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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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die Aufnahmen durch. »Und, hast du schon irgendwas entdeckt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wer weiß, das kann durchaus etwas dauern.«
    Er legte sich auf den Rücken und sah zur Decke hoch. »Ist dir eigentlich aufgefallen, wie komisch die Leute reagieren, wenn sie erfahren, dass wir zusammen hergekommen sind?«
    Ich dachte an River in der Hütte und erwiderte: »Jetzt wo du’s sagst, ja, allerdings.«
    »Sabine meinte, das liegt daran, dass hier jeder irgendjemanden beim Kampf verloren hat.« Er sah mich aus tiefen Augen an, seine Blicke durchbohrten mich, und ich konnte seine Narbe hinter den dicken Brillengläsern erkennen.
    »Wow.« Ich versuchte mir auszumalen, wie sich das wohl anfühlen würde. Ein Leben ohne Lance oder Dante konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Wenn ich nur daran dachte, begann mein Herz zu rasen, und ich bekam kaum noch Luft. Dann kam mir etwas in den Sinn. »Was ist denn mit Jimmy und Emma? Die sind doch auch gemeinsam hergekommen.«
    Lance nickte. »Stimmt. Aber sie sind zusammen mit zwei Freunden zu ihrer ersten Prüfung angetreten. Erinnerst du dich noch an das Lied, das sie in der Hütte gesungen haben? Das haben sie ihnen gewidmet.«
    »Oh, wow.« Ich seufzte. »Hat Sabine … auch jemanden verloren?«
    »Sie hat nicht darüber gesprochen, aber ich sehe es ihr doch an.«
    Jetzt fühlte ich mich noch schlechter, weil ich mich vorhin so angestellt hatte. Dass ich mich derart aufgeregt hatte, weil sie Zeit mit Lance verbrachte, war ja wohl typisches Mädchengetue. Ich war von mir selbst tief enttäuscht.
    »Na ja, ich denke, sie ist auf jeden Fall ziemlich cool.«
    »Dann können wir ja von Glück reden, dass du sie vor einer Horde hungriger Krokodile gerettet hast«, lächelte ich.
    »Du hast sie doch vom Boot geschafft. Das war eindeutig Teamwork!«
    Ich wünschte mir nichts mehr, als endlich nicht mehr über Sabine zu reden, trotzdem hörte ich mich fragen: »Wo ist sie denn jetzt?«
    »Die guckt sich irgendeine Sendung im Fernsehen an.« Er zuckte mit den Achseln, als würde ihn das Thema langweilen. »Oh, warte mal.« Jetzt lächelte er wieder. »Ich soll dich noch was fragen. Bald ist irgendein Konzert, zu dem sie uns mitnehmen will. Zydeco oder so.« Er warf mir einen Blick zu, der besagen sollte, dass er vor ein paar Tagen sehr wohl aufgepasst hatte, als ich ihm mit einer meiner typischen Quizfragen gekommen war.
    »Ach, echt?« Ich lächelte zurück. »Was weißt du denn über Zydeco?«
    »Oh, so einiges: ein Musikstil kreolischen Ursprungs, sein Urvater war Clifton Chenier.« Er drehte sich auf den Bauch und kroch auf mich zu.
    »Ich bin beeindruckt. Was noch?«, fragte ich mit kokettem Unterton.
    »Er hat dieses verrückte Waschbrett-Ding entworfen, das wir letztens gesehen haben.«
    »Ach, echt?«
    »Und ich hätte da noch einiges auf Lager. Aber ich würde mir ja lieber ein Beispiel anhören.« Er holte sein Handy hervor, und auf dem Display erschien das Video einer Zydeco-Band, die Happy Birthday spielte, mit Waschbrettern und allem Drum und Dran. Ich war von den ersten Noten an hin und weg. »Alles Gute zum Geburtstag, Haven«, er sah auf die Uhr, »in zwei Minuten und 25 Sekunden. Und ich hab auch was für dich.« Er stürzte sich auf mich und gab mir einen von diesen Küssen – langsam, süß, beinahe endlos –, der mir als Geschenk schon gereicht hätte. Dann zog er eine kleine Schachtel mit rotem Bändchen aus der Tasche seines Kapuzenpullis.
    »Echt jetzt?« Ich war nun wirklich nicht daran gewöhnt, von Jungen Geschenke zu bekommen. Diesen Moment wollte ich voll und ganz auskosten.
    »Heute ist doch dein Geburtstag. Was wäre ich denn für ein Freund, wenn ich da mit leeren Händen auftauchen würde?«
    Ich streifte das Band ab und hob den Deckel der Schachtel hoch, um darin einen goldenen Anhänger in Form der bourbonischen Lilie vorzufinden. »Den finde ich toll, danke.« Ich strahlte Lance an und fuhr zart über das Schmuckstück.
    Plötzlich ganz schüchtern rückte er sich die Brille zurecht. »Freut mich, dass er dir gefällt.«
    »Ich meine, wenn die Dinger gut genug für die französische Aristokratie waren …« Meine Augen funkelten.
    »Genau. Und für Karl den Großen und die ganze Bande …«, führte er meinen Gedanken fort und half mir, den Anhänger aus der Schachtel zu holen.
    »Dann ist er eindeutig auch gut genug für mich.« Ich lächelte.
    »Hier.« Er bedeutete mir, mich umzudrehen. Ich hielt meine Haare hoch, und er machte meine Kette

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