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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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– zu tun zu haben. Doch die Dunkelheit konnte genauso gut noch zehn weitere enthalten. Er musste hier weg, und zwar schnell.
    Nogujama ging rückwärts zur Haustür, wobei er beinahe über einen Beistelltisch gestolpert wäre.
    Der Beistelltisch.
    Er griff mit einer Hand nach hinten und zerrte mit entschlossenen Handgriffen seine Dienstwaffe aus dem Holster. Das erbeutete Messer steckte er sich in den Gürtel. Nur für alle Fälle. Mit der Laserpistole in der Hand, fühlte er sich jetzt schon bedeutend wohler und beileibe nicht mehr so verwundbar wie noch Sekunden zuvor.
    Angestrengt bemühte er sich, die Dunkelheit mit den Augen zu durchdringen. Sie hielt seine Angreifer weiterhin vor ihm verborgen.
    »Sie kommen hier nicht lebend raus«, zischte eine Stimme plötzlich. Sie troff vor Hass und jagte Nogujama einen Schauder über den Rücken.
    »Wer sind Sie?«
    »Dreimal dürfen Sie raten.«
    »Die Kinder der Zukunft haben Sie geschickt?«
    »Bingo!«
    Nogujama versuchte, den Standort der fremden Stimme auszumachen, doch es gelang ihm nicht. Sie schien von überall und nirgends zu kommen. Die ihn umgebende Dunkelheit war dabei keine Hilfe.
    »Warum die Messer? Warum haben Sie mich nicht einfach erschossen, als sie die Gelegenheit dazu hatten?«
    »Des Vergnügens wegen.«
    »Des Vergnügens?«
    »Wir wollten Sie eigentlich schön langsam umbringen. Wir hätten nie mit diesem Widerstand gerechnet.«
    »Ich nehme an, Ihr Auftrag ist nun nicht mehr so vergnüglich …«
    »Wirklich nicht, aber das spielt keine Rolle mehr. Sie sind ein toter Mann.«
    »Da hab ich aber andere Pläne.«
    Ein heiseres Lachen antwortete ihm. »Tut mir leid, aber auf Ihre Pläne werden wir keine Rücksicht nehmen.«
    Etwas in der Stimme seines Gegners ließ ihn hellhörig werden und er warf sich nach rechts. Genau in diesem Moment knallten zwei Schüsse aus der Finsternis. Einer verfehlte ihn und schlug in die Wand hinter ihm ein. Der zweite traf ihn in die rechte Schulter. Sengender Schmerz durchzuckte Nogujamas Körper. Dreimal zog er den Abzug durch und Laserblitze zuckten durch den Raum. Jemand keuchte überrascht auf. Nogujama war sich klar, wenn er abhauen wollte, dann jetzt – oder nie.
    Er rappelte sich mühsam auf, unterdrückte dabei den Schmerz in seiner Schulter und rannte zur Tür, so schnell er konnte. Noch in der Bewegung feuerte er mehrmals ungezielt nach hinten. Hoffnung, etwas zu treffen, hatte er nicht, doch die Schüsse würden seine Gegner vielleicht in Deckung zwingen und ihm kostbare Sekunden verschaffen.
    Nogujama riss die Tür des Bungalows auf und blieb wie angewurzelt stehen. Vor ihm stand ein Mann. Sein Gegenüber war relativ klein, nur wenige Zentimeter größer als der Admiral selbst, sein Gesichtsausdruck neutral. Im Gegensatz zu den Männern im Haus versprühte der Neuankömmling keinen Hass. Der Mann hielt eine tödlich aussehende, kleinkalibrige Waffe in der Hand. Sie zielte auf Nogujamas Brust. Die Waffe knallte zweimal und schickte zwei Projektile in das Herz des Admirals.
    Nogujama zuckte zusammen, mehr vor Überraschung denn vor Schmerz. So etwas wie Schmerz verspürte er kaum. Er wunderte sich nur, warum er so schnell schwächer wurde und weshalb der Boden auf ihn zuraste.
      
    Der Attentäter betrachtete die Leiche des Admirals mit mildem, professionellem Respekt. Aus dem Bungalow traten sein Kontaktmann Karl und dessen Helfershelfer Mick, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das offenbar gebrochene Handgelenk hielt.
    »Gab’s Probleme?«, fragte der Attentäter und machte sich nicht einmal die Mühe, seine Häme zu verbergen.
    Der Kontaktmann spie einen dicken Speichelklumpen auf die Leiche des MAD-Chefs. Diese Geste ließ in ihm Abscheu und Verachtung für seine Auftraggeber aufsteigen. Der Attentäter verachtete die Kinder der Zukunft zutiefst. Der einzige Grund, dass er für sie arbeitete, war das enorm viele Geld, das sie ihm für seine Dienste zahlten. Mit ihrer Ideologie hatte er nichts gemein und fand das auch durchaus gut so.
    Hätten sie nur ihn geschickt, um den alten Admiral zu eliminieren, er hätte die Sache erledigt – schnell, sauber, effizient. Stattdessen hatten sie ihn bei dieser Mission zu einem bloßen Zuschauer und Handlanger degradiert, der von der Ersatzbank aus zusehen musste. Aber das hatten sie jetzt davon. Sie sandten vier Männer, um einen alten Mann zu erledigen. Nun waren zwei tot, einer verletzt und er selbst hatte doch den Todesstoß anbringen müssen. So etwas

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