Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
machen.
    Als sie auftauchten, sah ihr Bucks blasses, ängstliches Gesicht über die Reling entgegen.
    »Alles okay?«
    »Bestens«, versicherte sie ihm. Und weil sie schon in der Nähe war, zog Tate sich an Bord der Mermaid . Sie winkte ihrer Mutter auf der New Adventure zu, die das Geschehen auf Video festhielt. »Ziemlich genau so, wie wir es erwartet hatten«, erklärte sie Buck, nachdem sie ihren Bleigürtel abgelegt hatte.
    »Der Bastard hat sie in ihre Einzelteile zerlegt, stimmt’s?«
    »Richtig.« Tate beobachtete, wie Matthew an Deck kletterte.
    »Ray will sofort nach Süden aufbrechen.« Matthew nahm seine Maske ab und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Du bleibst am besten hier bei uns«, sagte er zu Tate, bevor sie aufstehen konnte. »Es ist nicht weit, Buck.«
    Mit einem Nicken ging Buck auf die Brücke, um das Steuer zu übernehmen.
    »Zunächst sollten wir uns ein wenig umsehen.« Nachdem Matthew den Reißverschluss seines Taucheranzugs heruntergezogen hatte, setzte er sich neben Tate. »Vielleicht haben wir Glück.«
    »Fühlst du dich glücklich, Lassiter?«
    »Nein.« Er schloss die Augen. Der Motor sprang an. »Sie hat mir auch etwas bedeutet.«
    »Ruhm und Reichtum?«
    Ihre Worte trafen ihn nicht so hart wie die Schärfe in ihrer Stimme. Verletzt sah er sie an, stand dann auf und ging zur Kajüttreppe.
    »Matthew.« Beschämt folgte sie ihm. »Es tut mir leid.«
    »Vergiss es.«
    »Nein.« Bevor er die Treppe betreten konnte, erwischte sie ihn am Arm. »Bitte entschuldige. Für keinen von uns war es einfach, runterzugehen und zu sehen, was er übrig gelassen hat. Es war leicht, meine Frustration an dir auszulassen, aber das bringt uns nicht weiter.«
    In ohnmächtiger Wut verkrampften sich Matthews Hände auf der Reling. »Vielleicht hätte ich ihn ja doch aufhalten können. Jedenfalls hat Buck das geglaubt.«
    »Buck war nicht dabei.« Tate hielt seinen Arm fest, bis er sie wieder ansah. Seltsam, dachte sie, es war mir nicht klar gewesen, dass er sich die Schuld gab. Oder dass er in seinem ihrer Meinung nach so kalten Herzen überhaupt Platz für Schuldgefühle hatte. »Keiner von uns hätte etwas anderes tun können. Es bringt uns nicht weiter, über die Vergangenheit zu grübeln, und auf keinen Fall können wir jetzt noch etwas ändern.«
    »Wir reden nicht nur über die Marguerite , oder?«
    Sie wollte ihm ausweichen, seine Worte ignorieren, aber das wäre ganz einfach dumm gewesen, und sie nahm doch an, dass sie inzwischen klüger war. »Nein, da hast du Recht.«
    »Ich habe mich nicht so verhalten, wie du es dir gewünscht hast, und ich habe dir wehgetan. Daran kann ich nichts mehr ändern.«
    »Damals war ich jung. Diese Art von Verliebtheit geht schnell vorüber.« Als Tate auffiel, dass sich ihre Hand irgendwie in seine geschoben hatte, löste sie ihre Finger und trat zurück. »Etwas habe ich verstanden, während ich mir dort unten die traurigen Überreste ansah. Nichts ist übrig geblieben, Matthew, weder das Schiff noch der Sommer und
auch nicht das Mädchen von damals. Wir müssen uns auf die Gegenwart konzentrieren.«
    »Sozusagen reinen Tisch machen.«
    »Ich weiß nicht, ob wir so weit gehen können. Einigen wir uns einfach darauf, dass wir ein neues Kapitel aufgeschlagen haben.«
    »In Ordnung.« Er streckte seine Hand aus. Als sie danach griff, führte er ihre unerwartet an seine Lippen. »Du wirst ein harter Brocken für mich sein, Rotschopf«, murmelte er.
    »Wie bitte?«
    »Du hast gesagt, wir schlagen eine neue Seite auf. Dann kann ich ja wohl mitbestimmen, was darauf geschrieben wird. Also werde ich an dem Brocken arbeiten. Mir ist klar, dass ich mir diesmal viel Mühe geben muss. Aber das ist in Ordnung.« Er streifte ihre Fingerknöchel mit dem Daumen, bevor sie ihre Hand zurückzog. »Und ich denke, ich werde es gern tun.«
    »Ich habe keine Ahnung, warum ich mich eigentlich mit dir versöhnen soll. Du bist noch genauso arrogant wie damals.«
    »Deshalb magst du mich, Süße.«
    Tate sah sein Grinsen aufblitzen, bevor sie sich abwandte. Sosehr sie es auch versuchte, sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    Insgeheim gestand sie sich ein, dass er Recht hatte, denn genau deshalb mochte sie ihn wirklich.

Achtes Kapitel
    D ie Erkundungsausflüge lieferten keine besonderen Ergebnisse. Tate verbrachte den Großteil des Nachmittags mit ihrem Vater über seinen Recherchen, während Matthew LaRue nach bestandener Prüfung auf einen Übungstauchgang mitnahm.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher