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Der rote Würfel

Der rote Würfel

Titel: Der rote Würfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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was passieren kann, wenn dieses Blut in die falschen Hände gelangt. Du hast es gerade selbst gesagt: Es könnte Einfluß auf die ganze Menschheit nehmen. Schlimmer noch: Es könnte die gesamte Menschheit vernichten. Ich bin hier, um das zu verhindern. Ich bin hier, um dir zu helfen.«
Er zeigt auf mich, hält aber sein Gesicht noch verborgen. »Also deshalb kannst du die Würfel derartig werfen?«
»Ja.«
»Was kannst du noch?«
Ich schüttele den Kopf. »Das spielt jetzt keine Rolle. Jetzt ist nur wichtig, daß nicht noch mehr Leute so werden wie ich und mein Freund.«
»Wie viele von euch gibt es denn noch?« will er wissen.
»Ich war überzeugt, daß nur noch wir zwei übriggeblieben sind. Aber mittlerweile vermute ich, daß ihr noch einen bei euch auf dem Gelände habt.« Für einen kurzen Moment legt sich Stille über das Zimmer. »Stimmt das?«
Er wendet sich ab.
»Ich kann dir dazu nichts sagen. Ich weiß nicht, wer du bist.«
»O doch. Du kennst mich besser als sonst jemand. Du weißt, wie meine DNS aussieht.«
Er steht auf und geht ans andere Ende des Zimmers. Er stützt sich mit einer Hand an der Wand ab; sein Atem geht heftig. »Der Mann, von dem du da erzählst – Joel –, ist krank. Er hat Fieber und schwere Krämpfe. Wir wissen nicht, was wir mit ihm machen sollen.« Andy kämpft mit sich. Was ich ihm offenbart habe, ist zuviel für ihn. »Weißt du es?« fragt er.
»Ja. Habt ihr ihn aus der Sonne gehalten?«
»Ja. Er befindet sich in einer Zelle im Keller. Da scheint keine Sonne herein.« Einen Moment lang sagt er gar nichts. »Hat er denn eine Sonnenallergie?«
»Ja.«
Andy runzelt die Stirn. »Aber wie soll die Sonne ihn denn krank machen? Ich sagte doch, er kriegt sie überhaupt nicht zu Gesicht.«
»Es ist ja auch nicht die Sonne, die ihn krank macht. Ich wollte nur einen der möglichen Gründe ausschließen. Er ist krank, weil er hungrig ist.«
»Aber wir haben ihm doch zu essen gegeben. Das hat ihm auch nicht geholfen.«
»Ihr gebt ihm nicht das, was er braucht.«
»Und was ist das?«
»Blut.«
Andy kann es nicht fassen. »O nein« stöhnt er. »Ihr seid ja wie Vampire.«
Ich stehe auf und gehe bedächtig auf ihn zu. Ich will ihn nicht noch mehr in Schrecken versetzen, als ohnehin schon geschehen. »Wir sind Vampire, Andy. Joel ist es erst seit ein paar Tagen. Ich habe ihn zu einem gemacht, weil ich ihm das Leben retten wollte. Eddie hatte ihn lebensgefährlich verletzt. Glaub mir, ich marschiere nicht einfach durch die Gegend und mache Vampire. Das ist gegen mein … Prinzip.«
Andy bemüht sich, einigermaßen Haltung zu bewahren. »Und wer hat dich zum Vampir gemacht?«
»Ein Vampir, der Yaksha hieß. Er war der allererste von uns.«
»Wann war das?«
»Vor langer, langer Zeit.«
»Wann?« will er genau wissen.
»Vor fünftausend Jahren.«
Daß ich ihm mein Alter verraten habe, macht die Sache für ihn auch nicht gerade leichter. Seine Kräfte verlassen ihn, und er gleitet zu Boden. Er kriecht regelrecht in sich hinein; als ich auf ihn zugehe, weicht er zurück. Auf halben Weg bleibe ich stehen.
»Was willst du von mir« murmelt er.
»Deine Hilfe. Ich muß auf euer Gelände und meinen Freund dort rausholen, bevor die Welt zerstört wird. So einfach ist das. So groß ist die Gefahr. Und du weißt ganz genau, daß ich nicht übertreibe. Unser Blut in den Händen eures Generals ist gefährlicher als Plutonium in den Händen von Terroristen.«
Andy bringt ein schwaches Nicken hervor. »Das kann ich mir vorstellen«
»Dann wirst du mir helfen?«
Meine Frage bringt ihn durcheinander. »Was? Aber wie kann ich das denn? Du bist doch ein Monster. Du bist doch die Quelle all dieser Gefahr.«
Ich lege Nachdruck in meine Stimme. »Ich bin schon seit Anbruch der Geschichte auf dieser Welt. In all dieser Zeit gab es nur Mythen und Gerüchte über meine Existenz und die der anderen, die so waren wie ich. Diese ganzen Mythen und Gerüchte gründeten nicht auf Tatsachen. Es waren bloß Erzählungen. In dieser Zeit ist ja auch keiner von uns mit dem Vorsatz losgezogen, die Menschheit zu vernichten. Aber genau das tut gerade euer General, ob nun willentlich oder nicht. Hör auf mich, Andy! Er muß aufgehalten werden, und du mußt mir dabei helfen.«
»Nein!«
»Doch! Willst du denn wirklich, daß er Joels Blut klont? Willst du wirklich, daß dieses Material dann in eine Waffenfabrik im Herzen des Pentagon gebracht wird?«
Zorn erfaßt Andy. »Nein! Ich will das Blut vernichten! Du brauchst mir hier keine

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