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Der Ruf des Abendvogels Roman

Titel: Der Ruf des Abendvogels Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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haben?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe in seinem Cottage einen Brief von der Bank gefunden. Ich war dorthin gegangen, um die Gemüsesamen zu holen, aber etwas, das ich nicht erklären kann, zwang mich, hineinzugehen. Ich weiß, dass es falsch war – aber ich hatte seit meiner Ankunft hier ein seltsames Gefühl, was ihn betraf. Außerdem fehlte ein Brief, der meiner Tante gehörte. Ich vermutete, dass er ihn gestohlen hatte, und ich hatte Recht: Der Brief lag zusammen mit anderer Post, die an meine Tante adressiert war, versteckt in einem Koffer – die meisten Briefe stammten von der Bank.« Plötzlich begannen ihre Tränen wieder zu fließen. »Wie soll ich meiner Tante beibringen, dass es für sie keine Hoffnung gibt, Tambora zu behalten? Sag mir wie, Ethan!«
    Sie sank in seine Arme, die sich um sie schlossen wie eine tröstende Decke.
    »Wir können es ihr nicht sagen«, meinte er, wütend auf sich selbst, weil er Victoria nicht hatte schützen können und nicht selber auf die Idee gekommen war, Tadd zu verdächtigen. »Zuerst müssen wir bei der Bank nachfragen. Wenn Tadd etwas Illegales getan hat, ist Victoria für die Schulden vielleicht gar nicht haftbar zu machen – und Post zu stehlen verstößt sicher gegen die Gesetze.« Ethan wusste, dass er sich an einen Strohhalm klammerte,aber er wollte Tara ein wenig Hoffnung geben. Er konnte es nicht ertragen, sie so mutlos zu sehen – und er wusste außerdem, dass Victoria niemals über den Verlust von Tambora hinwegkommen würde. Es würde sie buchstäblich umbringen.
    »Mir fällt schon etwas ein, Tara. Viele Menschen hier draußen schulden mir einen Gefallen. Und wenn ich sie alle bitten muss, mir zu helfen, ich werde es tun!«
    Einige Augenblicke verstrichen, doch Tara zögerte, sich aus Ethans tröstender Umarmung zu lösen. Sie fühlte, wie er sich entspannte, ahnte nicht, dass er den Kampf gegen seine Gefühle aufgegeben hatte. Jetzt genoss er das Gefühl, sie fest umschlungen zu halten. Sie schmiegte sich an ihn und ließ sich von seiner Stärke trösten und aufrichten. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich wirklich sicher und geborgen. Wenn irgendjemand die Dinge wieder ins Lot bringen konnte, dann war es Ethan. Sie nahm kaum wahr, dass etwas zwischen ihnen vorging, bis die Berührung ihrer nassen Körper beide gleichzeitig erschauern ließ.
    Tara fühlte, wie Ethans starke Arme sich noch fester um sie schlossen und sie gegen seinen muskulösen Brustkorb pressten. Sie spürte das Hämmern seines Herzens ganz nah an ihrem eigenen. Ihre Hände streichelten seine Oberarme, und sie fühlte seine Muskeln beruhigend fest unter ihren Fingerspitzen. Dann spürte sie seine großen, warmen Hände auf ihrem Rücken. Seine Finger fuhren mit hungrigen Bewegungen über ihre Haut, die sich durch das nasse, seidene Nachthemd hindurch wie nackt anfühlte. Es war die sinnlichste Berührung, die Tara je erfahren hatte, und sie fühlte, wie sie als Antwort darauf bis ins Innerste erbebte.
    Auch Ethan hatte niemals zuvor so erotische Empfindungen erlebt und wusste, dass er kurz davor war, sich vollkommen hinreißen zu lassen. Wilde, lustvolle Fantasien schossen ihm durch den Kopf, die Vorstellung, Tara jetzt und hier im Schlamm zu nehmen. Er griff mit seinen Fingern in Taras nasses Haar und zogihren Kopf ein wenig zurück, sodass sie ihn ansah. Einen endlosen Moment lang versank sein Blick in den großen grünen Seen ihrer Augen. Sie erkannte die Sehnsucht in seinen Augen, die ihr eigenes brennendes Verlangen widerspiegelten.
    Gleich darauf spürte sie seine Lippen sanft auf ihrem Mund, und eine heiße Woge der Lust stieg in ihr auf. Der Kuss wurde leidenschaftlicher, als Ethan mit hungrigem Verlangen die feuchte Höhle ihres Mundes erkundete. Tara wurde überwältigt von seinem machtvollen Drängen, das all ihre Sinne erreichte.
    Im strömenden Regen vergaß sie jedes Denken und antwortete mit einer alles verzehrender Leidenschaft dem Druck seiner Lippen, der ihre Lust ins Unerträgliche steigerte. Sie grub ihre Fingernägel in seine kräftigen Schultern, hörte Ethan aufstöhnen, und gleich darauf entrang sich auch ihr ein Laut, der aus ihrem tiefsten Innern kam. Alles um sie herum schien sich zu drehen, sie konnte an nichts anderes mehr denken als an diesen Mann, dessen Arme sie umfingen und dessen Lippen sie alle Vernunft vergessen ließen ...
    Plötzlich zog Ethan sich zurück, und sie blieb bis ins Innerste aufgewühlt, wo sie war, atemlos und

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