. »Also gut, Messires, hört mir zu. Die königlichen Wachen werden als Erste den Fluss überqueren, gefolgt von den Jägern und dem restlichen Haushalt. In einer zweiten Schlachtenreihe werden dann die Ritter …«
    In der Nähe von Lissen Carak · Gaston
    Gaston, der Graf von Eu, war so müde, wie er es nie zuvor gewesen war, und etwas stimmte auch mit seiner linken Hüfte nicht – sie schien sich nicht mehr so frei bewegen zu lassen wie zuvor –, aber es gelang ihm, das Bein über den breiten Rücken des Schlachtrosses zu werfen, und er ritt unter seinem eigenen Banner voran, während sich die Männer seines Vetters hinter ihm

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