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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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erledigen lassen. Ich bin mir sicher, Sie werden Ihre Unterkunft als angemessen empfinden.«
    »In der Hölle sollen Sie schmoren!«, schrie Tate und schluckte verzweifelte Tränen herunter, während sie weitergezerrt wurde. »Alle beide!«
    VanDyke spritzte Zitrone auf seinen Hummer. »Insgesamt
eine bewundernswerte Frau. Lässt sich nicht so leicht einschüchtern. Schade, dass ihre Loyalitäten so unklug gelagert sind. Mit ihr und für sie hätte ich viel erreichen können. Jetzt dient sie nur noch als Köder.« Mit der Gabel stocherte er in seinem Hummer herum. »Mehr nicht.«
    LaRue wischte sich mit dem Handrücken das Blut von der Wange. Die Wunde brannte wie Feuer. Obwohl VanDyke missbilligend die Stirn runzelte, nahm er eine Leinenserviette, um die Blutung zu stoppen.
    »Neben Geld ist Liebe das mächtigste Motiv.« Irritierter, als er zugeben wollte, schenkte LaRue sich nach und leerte sein Glas.
    »Sie sprachen vom Fluch der Angelique, bevor wir so unsanft unterbrochen wurden.«
    »Richtig.« Verstohlen rieb sich LaRue an der Stelle, wo Tates Ellenbogen ihn erwischt hatte, die Rippen. Mit Sicherheit würde er einen blauen Fleck davontragen. »Und über zweihundertfünfzigtausend Dollar. Amerikanische, wohlgemerkt.«
    Das Geld bedeutete VanDyke nichts. Er hatte viel mehr in seine Suche investiert, aber es behagte ihm nicht, es an LaRue zahlen zu müssen. »Beweisen Sie mir, dass Sie das Amulett wirklich beschaffen können.«
    Grinsend legte LaRue eine Hand an seine malträtierte Wange. »Hören Sie, mon ami . Tate hat es gestern höchstpersönlich gefunden und aus lauter Liebe Matthew geschenkt.« Um seine angeschlagenen Nerven zu beruhigen, drehte er sich eine Zigarette. »Es ist großartig, noch großartiger, als Ihre Beschreibung vermuten ließ. Der Stein in der Mitte …« LaRue deutete mit Daumen und Zeigefinger die Form an. »Rot wie Blut, die Diamanten ringsherum wie gefrorene Tränen. Die Kette ist schwer, aber sehr fein gearbeitet, genau wie die Gravur um den Stein herum.«
    Er nahm ein Streichholz, schützte die Flamme mit der hohlen Hand vor der Brise und zündete sich die Zigarette
an. »Man spürt die Macht. Es scheint regelrecht zu pulsieren.«
    VanDykes Augen wurden glasig, sein Mund schlaff. »Sie haben es berührt?«
    »Bien sûr . Man vertraut mir, verstehen Sie?« Er stieß eine Rauchwolke aus. »Matthew ist zwar auf der Hut, aber nicht vor mir. Schließlich sind wir Partner. Ich werde Ihnen die Halskette besorgen, sobald das Geld an Ort und Stelle ist.«
    »Sie bekommen Ihr Geld.« Die Vorfreude ließ VanDykes Hände zittern. Er beugte sich vor, und sein Gesicht wirkte fahl und unbeweglich. »Aber eins verspreche ich Ihnen, LaRue: Wenn Sie mich aufs Kreuz legen, wenn Sie versuchen, noch mehr Geld aus mir herauszukitzeln, oder wenn Sie versagen, gibt es keinen Ort auf der ganzen Welt, an dem ich Sie nicht finden werde. Und wenn ich Sie finde, werden Sie Ihren Tod herbeisehnen.«
    LaRue zog an seiner Zigarette und grinste. »Es ist gar nicht so leicht, einen reichen Mann zu beeindrucken. Und ich werde reich sein. Sie haben Ihren Fluch, mon ami, ich habe mein Geld.« Bevor er aufstehen konnte, hob VanDyke eine Hand.
    »Wir sind noch nicht fertig. Eine Viertelmillion ist eine Menge Geld.«
    »Nur ein Bruchteil des tatsächlichen Wertes«, bemerkte LaRue. »Warum wollen Sie darüber streiten, wenn sich das Amulett schon so gut wie in Ihrem Besitz befindet?«
    »Ich verdopple.« Mit Vergnügen beobachtete VanDyke, wie LaRue die Augen aufriss. »Für das Amulett und für Matthew Lassiter.«
    »Sie wollen, dass ich ihn Ihnen liefere?« Lachend schüttelte LaRue den Kopf. »Nicht einmal Ihr kostbares Amulett könnte ihn von hier fern halten. Er will Sie umbringen.« Er zeigte in die Richtung, in die Tate verschwunden war. »Und der Lockvogel, der ihn herbringen wird, befindet sich bereits in Ihrer Gewalt.«
    »Ich will nicht, dass er herkommt.« Diese Freude würde VanDyke sich bedauerlicherweise versagen müssen, das hatte er schweren Herzens eingesehen. Die Tatsache, dass er praktische Erwägungen über seine Gefühle stellen konnte, bewies ihm einmal mehr, dass er immer noch auf sein Schicksal Einfluss nehmen konnte. Geschäft, dachte er, ist schließlich Geschäft. »Ich will, dass Sie ihn beseitigen, und zwar heute Nacht.«
    »Ein Mord«, sinnierte LaRue. »Interessant.«
    »Zum Beispiel ein Unfall auf See.«
    »Glauben Sie, er taucht, solange Tate verschwunden ist? Offenbar unterschätzen

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