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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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übergab dem Captain sein tragbares Datenterminal. Die bereits erwähnten Daten und Sensorergebnisse waren auf dem kleinen Bildschirm bereits aufgerufen und Duddling studierte sie aufmerksam und mit wachsender Besorgnis.
    »Solche Daten erhält man eigentlich nur, wenn ein Schiff kurz davor ist, in ein System zu springen.«
    »Genau das dachte ich auch«, pflichtete Prusquaine bei.
    »Erwarten wir denn noch Schiffe?«
    »Negativ, Skipper. Alle Schiffe der Delegationen sind bereits eingetroffen.«
    »Nachschubtransporter oder freie Händler?«
    »Laut den verfügbaren Flugplänen hat sich niemand angemeldet.«
    Duddling bemerkte, wie sorgsam Prusquaine seine Worte wählte, und war für dessen Vorsicht überaus dankbar. Es war immer möglich, dass ein Handelsschiff unangemeldet ein System anflog, speziell wenn sich die Besatzung gute Geschäfte erhoffte. Dann nahm ein Handelsschiff schon mal einen Umweg in Kauf oder ignorierte seinen eigentlichen Flugplan. Doch wie wahrscheinlich war es, dass ein solches Schiff ausgerechnet das MacAllister-System anlief? Und dann auch noch ausgerechnet heute? Wie dem auch sei, es war seine Pflicht, der Sache nachzugehen, und zwar schnellstens.
    »Steuermann. Kurs auf die nördliche Nullgrenze setzen. Volle Kraft voraus.«
    »Sollten wir Verstärkung anfordern?«, fragte Prusquaine gedämpft.
    Duddling dachte über die Frage angestrengt nach. Sie war durchaus berechtigt. Doch falls er sich irrte und es sich am Ende herausstellte, dass er hier draußen nur Schatten und Gespenster jagte, dann wurde er zum Gespött der Flotte. Ganz davon zu schweigen, dass er Unruhe in eine ohnehin schon gefährliche Situation brachte, indem er die Konferenzteilnehmer durch einen vorschnellen Alarm beunruhigte. Er entschied sich für einen Kompromiss.
    »Ich glaube nicht, dass wir Verstärkung brauchen werden.« Er wandte sich an den Kommunikationsoffizier. »Com, teilen Sie der Raumüberwachung auf MacAllister mit, dass wir ein Sensorecho im Bereich der Nullgrenze untersuchen und anschließend unsere Patrouillenroute wieder aufnehmen. Und teilen Sie den anderen Schiffen mit, dass wir unsere Position zwecks Nachforschungen vorübergehend verlassen.«
    »Aye, Skipper«, erwiderte der Ensign eifrig.
    Die TKS Honour and Pride reagierte präzise und geschmeidig auf die Befehle des Steuermanns und der Leichte Kreuzer durchquerte das Feld aus Sensoren und Satelliten und schlug direkten Kurs auf die Nullgrenze ein.
    Der Flug dauerte beinahe zwei Stunden. Zwei Stunden, in denen sich Duddling den Kopf über die seltsamen Sensorergebnisse zerbrach. Doch er kam auf keinen grünen Zweig. Es gab einfach keinen logischen Grund für ein nicht angekündigtes Schiff, in das MacAllister-System einzufliegen. Was ihn zwangsläufig wieder zu der Theorie mit dem freien Händler brachte. Doch das wäre schon ein ungeheurer Zufall. Und Duddling glaubte keineswegs an solche Zufälle.
    Nach einhundersiebzehn aufreibenden Minuten, in denen der Captain der Honour and Pride sich darum bemühte, eine Lösung für das Rätsel zu finden, das sich ihm präsentierte, rückte die nördliche Nullgrenze endlich in greifbare Nähe.
    »Sensoren auf volle Kraft. Ich will wissen, ob die Satelliten korrekte Daten geliefert haben«, befahl Duddling gepresst. Insgeheim hoffte er, dass die Satelliten und Sensoren vielleicht fehlerhaft arbeiteten. Es wäre die einfachste und bequemste Lösung. Doch die Hoffnung sollte enttäuscht werden.
    Prusquaine überprüfte die eingehenden Ergebnisse auf seinem Datenterminal. Der XO der Honour and Pride runzelte verwirrt die Stirn.
    »Und?«, fragte Duddling neugierig.
    »Dieselben Ergebnisse, Skipper«, erwiderte der XO ratlos und hielt seinem Kommandeur das Datenterminal unter die Nase.
    »Das ergibt doch keinen Sinn«, murmelte Duddling und studierte die Ergebnisse. Dann studierte er sie erneut und anschließend noch ein drittes Mal. Leider änderte jedoch auch die vierte Überprüfung nichts an den Daten. Es blieben genau dieselben Zahlen wie schon bei seiner ersten Überprüfung. Genau dieselben Zahlen, die zuvor auch die Überwachungssatelliten übertragen hatten.
    »Falls tatsächlich ein Schiff in dieses System springen wollte, wäre es schon hier«, meinte Prusquaine.
    Duddling nickte nachdenklich. »Ob es sich bei diesen Daten vielleicht um ein natürliches Phänomen handelt?«
    »Dass es so etwas geben soll, habe ich noch nie gehört.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte Duddling, von seiner eigenen

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