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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aus Buck heraus, dann lief er rot an und griff nach dem Tee, den er gar nicht wollte.
    »Das ist nicht wahr.« Tate verließ sich, was die Einschätzung von Bucks Problem betraf, auf ihren gesunden Menschenverstand. Niemand hatte bisher die Tatsache erwähnt, dass er nicht tauchte. Vielleicht war es an der Zeit, das Thema anzuschneiden. »Ohne dich kämen wir hier gar nicht zurecht, Buck. Nur weil du nicht tauchst, heißt das noch lange nicht, dass du kein produktives und wichtiges Mitglied unseres Teams bist.«
    »Die Ausrüstung prüfen, Sauerstoffflaschen füllen, auf Steinen herumhämmern …« Er verzog das Gesicht. »Videos drehen.«
    »Richtig.« Sie beugte sich nach vorn und legte eine Hand auf seine zitternden Finger. »Das ist genauso wichtig wie tauchen.«
    »Ich kann nicht da runtergehen, Tate. Ich schaffe das einfach nicht.« Unglücklich starrte er auf den Tisch. »Und wenn ich zusehe, wie die Jungs tauchen, trocknet mir die Spucke im Mund. Dann würde ich am liebsten sofort ein Glas trinken. Nur eins.«
    »Aber das tust du nicht, oder?«
    »Ich habe eingesehen, dass dieses eine Glas mein Ende wäre. Aber das ändert nichts an dem Wunsch.« Er sah auf. »Eigentlich wollte ich mit Ray darüber sprechen, dir wollte ich gar nichts davon erzählen.«
    »Ich bin froh, dass du es tust. So kann ich dir endlich sagen, wie stolz ich darauf bin, dass du dich zusammengerissen hast. Und ich weiß, dass du es mehr für Matthew getan hast als für irgendjemanden sonst, dich selbst eingeschlossen.«
    »Es gab eine Zeit, da hatten wir nur einander. Es waren gute Zeiten, auch wenn manche Leute das anders sehen würden. Dann schottete ich mich ab, oder versuchte es zumindest. Aber er blieb bei mir. Er ist wie sein Vater, sehr loyal. Er ist starrköpfig, und er ist zu verschlossen. Das liegt an ihrem Stolz. James war immer davon überzeugt, mit allem fertig werden zu können, was sich ihm in den Weg stellte. Das hat ihn umgebracht.«
    Er sah Tate wieder an. »Ich fürchte, der Junge ist auf demselben Weg.«
    »Wie meinst du das?«
    »Er hat sich in diese Sache verrannt, und nichts kann ihn davon abhalten. Was er Tag für Tag nach oben bringt, ist natürlich aufregend für ihn, aber er lauert auf eine ganz bestimmte Sache.«
    »Das Amulett.«
    »Es hat von ihm Besitz ergriffen, Tate, genau wie damals von James. Das macht mir Angst. Je mehr wir uns ihm nähern, desto mehr fürchte ich mich.«
    »Weil er es gegen VanDyke einsetzen wird, wenn er es findet?«
    »Scheiß auf VanDyke. ’tschuldigung.« Buck räusperte sich und trank einen Schluck Tee. »Um den Hurensohn mache ich mir keine Gedanken. Damit wird der Junge schon klarkommen. Ich meine den Fluch.«
    »Ach, Buck …«
    »Wenn ich es dir doch sage«, wiederholte er eigensinnig. »Ich spüre, dass er immer näher kommt.« Durch das Fenster sah er in den strömenden Regen. »Wir sind ganz nah dran. Vielleicht ist dieser Sturm eine Warnung.«
    Tate unterdrückte ein Lachen und faltete die Hände. »Jetzt hör mir mal zu. Ich weiß, dass Seeleute abergläubisch sind, aber Tatsache ist, dass wir ein Wrack ausheben. Das Amulett ist wahrscheinlich an Bord. Mit viel Glück und harter Arbeit werden wir es finden. Ich werde es zeichnen, ein Schildchen daranhängen und es katalogisieren, genau wie ich es mit jedem anderen Stück tue, das wir heraufholen. Es besteht aus Metall und Stein, Buck, und hat eine faszinierende und tragische Geschichte. Aber das ist auch schon alles.«
    »Keiner seiner früheren Besitzer ist sehr alt geworden.«
    »Viele Menschen starben im sechzehnten, siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert in jungen Jahren eines gewaltsamen Todes.« Tate drückte Bucks Hand und versuchte es noch einmal. »Angenommen, von diesem Amulett geht irgendeine Macht aus. Warum sollte sie böse sein? Buck, hast du Angeliques Tagebuch gelesen? Den Teil, den dein Bruder abgeschrieben hat?«
    »Ja. Sie war eine Hexe, und sie hat die Kette verflucht.«
    »Sie war eine traurige, einsame, zornige Frau. Ihr stand ein grausamer Tod bevor, verurteilt wegen Hexerei und des Mordes an dem Mann, den sie liebte. Eine unschuldige Frau, Buck, die ihrem Schicksal hilflos ausgeliefert war.« Tate erkannte, dass sie ihn keineswegs überzeugt hatte, und atmete tief durch. »Verdammt, wenn sie eine Hexe gewesen wäre, warum ist sie dann nicht in einer Rauchwolke verpufft oder hat ihre Kerkermeister in Kröten verwandelt?«
    »So funktioniert das nicht«, behauptete er stur.
    »Na gut, dann

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