Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
Vom Netzwerk:
sehr schlecht, und … Also, ich möchte nicht …«
    Er sah mit sichtlichem Unbehagen zu Tansy hinüber.
    »Erzähl es nur. Mir ist es egal«, sagte sie mit ungekünstelter Gleichgültigkeit.
    Bristow reckte den Kopf vor und spitzte die Lippen, wie um an einem Strohhalm zu saugen, sodass seine Nagezähne vorübergehend nicht mehr zu sehen waren.
    »Er wollte mit meiner Mutter über eine Verfilmung von Lulas Leben sprechen. Es, äh, sollte wohl rücksichtsvoll und einfühlsam wirken. Als wollte er die Zustimmung ihrer Familie einholen, wissen Sie? Schließlich war Lula kaum ein Vierteljahr tot … Mum war über alle Maßen betroffen. Leider war ich nicht da, als er zu Besuch kam«, sagte Bristow in einem Tonfall, der ausdrücken sollte, im Allgemeinen halte er bei seiner Mutter Wache. »In gewisser Hinsicht wollte ich, ich wäre dabei gewesen. Ich wollte, ich hätte ihn angehört. Ich meine, wenn er Lulas Lebensgeschichte recherchieren lässt, sosehr mir das auch zuwider ist, könnte er doch irgendetwas wissen, nicht wahr?«
    »Was denn?«, fragte Strike.
    »Ach, ich weiß nicht. Vielleicht etwas aus ihrer frühen Kindheit? Bevor sie zu uns gekommen ist?«
    Der Kellner kam, um ihre Vorspeisen zu servieren. Strike wartete, bis er wieder gegangen war, dann fragte er Bristow: »Haben Sie selbst versucht, mit Mr. Bestigui zu reden und herauszufinden, ob er etwas über Lula in Erfahrung gebracht hat, das die Familie nicht weiß?«
    »Das ist eben die Schwierigkeit«, sagte Bristow. »Als Tony – mein Onkel – mitbekommen hat, was passiert war, hat er Mr. Bestigui angerufen und ihm untersagt, meine Mutter zu belästigen, und soviel ich gehört habe, hat es eine sehr hitzige Auseinandersetzung gegeben. Ich glaube nicht, dass Mr. Bestigui weitere Kontaktaufnahmen aus der Familie begrüßen würde. Komplizierter wird die Situation natürlich dadurch, dass Tansy bei ihrer Scheidung unsere Dienste in Anspruch nimmt. Ich meine, das ist in Ordnung – wir sind eine der besten Kanzleien für Familienrecht, und nachdem Ursula mit Cyprian verheiratet ist, ist es nur natürlich, dass sie zu uns gekommen ist … Aber ich fürchte, dass das Mr. Bestigui nicht gerade für uns eingenommen hat.«
    Obwohl Strike den Anwalt die ganze Zeit über aufmerksam ansah, registrierte er nur zu deutlich, was sich am Rand seines Blickfelds abspielte. Ursula bedachte ihre Schwester erneut mit einem höhnischen kleinen Grinsen. Er fragte sich, was sie so amüsierte. Ihrer guten Laune nicht hinderlich war bestimmt, dass sie inzwischen beim vierten Glas Wein angelangt war.
    Strike widmete sich seiner Vorspeise, dann wandte er sich an Tansy, die ihr Essen nicht angerührt hatte, sondern lediglich auf dem Teller hin und her schob.
    »Wie lange hatten Ihr Mann und Sie schon in den Kentigern Gardens gewohnt, bevor Lula eingezogen ist?«
    »Ungefähr ein Jahr.«
    »War die mittlere Wohnung damals vermietet?«
    »Ja« sagte Tansy. »Ein halbes Jahr lang hat dort ein amerikanisches Paar mit einem kleinen Jungen gewohnt, aber die drei sind bald nach Lulas Einzug in die Staaten zurückgegangen. Danach konnte die Wohnbaugesellschaft niemanden mehr dafür interessieren. Finanzkrise, Sie wissen schon. Die kosten ganz schön, diese Wohnungen. Deshalb hat sie leer gestanden, bis Deeby Maccs Plattenfirma sie gemietet hat.«
    Die beiden Frauen waren für einen Moment abgelenkt, als eine Dame in einem Häkelmantel mit (wie Strike fand) grässlichem Muster an ihrem Tisch vorüberging.
    »Der ist von Daumier-Cross«, sagte Ursula mit leicht zusammengekniffenen Augen über ihr Weinglas hinweg. »Mit einer Warteliste von mindestens sechs Monaten …«
    »Das war Pansy Marks-Dillon«, erklärte Tansy. »Keine Kunst, zu den Bestgekleideten zu gehören, wenn dein Ehemann fünfzig Millionen besitzt. Freddie ist der geizigste Millionär der Welt; ich musste neue Sachen immer vor ihm verstecken oder als billige Fälschungen ausgeben. Er konnte so ein Spielverderber sein.«
    »Du siehst immer ganz wundervoll aus«, sagte Bristow mit rosigen Wangen.
    »Süß von dir«, sagte Tansy Bestigui in gelangweiltem Tonfall.
    Der Kellner kam, um die Teller abzutragen.
    »Wo waren wir gleich wieder?«, fragte sie. »Ah, richtig, bei den Wohnungen. Jedenfalls war Deeby Macc avisiert … und ist dann doch nicht gekommen. Freddie war darüber höchst verärgert, weil er ihm Rosen in die Wohnung hatte stellen lassen. Freddie ist so ein knickriger Hundesohn!«
    »Wie gut kennen Sie Derrick

Weitere Kostenlose Bücher