Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)
bewegte sich gegen ihren im selben Rhythmus, wie er von ihr trank. Sie stöhnte, aber es war kein Stöhnen des Schmerzes. Sie musste die Ekstase fühlen, die ihn erfüllte. Er wollte, dass es nie endete. Er saugte an ihrer Kehle, selbst als er fühlte, wie sich machtvolle Lust in seinen Lenden, in seinem Bewusstsein sammelte. Das Rot färbte sich fast zu Schwarz. Beatrix schrie auf, ein langer heulender Schrei, während ihre Muskeln sich um seinen Schwanz zusammenzogen, ihn schließlich bis zu der drohenden Explosion stimulierten. Schwärze pulsierte um John, als er kam und kam, in sie stieß und stieß und trank.
Sie entzog sich ihm mit einem Schrei.
Er starrte sie an, sein Atem ging heftig und schnell. Der Schmerz in seinen Adern war verschwunden. Er fühlte sich stark und sicher. Sein Organismus war so heftig, dass es ihn fast entzweiriss, aber er war noch immer hart in ihr. Das Leben drängte nicht nur in seinen Venen, sondern auch in seinen Lenden, als ob er Beatrix noch einmal nehmen könnte, in genau diesem Augenblick. Das Zimmer verblasste langsam von Rot zu schäbigem Grau. Ihre Augen waren groß, aber sie enthielten keine Anklage. Noch während er hinsah, verschwanden die beiden Bisswunden an ihrem Hals.
»Das Blut ist das Leben«, wisperte sie. »Aber das ist alles, was ich zu geben habe.«
Er öffnete den Mund und fuhr mit der Zunge über seine Zähne. Die Fangzähne hatten sich zurückgebildet. Er keuchte auf und zog sich aus ihr zurück. Sein Schwanz war noch immer steif und hart. »Was habe ich getan?«
»Du hast deinen Gefährten gerufen und zum ersten Mal Blut für ihn getrunken.« Sie strich mit der Hand sanft über seine Stirn. Dann, während sie ihn prüfend ansah: »Von jemandem, der es dir geben wollte. Du kannst nicht gerade sagen, dass es schrecklich war.«
Er hatte das Blut genossen. Er hatte es gewollt. Es hatte ihn befriedigt. Er war ein Vampir. »Nein, und das ist das Schrecklichste daran.«
»Halt mich, damit wir nebeneinander schlafen können bis zum Morgengrauen.«
In ihrer Stimme lag kein Befehl. Es war die Bitte einer Frau, die zumindest einen Hauch von Zuneigung für ihn hegte. »Ich bin sicher, du machst das oft«, argwöhnte er und zog die Decke hoch, um die Tatsache zu verbergen, dass er sie wieder wollte, sogar jetzt noch.
Sie verzog das Gesicht, und er fühlte sich beschämt, dass er sie gekränkt hatte. »Nein, so nicht.«
Er mochte verdammt sein, aber er liebte sie. Er konnte sich an keinen Augenblick erinnern, in dem er sie nicht geliebt hatte. Diese Erkenntnis war ein Tiefpunkt. Etwas anderes, weitaus Folgenschwereres als Liebe, war dazugekommen. Er zog die Decke über sie beide und schob das Laken zwischen seinen pulsierenden Schwanz und ihre milchweiße Hüfte. Er zog sie in seine Arme und hielt sie an seine Brust gedrückt, damit sie nicht sprach oder ihn darum bat, etwas zu sagen. Er war zu verwirrt, zu entsetzt über das, was er getan hatte, und darüber, wie wundervoll es gewesen war, um weitere Fragen ertragen zu können. Sie schlief fast sofort ein, und er begriff, dass es sie geschwächt hatte, ihm so viel Blut zu geben.
Er hätte sie töten können, wenn sie sich nicht zurückgezogen hätte. Die wilde Ekstase von Blut und Sex war … erschütternd. Er hatte keine Kontrolle mehr gehabt. Er hätte all ihr Blut getrunken, um den Orgasmus aus Blut und Sex nie enden zu lassen. Aber nein, er hätte sie nicht töten können. Sie war unsterblich, wenn man sie nicht enthauptete. Und er war es auch.
Als er sie in den Armen hielt, überwältigte ihn die Wirklichkeit seiner neuen Natur.
Liebe? So wie sie waren, verdienten sie keine Liebe. Sein ganzes Leben lang hatte er nach einem Weg gesucht, ehrenhaft zu handeln. Er hatte der Versuchung widerstanden, eine Kurtisane zu lieben, denn einer solchen Frau war die Tugend erklärtermaßen fremd. Aber eine Kurtisane war so rein wie jungfräulicher Schnee verglichen mit dem, was Beatrix tatsächlich war – was er jetzt war. Ehre und Tugend waren für immer aus seinem Leben verbannt.
Er konnte sie verurteilen, aber er konnte ihr nicht die Schuld daran geben, ihn verwandelt zu haben. Wenn sie sich mit diesem verfluchten Parasiten infiziert hätte, hätte er jeden Tropfen seines Blutes gegeben, um sie zu retten. Sie hatte ihn ihrer Meinung nach gerettet. Vielleicht war er ihr sogar nicht ganz gleichgültig.
Wenn er blieb, würde sie ihn zu ihrer Art zu leben verführen, genau so, wie sie ihn dazu verführt hatte, ihr Blut
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