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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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erkundigte er sich gelassen.
    Innerlich verfluchte ich mich, weil ich vergessen hatte, ihn über diese so wichtige Besonderheit in meinem Essverhalten aufzuklären, auch wenn das meine geringste Sorge gewesen war. Nachdem wir uns auf dem Luftweg von der Klopperei verabschiedet hatten, die einmal eine Party gewesen war, hatte Vlad den erstbesten Autofahrer gekidnappt und hypnotisiert, der ihm untergekommen war, und uns von ihm zum Bahnhof bringen lassen. Dort hatten wir uns in den nächsten Zug gesetzt, der abfuhr, und ich hatte darauf bestanden, Bones anzurufen, den ich allerdings nicht erreicht hatte. Spade und Mencheres ebenso wenig.
    Vlad hatte mich beruhigt und gemeint, sie wären vermutlich zu beschäftigt, um ans Telefon zu gehen. Alle weiteren Versuche meinerseits, sie anzurufen, wurden eine Stunde später vom Sonnenaufgang durchkreuzt, der mich auf der Stelle außer Gefecht setzte.
    »Hast du was von Bones gehört?«
    »Vor ein paar Stunden habe ich mit ihm gesprochen. Er dürfte bald hier sein.«
    Während ich die Nachricht verdaute, fiel mir auf, dass mein Herzschlag, der das ganze Desaster ausgelöst hatte, inzwischen verstummt war. Was für eine Ironie des Schicksals; mit meiner Coming-out-Party hatten wir die Bedenken der Ghule eigentlich zerstreuen wollen. Jetzt hatten wir auch noch Öl ins Feuer gegossen. Ich konnte nur hoffen, dass es Mencheres und Bones gelungen war, für Ruhe zu sorgen, und ich als ungewöhnlicher Vampir weniger bedrohlich auf die Ghule wirkte, als dies während meiner Halbblut-Existenz der Fall gewesen war.
    Vlad zog die Enden seines zerfetzten Hemdkragens zusammen
und erinnerte mich so daran, dass ich ihm noch eine Erklärung für mein Verhalten schuldete.
    »Nach meiner Verwandlung ist etwas Seltsames passiert. Statt auf Menschen hatte ich es auf jeden Vampir in meiner Nähe abgesehen. Aus irgendeinem Grund verlangt es mich nach Vampirblut … und dass mein Herz manchmal noch schlägt, weißt du ja schon.«
    So verdutzt wie in diesem Augenblick hatte ich Vlad noch nie gesehen. »Außergewöhnlich«, murmelte er.
    Selbst während er das sagte, konnte ich es mir nicht verkneifen, mir die Lippen zu lecken. Vlads Blut schmeckte anders, klar, aber lecker war es trotzdem.
    Vlad beobachtete mich, und ich hielt inne. Ich hatte zwar nicht mitbekommen, wie ich es getan hatte, aber ein schlechtes Gewissen hatte ich trotzdem, weil ich einfach so meinen Freund angenagt hatte.
    »Verzeihung«, murmelte ich.
    Seine Lippen verzogen sich. »Du bist doch immer wieder für eine Überraschung gut, Cat.«
    Wäre es doch bloß anders gewesen! Schon als Halbblut war ich eine Kuriosität gewesen, und jetzt, als Vampirin, sogar eine noch größere.
    Und zu allem Überfluss war meine Mutter jetzt auch noch zur Vampirin geworden. Meine Mutter, die Vampire hasste, seit sie wusste, dass es sie gab. Meine Mutter, die mich abends zuvor angefleht hatte, sie umzubringen.
    »Vielleicht denkst du lieber noch mal darüber nach, ob du mein Freund bleiben willst, Vlad, denn ich werde meine Mutter zurückholen, und wenn ich dazu gegen jedes einzelne Vampirgesetz verstoßen muss.«
    Vlads kupfergrüne Augen sahen mich fest an. »Ich hätte auch nichts anderes von dir erwartet.«

    Statt etwas darauf zu antworten, sah ich aus dem Fenster. Die Sonne stand hoch am Himmel. Es musste wohl Mittag sein. Ich war stundenlang bewusstlos gewesen. Vampirgesetze hin oder her, wie ich das Versprechen, meine Mutter zu retten erfüllen sollte, wo der Sonnenaufgang mir alle Kraft raubte, war die eigentliche Frage. Ganz zu schweigen davon, dass ich keine Ahnung hatte, wo Gregor meine Mutter hingebracht hatte. Inzwischen konnte sie überall sein.
    »Cat.« Ich schaute hoch und stellte fest, dass Vlad mich immer noch anstarrte. »Ich kann dir in dieser Angelegenheit nicht helfen, das weißt du.«
    Ein kleines, trauriges Lächeln erschien auf meinen Lippen. »Ja, ich weiß.«
    »Gregors größte Schwäche ist sein Stolz«, erklärte Vlad. »Mach dir das zunutze. Das zieht bei ihm immer.«
    Ich spürte Bones schon Minuten, bevor ich seinen Wagen hörte. Seit er mich verwandelt hatte, stand ich ihm auf eine Weise nahe, die mit Logik nicht zu erklären war. Im Augenblick konnte ich seine Ungeduld spüren wie Sandpapier, das über mein Unterbewusstsein schabte.
    Ich war bereits aus dem Auto gesprungen, als der schwarze Mercedes neben Vlads Wagen stehen blieb. Bones stieg aus und zog mich an sich, bevor ich etwas sagen konnte. Er küsste mich

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