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Der Ruf Der Trommel

Titel: Der Ruf Der Trommel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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für einen solchen Gecken klang es überraschend tief und männlich.
    »Es sollten wohl besser die Diener der Gerechtigkeit fliehen! Diesen Eindruck hat mir jedenfalls Richter Dodgson vermittelt, als ich ihn letzte Woche sprach. Oder vielleicht war er im Irrtum, Sir, was die Halunken anging, die in seine Räumlichkeiten eingedrungen sind, ihn niedergeschlagen und an den Fersen auf die Straße geschleift haben?« Er schenkte Hunter ein einnehmendes Lächeln, und dieser errötete tief unter seiner Sonnenbräune. Seine Finger umklammerten den Stiel des Weinglases. Ich sah hoffnungsvoll zu Jamie herüber. Kein Anzeichen für ein Signal.
    »Richter Dodgson«, sagte Hunter verächtlich, »ist ein Wucherer, ein Dieb, eine Schande für den Rechtsstand und -«
    Ich hatte schon seit einiger Zeit draußen Geräusche gehört, jedoch eine Krise im Küchenhaus, das durch einen offenen Durchgang vom Haupthaus getrennt war, für die Ursache gehalten. Doch jetzt wurden die Geräusche deutlicher, und ich fing eine vertraute Stimme auf, die mich vollständig von Mr. Hunters Bezichtigungen ablenkte.
    »Duncan!« Ich erhob mich halb, und meine Nachbarn wandten fragend die Köpfe.
    Es gab ein plötzliches Durcheinander auf der Terrasse, man sah schattenhafte Gestalten hinter den offenen Fenstertüren und hörte Rufe, Streitereien und Vorwürfe.
    Die Gespräche verstummten, und jeder versuchte zu sehen, was da vor sich ging. Ich sah, wie Jamie seinen Stuhl zurückschob, doch bevor er sich erheben konnte, zeigte sich in der Tür eine Erscheinung.
    Es war John Quincy Myers, der Mann aus den Bergen, der die zweiflügelige Tür von oben bis unten und von einer Seite zur anderen ausfüllte, angetan mit derselben Kostümierung, in der ich ihn kennengelernt hatte. Er lehnte schwerfällig im Türrahmen und betrachtete die Versammlung mit blutunterlaufenen Augen. Sein Gesicht war gerötet, er atmete geräuschvoll, und in der einen Hand hielt er eine lange Glasflasche.
    Dann erblickte er mich, und sein Gesicht verzog sich zu einer abscheulichen Grimasse der Befriedigung.

    »Da ssseid Ihr ja«, sagte er im Tonfall tiefster Genugtuung. »Hapss doch gessagt, Duncan wollt nix davon hör’n. Hat gessagt, Misstresss Claire meint, ich ssoll bet-trunken ssein, bevor ssie mich aufschneidet. Jetz’ bin ich voll. Voll -« Er hielt inne, schwankte gefährlich und hob die Flasche. »Wie’n TROLL!!« schloß er triumphierend. Er trat einen Schritt in den Raum, fiel flach auf das Gesicht und regte sich nicht mehr.
    Duncan erschien im Eingang, und auch er sah ziemlich mitgenommen aus. Sein Hemd war zerrissen, sein Rock hing ihm von der Schulter, und es sah so aus, als zeigten sich bei ihm die Anfänge eines Veilchens.
    Er warf einen Blick auf die Gestalt, die vor seinen Füßen lag, und sah Jamie entschuldigend an.
    »Ich habe versucht, ihn aufzuhalten, Mac Dubh.«
    Ich erhob mich und kam gleichzeitig mit Jamie bei Myers an, gefolgt von einer Flut neugieriger Gäste. Jamie sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Tja, du hast wirklich gesagt, daß er bewußtlos sein muß«, stellte er fest. Er beugte sich über den Mann aus den Bergen und zog mit dem Daumen ein Augenlid hoch, worauf sich ein Streifen des weißen Augapfels zeigte. »Und ich würde sagen, er hat seine Sache gut gemacht.«
    »Aber ich meinte doch nicht stockbesoffen!« Ich hockte mich neben den Bewußtlosen und legte vorsichtig zwei Finger an seine Halsschlagader. »Schön kräftig. Trotzdem… Alkohol ist wirklich kein gutes Betäubungsmittel«, sagte ich kopfschüttelnd. »Er ist ein Gift. Er legt das zentrale Nervensystem lahm. Wenn man seinem Rausch auch noch den Schock der Operation hinzufügt, könnte das leicht sein Ende bedeuten.«
    »Kein großer Verlust«, sagte einer der Gäste, doch die anderen brachten den Spötter zischend zum Schweigen.
    »Was für eine Schande, so viel Brandy zu verschwenden«, sagte jemand unter allgemeinem Gelächter. Es war Phillip Wylie; ich sah sein gepudertes Gesicht hinter Jamies Schulter. Er lächelte frech.
    »Wir haben viel von Eurem Können gehört, Mistress Fraser. Jetzt ist die Gelegenheit, es unter Beweis zu stellen - vor Zeugen!« Er deutete elegant auf die Gäste, die sich um uns drängten.
    »Ach, fort mit Euch«, sagte ich schroff.
    »Ooh, hört, hört!« murmelte jemand hinter mir, nicht ohne Bewunderung. Wylie blinzelte verblüfft, grinste dann aber noch breiter als zuvor.

    »Euer Wunsch ist mir Befehl, Ma’am«, murmelte er und

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