Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
eine
Partnerschaft, genau wie damals. Ein eventuelles finanzielles Ungleichgewicht wird durch den Gewinn nach Bergung des Wracks ausgeglichen.«
    »Und wenn es kein Wrack gibt?«, fuhr sie ihn an. »Es ist mir egal, ob du deinen letzten Pfennig in einen aussichtslosen Traum investierst, du sollst die Früchte deiner Arbeit genießen. Aber ich kann nicht dabeistehen und zusehen, wie du dich von diesem selbstsüchtigen, opportunistischen Matthew Lassiter ausnehmen lässt!«
    »Tate!« Beunruhigt über ihre Lautstärke, tätschelte er ihr besänftigend die Schulter. »Ich wusste nicht, dass du so empfindest. Als wir von deiner Rückkehr erfuhren, dachte ich, du wärst von der Idee begeistert.«
    »Ich bin zurückgekommen, weil ich dich vor einem Fehler bewahren will.«
    »Es ist kein Fehler.« Sein Gesichtsausdruck wirkte verschlossen, wie immer, wenn seine Gefühle verletzt waren. »Und das Wrack ist kein Hirngespinst. Matthews Vater wusste es, ich weiß es. Die Isabella ist da, und mit ihr der Fluch der Angelique.«
    »Nicht schon wieder dieses Amulett!« »Ja, das Amulett, nach dem James Lassiter suchte, hinter dem Silas VanDyke her ist – und das wir finden werden.«
    »Was ist so wichtig an diesem Wrack und an dieser Halskette?«
    »In jenem Sommer haben wir etwas verloren, Tate«, erklärte er ihr. »Mehr als das Vermögen, um das uns dieser Gauner gebracht hat. Sogar mehr als Bucks Bein. Wir haben die Freude an dem, was wir erreicht hatten, was wir erreichen können, verloren, die Hoffnung auf das, was sein könnte. Es ist höchste Zeit, dass wir sie wiederfinden.«
    Tate seufzte. Gegen Träume kam sie nicht an, schließlich gestattete sie sich selbst gelegentlich ihre Träumereien. Zum Beispiel von dem Museum, das sie sich schon immer
gewünscht und bis ins Detail geplant hatte. Und eines Tages würde sie es bauen. Wie konnte sie sich da dem großen Wunsch ihres Vaters in den Weg stellen?
    »In Ordnung. Wir fahren, aber nur wir drei.«
    »Die Lassiters gehören dazu, genau wie damals. Wenn jemand ein Anrecht auf dieses Wrack und das Amulett hat, dann ist es Matthew.«
    »Warum?«
    »Weil es seinen Vater das Leben gekostet hat und er ohne ihn aufwachsen musste.«
    Darüber wollte sie nicht nachdenken. Sie wollte sich den Jungen, der hilflos vor dem Leichnam seines Vaters gestanden hatte, nicht vorstellen.
    »Das Amulett ist für ihn nur Mittel zum Zweck, etwas, das er an den Meistbietenden verkaufen kann.«
    »Das ist allein seine Entscheidung.«
    »Also ist er nicht besser als VanDyke«, stellte sie fest.
    »Matthew hat dir damals wehgetan.« Sanft nahm Ray ihr Gesicht in beide Hände. »Ich weiß, was sich zwischen euch beiden abgespielt hat, aber ich wusste nicht, dass es dich so tief getroffen hat.«
    »Damit hat es nichts zu tun«, behauptete sie. »Es geht darum, wer und was er ist.«
    »Acht Jahre sind eine lange Zeit, Liebling. Vielleicht solltest du ihm noch eine Chance geben. Abgesehen davon gibt es Dinge, die ich dir und den anderen endlich zeigen möchte. Lass uns in mein Arbeitszimmer gehen.«
    Widerstrebend schloss Tate sich der Gruppe in dem holzgetäfelten Raum an, in dem ihr Vater seine Recherchen betrieb und Artikel für Tauchmagazine verfasste. Demonstrativ ging sie zum anderen Ende des Zimmers und ließ sich Matthew gegenüber auf einer Sessellehne nieder.
    Durch das Fenster drangen die Düfte und die Geräusche des Sunds, und es war gerade kühl genug, um im Kamin ein kleines Feuer anzuzünden. Ray stellte sich hinter seinen
Schreibtisch, räusperte sich wie ein nervöser Dozent und begann.
    »Ihr fragt euch sicher, was mich dazu veranlasst hat, dieses Unternehmen anzuzetteln. Wir alle wissen, was vor acht Jahren passiert ist, was wir fanden und was wir verloren haben. Wann immer ich seither getaucht bin, musste ich daran denken.«
    »Darüber brüten«, korrigierte Marla ihn.
    Ray erwiderte ihr Lächeln. »Ich konnte es einfach nicht vergessen. Eine Zeit lang dachte ich, es sei mir gelungen, aber dann kamen die Erinnerungen wieder hoch. Eines Tages lag ich mit Grippe im Bett, und Marla wollte mich nicht aufstehen lassen. Ich sah mir im Fernsehen eine Dokumentation über Bergungen an, es ging um ein Wrack vor Kap Hoorn, ein äußerst ergiebiges Wrack. Und wer finanzierte die Bergung und kassierte die Lorbeeren? Unser Freund Silas VanDyke.«
    »Dieses Schwein«, murmelte Buck. »Wahrscheinlich hat er das Wrack ebenfalls zu Unrecht ausgenommen.«
    »Mag sein, aber der Punkt ist der: Er hatte

Weitere Kostenlose Bücher