Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
passierte eben, wenn man Amateure beauftragte, die Arbeit eines Profis zu erledigen.
    »Ich interpretiere das mal als ein Ja«, erklärte der Attentäter betont süffisant.
    Karl warf ihm einen bitterbösen Blick zu, sagte jedoch nichts.
    Der Mann mit dem gebrochenen Handgelenk holte mit dem Fuß aus, um der Leiche einen Tritt zu verpassen, doch der Attentäter ging dazwischen, bevor es so weit kommen konnte.
    »Das reicht jetzt!«, zischte er den beiden Männern zu. »Hier wird es bald von MAD-Leuten und Soldaten wimmeln. Wir sollten verschwinden. Sofort!«
    Der Kontaktmann nickte nur und quetschte sich am Attentäter vorbei, dicht gefolgt von seinem verletzten Kameraden. Der Attentäter warf dem toten Admiral einen letzten Blick zu und folgte seinen Auftraggebern schließlich. Vorbei an den vier toten Leibwächtern Nogujamas.
      
    David war außer sich vor Wut.
    Und da war er beileibe nicht der Einzige.
    Nogujamas Bungalow summte wie ein aufgeschreckter Bienenschwarm. Dutzende Geheimdienstoffiziere schwärmten im Refugium des MAD-Chefs umher, um Spuren und Beweise zu sichern.
    David stand über der Leiche eines Mannes in mittleren Jahren mit hoher Stirn und Dreitagebart. Nogujamas Laserpistole hatte ihm zwei Löcher in die Brust und eines direkt unterhalb des Adamsapfels in den Hals gebrannt. Unweit der ersten lag eine zweite Leiche, deren Hals mit einem Messer aufgeschlitzt worden war.
    Der MAD-Chef war so gestorben, wie er gelebt hatte: kämpfend.
    Nogujamas Leichnam lag in der Nähe der Eingangstür. Die Offiziere, die ihn gefunden hatten, hatten seinen Körper respektvoll mit einem Tuch abgedeckt. Die Ruul – oder vielmehr ihre menschlichen Speichellecker – hatten einen tödlichen Schlag gelandet und den MAD bis ins Mark erschüttert. Nogujama war für viele beim MAD mehr als nur ihr Vorgesetzter gewesen: ein Mentor, ihr Fels in der Brandung, ihre Vaterfigur, all das und noch viel mehr. Und nun war er tot. Dafür würden viele Stimmen Rache fordern.
    Und David war eine von ihnen. Er wollte dafür Blut sehen, ebenso jeder einzelne MAD-Offizier sowie alle ROCKETS-Mitglieder. Sie alle waren von einem unstillbaren Verlangen erfüllt: die Mörder zur Strecke zu bringen.
    Jonathan Clarke unterhielt sich gedämpft mit Alan Foulder und Scott Fergusen. Alle drei wirkten ebenso schockiert, wie er selbst sich fühlte. Jonathan verabschiedete sich von den beiden ROCKETS und gesellte sich zu David, der brütend vor sich hin starrte.
    »Gibt es Neues?«, fragte David ohne wirklichen Enthusiasmus. Der Tod seines Freundes schien gleichzeitig das Leben aus ihm selbst gesaugt zu haben.
    »Nicht wirklich«, erwiderte der andere MAD-Offizier. »Bis auf die zwei Leichen gibt es keine verwertbaren Spuren. Wir lassen ihre DNA und ihre Fingerabdrücke durch unsere Datenbank laufen, aber es wird noch etwas dauern, bis die Ergebnisse vorliegen.«
    »Wir wissen doch jetzt schon, was dabei rauskommen wird. Entweder sind diese Typen bekannte Mitglieder der Kinder der Zukunft oder es sind Niemande, die nirgendwo jemals aufgefallen sind. Die Spur wird ins Leere führen. So wie immer.«
    »Mag sein«, gab Jonathan ihm zögernd recht.
    »Wie sind sie hereingekommen?«, flüsterte David vor sich hin. Dass er laut gesprochen hatte, bemerkte er erst, als Jonathan ihn mit einem großen Fragezeichen im Blick ansah. »Die Mörder haben hier in der Wohnung auf ihn gewartet«, erklärte David. »Nogujama war vollkommen ahnungslos, sonst wäre er nie in die Falle getappt. Das Sicherheitssystem in diesem Haus war bis ins kleinste Detail ausgefeilt. Es gibt im gesamten Kongresszentrum Checkpoints, an denen man sich ausweisen muss. Überall patrouillieren Soldaten, an praktisch jeder Ecke stehen bewaffnete Posten. Also – wie sind sie hier hereingekommen?«
    Jonathan dachte einen Augenblick angestrengt nach. »Ein Insider also.«
    David nickte. »Jemand hat sie mit allen Informationen versorgt, die sie brauchten, um hierher zu kommen. Er hat ihnen gesagt, wie sie Checkpoints und Patrouillen vermeiden und das Sicherheitssystem umgehen können. Und wer immer das war, ich will seinen Kopf auf einem Silbertablett.«
    »Es gibt noch etwas an der ganzen Sache, das mir zu denken gibt.«
    »Nämlich?«
    »Die unterschiedlichen Vorgehensweisen. Nogujamas Angreifer hier drin waren mindestens zu dritt. Sie gingen sehr chaotisch vor, beinahe stümperhaft.«
    »Und?«
    »Ich bin mir sicher, dass Nogujamas vier Leibwächter von ein und demselben Angreifer

Weitere Kostenlose Bücher