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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Schatzsuche
geht? Jetzt können wir gemeinsam träumen. Es ist mir sogar egal, ob wir je wieder ein anderes Wrack finden. VanDyke kann sie von mir aus alle haben, bis hin zur letzten Dublone. Du bist alles, was ich will.«
    Es war ihr ernst. Die Überzeugungskraft in ihren Worten löste Sehnsucht nach ihr und zugleich Schuldgefühle bei Matthew aus. Er brauchte nur mit den Fingern zu schnippen, und schon würde sie ihm folgen, wohin er wollte. Sie würde ihr ganzes bisheriges und zukünftiges Leben für ihn aufgeben.
    Und es würde nicht lange dauern, bis sie ihn fast so sehr hasste, wie er sich selbst hasste.
    »Was ich will, ist dir wohl ganz egal?« Seine Stimme klang kühl, als er ihr Kinn anhob und sie beiläufig küsste.
    »Ich habe keine Ahnung, was du meinst.«
    »Hör zu, Rotschopf, hier ist einiges gewaltig schief gelaufen. Ich habe eine Menge Arbeit investiert und muss nun zusehen, wie mir der Lohn für meine Mühe durch die Finger gleitet. Das stinkt mir zwar, aber es gibt Schlimmeres. Einen Krüppel habe ich bereits am Hals, was veranlasst dich also zu der Vermutung, dass ich dich auch noch mit durchziehen will?«
    Diese Wendung kam so plötzlich und unerwartet, dass Tate sie kaum wahrnahm. »Das ist nicht dein Ernst. Du bist immer noch aufgeregt.«
    »Aufgeregt ist gar kein Ausdruck. Wenn du und deine ach so ehrbare Familie mir nicht in die Quere gekommen wärt, würde ich jetzt nicht mit leeren Händen dastehen. Was glaubst du wohl, wie VanDyke uns auf die Schliche gekommen ist?«
    Die Farbe wich aus ihren Wangen. »Du kannst Dad doch nicht die Schuld daran geben!«
    »Natürlich kann ich das.« Matthew steckte die Hände in die Hosentaschen. »Buck und ich, wir gehen da ganz anders vor. Aber ihr habt ja das dicke Portemonnaie. Und jetzt stehen
wir ohne einen Pfennig da. Nach Monaten harter Arbeit habe ich nur einen Krüppel von einem Onkel vorzuweisen.«
    »So darfst du nicht über ihn reden …«
    »Es ist nun mal eine Tatsache«, widersprach er und ignorierte den fauligen Geschmack in seiner Kehle. »Ich werde ihn schon irgendwo unterbringen. Das bin ich ihm schuldig. Aber du und ich, Rotschopf, das ist eine völlig andere Geschichte. Ein paar Wochen zusammen verbringen, damit es nicht langweilig wird, ist das eine. Und es hat Spaß gemacht. Aber dich am Hals zu haben, nachdem das Geschäft nun den Bach hinunter ist – das ist ganz und gar nicht mein Stil.«
    Plötzlich fühlte Tate sich völlig leer. Matthew betrachtete sie mit einem leichten Grinsen und amüsierten Augen. »Aber du liebst mich doch«, stammelte sie.
    »Jetzt machst du dir schon wieder etwas vor. Hey, wenn du dir eine kleine Romanze mit mir in der Hauptrolle zusammenträumen willst, soll mir das recht sein. Aber erwarte nicht von mir, dass wir zusammen in den Sonnenuntergang segeln.«
    Er würde sie noch gemeiner behandeln, beschloss er, noch härter. Worte allein schreckten sie nicht ab, retteten sie nicht vor ihm. Obwohl er sich dafür verachtete, legte er seine Hände auf ihre Hüften und zog sie enger an sich.
    »Es hat mir nichts ausgemacht, das Spielchen mitzuspielen, Baby. Ich habe jede Minute genossen. Und da sich die Dinge nun einmal so entwickelt haben, sollten wir versuchen, einander ein wenig aufzuheitern und die Sache angemessen zu beenden.«
    Er presste seine Lippen fest auf ihren Mund. In seinem Kuss lag nichts Süßes, nichts Sanftes. Er küsste sie gierig, fordernd und ein wenig brutal. Als sie sich zu wehren begann, ließ er eine Hand unter ihre Bluse gleiten und legte sie auf ihre Brust.
    »Nicht …« Das hier ist falsch, dachte sie verzweifelt. So
sollte es nicht sein. So konnte es nicht sein. »Du tust mir weh!«
    »Komm schon, Baby.« Himmel, ihre Haut fühlte sich wie Seide an. Er wollte sie streicheln, sie genießen, sie verführen. Stattdessen tat er ihr weh, obwohl er wusste, dass die Spuren auf ihrer Haut schneller verblassen würden als die in seinem Gewissen. »Du weißt, dass wir es beide wollen.«
    »Nein!« Schluchzend stieß sie ihn zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Fass mich nicht an.«
    »Also hast du mich die ganze Zeit zum Narren gehalten.« Er zwang sich dazu, in ihre verschreckten Augen zu sehen. »Nur leere Worte, keine Taten?«
    Durch ihre Tränen konnte sie ihn kaum sehen. »Ich bin dir völlig gleichgültig.«
    »Stimmt nicht.« Er seufzte schwer. »Was muss ich nur tun, um dich flachlegen zu können? Soll ich dir ein Gedicht aufsagen? Mir fällt bestimmt eins ein.

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