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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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wegen der unmittelbaren Nähe zu diesem Gegenstand aus der Unterwelt. Ich hockte mich hin und suchte zwischen den Scherben vorsichtig nach dem Stückchen Papier.
    Da ertönte plötzlich eine Stimme, die mich hochfahren ließ: »Alles in Ordnung hier draußen?« Es war der Chef der Truppe, John. Seine Schritte kamen näher, und ich erstarrte.
    »Hi!« Ich winkte übertrieben freundlich. »Tut mir leid, ich bin so ungeschickt. Ich habe hier gerade etwas umgeworfen. Aber ich mach das gleich weg, versprochen.« Ich versuchte, mit dem Schuh die Überreste zusammenzufegen, um ihm zu bedeuten, dass alles unter Kontrolle war und er nicht näher zu kommen brauchte.
    »Mach dir da mal keine Sorgen, darum kümmern wir uns später. Hauptsache, du tust dir hier nicht weh.«
    »Danke.« Ich lächelte einfach nur und hoffte, er würde wieder gehen. Aber er sprach weiter.
    »Du bist auch wegen Lance hier, stimmt’s?«
    »Äh, ja, danke, wenn er denn eine Minute Zeit hat.«
    »Der ist ja wirklich begehrt«, sagte John kopfschüttelnd.
    »Was meinen Sie denn damit?«, rief ich ihm hinterher.
    Er wandte sich zu mir um. »Diese andere.«
    »Wie bitte?«
    »Dunkelhaarig, ganz niedlich, aber total durch den Wind wegen dieser Sache auf der Toulouse Street.«
    Ich machte den Mund auf, um etwas zu sagen, hatte meine Gedanken aber noch nicht fertig formuliert. Als John schließlich schon fast außer Hörweite war, brachte ich endlich etwas zustande: »Kann ich ihn denn kurz sprechen?«
    Er drehte sich noch mal zu mir um. »Ich bin ja nur ungern der Überbringer schlechter Nachrichten, aber er ist gar nicht da. Ist mit diesem anderen Mädchen losgezogen. Geh jetzt bitte nicht auf mich los!« Er hob die Hände und kehrte dann wieder in den hinteren Bereich zurück, in dem gearbeitet wurde.
    Also hatte Sabine hier vorbeigeschaut? Angestrengt versuchte ich, diesen Gedanken fürs Erste zu verdrängen. Ich kniete mich hin und wühlte behutsam im Scherbenhaufen herum, war aber so durcheinander, dass ich mich mit einem Stück Glas in den Zeigefinger schnitt. Es floss ein wenig Blut, aber ich hatte jetzt keine Zeit, mich darum zu kümmern. Also machte ich vorsichtiger weiter, bis ich den gefalteten Zettel fand: Es war aus dem mir inzwischen bekannten, dicken, fast baumwollartigen Papier. Schnell faltete ich es auseinander und hinterließ darauf ein paar Blutstropfen. Da stand:
    H,
    du hast Recht, was Clio angeht. Sabine ist als Nächstes dran. Wir treffen uns um Mitternacht. Bitte.
    L
    Ich las die Nachricht noch einmal, um das alles sacken zu lassen. Sabine ist als Nächstes dran . Dieses Zeile machte mich fertig. Ich spürte, wie ich kreidebleich wurde, als würde alles Blut in meinen Adern durch den kleinen, brennenden Schnitt aus meinem Körper sickern. Plötzlich brannten meine Hände, als hätte ich glühende Kohlen gestreift. Ohne Vorwarnung schleuderten meine Finger mit einem Mal den Zettel weg. In der Sekunde, in der er den Boden berührte, ging das Papier in Flammen auf.
    Es verwandelte sich rasch in einen knisternden Feuerball von der Größe einer Grapefruit, der über den Scherben tanzte und Lichtblitze warf. Einen Moment starrte ich nur ungläubig auf dieses Spektakel, dann machte sich mein Fuß mit einem Mal selbstständig und löschte das Feuer. Dreimal kräftig aufgestampft, und es war aus. Nun war nichts mehr davon übrig, nicht einmal verbrannte Papierfetzen. Ich atmete tief durch und wollte jetzt noch die Scherben zusammenfegen, um mit der ganzen Sache endlich abzuschließen, aber sie waren verschwunden. Von den Bruchstücken zu meinen Füßen blieben nur noch Pfützen von der Größe eines Vierteldollars. Als ich nun darauf starrte, schienen sie langsam zu verdunsten. Sie schrumpften, bis irgendwann nichts mehr von ihnen zu sehen war. Es gab keine Anzeichen mehr dafür, dass ich die Flasche zerschlagen hatte oder dass sie überhaupt jemals existiert hatte.
    Das Flackern der Flammen schien sich noch immer in meinen Augen zu spiegeln, aber ich schaltete den Autopiloten ein und machte mich nebenan auf die Suche nach Lance. Als ich an seine Tür klopfte, erhielt ich keine Antwort. Dann ging ich in mein Zimmer rüber, das ich aber auch leer vorfand. Wo steckten die nur? Da ich schon mal zuhause war, beschloss ich, einen Blick auf die Fotos zu werfen. Ich war erst ein paar Streben der Leiter hinaufgestiegen, als ein Krachen meine Gedanken zerriss. Mein Herz machte einen Satz. Das kam von draußen. Ich ging zum Fenster hinüber, um

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