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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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war eine alte Freundin Jonathans. Die SES-Agentin war einen ganzen Kopf kleiner, aber athletisch und durchtrainiert. Ihr brünettes, schulterlanges Haar trug sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie trug ein atemberaubendes Abendkleid, dem Anlass absolut angemessen. Er ertappte sich bei dem Gedanken, wo sie wohl ihre Waffe versteckt hatte.
    Sie hatten sich schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Kennengelernt hatten sie sich während einer Mission auf der abgelegenen Welt Mirella, auf der er eine Zelle der Kinder der Zukunft gejagt hatte. Meredith hingegen war hinter einem Drogenring her gewesen, der unter anderem hochrangige Regierungsmitglieder beliefert hatte. Mit einem Schmunzeln erinnerte er sich an ihre damalige Tarnung. Sie hatte als Stripperin in einem Nachtclub gearbeitet.
    »Angezogen hätte ich dich kaum wiedererkannt«, frotzelte er.
    »Blödmann«, schmunzelte sie zurück.
    Er musterte sie erneut von oben bis unten, bewunderte ein weiteres Mal das Abendkleid, in dem sie steckte.
    »Du siehst gut aus.«
    »Danke. Du auch.«
    Jonathan brauchte nicht lange zu überlegen, was sie auf MacAllister zu tun hatte. Es gab derzeit nur einen Grund für die Anwesenheit des SES.
    »Du gehörst also zum Schutzkontingent der Präsidentin.«
    »Schuldig«, erwiderte sie und deutete auf den Knopf im Ohr, der sie mit ihren Kollegen verband.
    »Und du? Immer noch auf Terroristenjagd?«
    »Nicht dieses Mal. Schutz der Konferenz.«
    »Ah, ich verstehe, dann werden sich unsere Bereiche wohl überschneiden.«
    »Vermutlich.« Bei dieser Möglichkeit verzogen sich seine Mundwinkel zu einem breiten Grinsen, das Meredith erwiderte. Plötzlich nahm ihr Gesicht einen abwesenden Ausdruck an und sie neigte leicht den Kopf zur Seite.
    »Tut mir leid«, sagte sie schließlich, nachdem sie Anweisungen über ihren Kommunikator erhalten hatte. »Das war mein Boss. Die Präsidentin macht ihre Runde. Ich werde gebraucht.«
    Jonathan nickte wissend. »Die Pflicht ruft. Ich weiß. Aber wir haben sicher noch die Gelegenheit, uns zu unterhalten.«
    »Ganz bestimmt«, erwiderte sie augenzwinkernd.
      
    Das MacAllister-System wurde für die Dauer der Konferenz durch ein unüberwindliches Netz aus Sensoren und Überwachungssatelliten von der Außenwelt abgeschirmt. Ergänzt wurde die Überwachung von zwei Dutzend Leichten Kreuzern der terranischen Flotte.
    Deren Anwesenheit standen zwar in direktem Gegensatz zur Übereinkunft, dass jede Delegation nur eine bestimmte Anzahl Schiffe während der Konferenz im System unterhalten durfte, doch diese zwölf Kreuzer stellten die Ausnahme von der Regel dar.
    Die Abgeschiedenheit des MacAllister-Systems musste um jeden Preis gewährleistet werden, aber da die Nerai den Til-Nara, die Sca’rith den Meskalno und die Meskalno praktisch jedem misstrauten, gab es keine Alternative, als die Überwachung terranischen Einheiten zu überlassen, die die Grenzen des Systems patrouillierten und die strikte Einhaltung des allgemeinen Flugverbots gewährleisteten.
    Eines dieser Schiffe war die TKS Honour and Pride unter dem Kommando von Captain Alfred Duddling.
    Wie seine Schwesterschiffe, war auch die Honour and Pride ein Leichter Kreuzer der Falcon-Klasse. Zwar nicht gut genug bewaffnet, um es allein mit einem Großkampfschiff aufzunehmen, jedoch schnell und definitiv geeignet, eine Flugverbotszone zu überwachen. Außerdem waren mehrere Großkampfschiffe nur einen Funkspruch entfernt im Orbit um die MacAllister-Kolonie. Doch niemand rechnete ernsthaft mit Problemen oder Störungen. Immerhin war der Standort der Konferenz ein sorgfältig gehütetes Geheimnis, das nur einem streng begrenzten Personenkreis bekannt war.
    Umso überraschter war Captain Alfred Duddling, als sein XO, Commander Daniel Prusquaine, neben seine Station trat und diskret hüstelte. Duddling schreckte aus seinen Gedanken auf und legte die Unterlagen, die er gerade studiert hatte, erleichtert beiseite. Nichts langweilte ihn mehr als logistische Anfragen der einzelnen Schiffsabteilungen.
    »Was gibt es, Dan?«
    Prusquaine räusperte sich übertrieben. Es war ihm sichtlich unangenehm, seinen Kommandeur gestört zu haben. Nichtsdestoweniger verlangte sein Pflichtgefühl es.
    »Vermutlich nichts, Skipper, aber …«
    »Aber?«
    »Wir empfangen einige sehr seltsame Signale und Daten von den Überwachungssatelliten, die in der Nähe der nördlichen Nullgrenze platziert sind.«
    Duddling runzelte nachdenklich die Stirn. »Welche Art Daten?«
    Der XO

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