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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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sie wahrhaftig tot ist.«
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an. Bones reagierte nicht. »Erzähl weiter.«

    »Ihr Herz schlägt, wenn sie starke Gefühle empfindet«, fuhr Mencheres fort. »Was beweist, dass das Leben sich noch an ihr festklammert. An diesem Leben liegt es auch, dass ihr Körper menschliches Blut von sich weist, denn das Leben, das darin enthalten ist, braucht er nicht. Was ihr Körper aber braucht, um existieren zu können, ist Macht. So wie ein sterbender Mensch Energie aus Vampirblut bezieht, um sich verwandeln zu können, nimmt sie, die sie unablässig kurz vor dem Tod steht, untote Macht in sich auf, indem sie sich von anderen Vampiren ernährt.«
    Aber ich hatte bisher nur von Bones getrunken … Moment, von Vlad auch.
    Ich hatte von Vlad getrunken, und der war Pyrokinetiker. War es tatsächlich möglich, dass ich Vlads Macht über das Feuer mit seinem Blut in mich aufgenommen hatte? So musste es sein. Sonst gab es keine Erklärung für das Feuerwerk, das ich mit meinen Händen produziert hatte, und mir war bereits selbst aufgefallen, dass ich jedes Mal, wenn ich von Bones trank, stärker wurde. Sehr viel stärker, als es ein junger Vampir sein sollte.
    Ich schluckte. »Weiß Gregor, woher ich meine Macht habe?«
    »Gregors Visionen sind nicht so stark und treten auch nicht so oft auf wie meine. Er hat nur deine Macht gesehen. Er kannte ihre Quelle nicht. Vermutlich hat er gedacht, du würdest sie erst mit der Zeit entwickeln, sonst hätte er dich mit sechzehn schon in eine Vampirin verwandelt.«
    Nach allem, was ich von Gregor wusste, glaubte ich das. Es erklärte auch, warum er damals nicht befürchtet hatte, ich würde meine geborgten Fähigkeiten gegen ihn einsetzen. Er hatte nicht geglaubt, dass ich sie so früh entwickeln würde.
    »Habe ich diese Kräfte jetzt immer? Oder gehen sie, na
ja, du weißt schon, auch wieder weg, wenn ich kein Blut von Vampiren mit besonderen Fähigkeiten mehr zu mir nehme?«
    Mencheres wandte den Blick ab. »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Ich habe es euch ja gesagt; ich kann nicht mehr sehen, was die Zukunft bringen wird. Weder für dich … noch für irgendjemanden sonst.«
     
    Da man an meinem »Zustand«, wie ich meine Fähigkeiten insgeheim nannte, nun nichts mehr ändern konnte, ging ich meine Mutter besuchen. Sie war in den vergangenen zwei Wochen mehr als nur durch die Hölle gegangen. Um meinen Körper aus seiner Erstarrung zu lösen, trank ich dann doch noch einmal Bones’ Blut, wobei mir mit leichtem Unbehagen bewusst wurde, wie schnell es mir dadurch besser ging. Ich war so stolz auf meine Fortschritte gewesen, dabei hatte ich sie gar nicht selbst bewirkt. Ich hatte mich von einem Halbblut in einen teilzeit-untoten, Energie saugenden Blutegel verwandelt. Ich kam mir vor wie eine Art Scheinvampir oder besser gesagt, eine noch größere Missgeburt.
    Als uns der Weg zu meiner Mutter nicht nach oben, sondern immer weiter einen schmalen Gang im Keller entlangführte, musste ich überrascht feststellen, dass sie ebenfalls in einer Art Sicherungszelle für Vampire untergebracht war.
    »Warum?«, wollte ich wissen. »Hat sie ihren Blutdurst noch nicht im Griff?«
    »Es ist zu ihrem Schutz«, antwortete Bones knapp. »Sie hat versucht, sich Gewalt anzutun. Mehrmals.«
    O nein . Ich rang noch um Fassung, da nickte Bones dem Wachmann vor der Stahltür zu, und wir wurden eingelassen.
    Meine Mutter saß in einer Ecke des kleinen Raumes. Allem Anschein nach hatte auch sie bisher weder geduscht noch die Kleidung gewechselt. Ihr langes braunes Haar war blut-und
schmutzverkrustet, wie auch der Rest von ihr. Sie hob nicht einmal den Kopf, um zu sehen, wer eingetreten war.
    »Mom«, sagte ich leise. »Ich bin’s, Catherine.«
    Da sah sie auf. Ein Keuchen entfuhr mir, als sie mich aus grün leuchtenden Augen anblickte und Fänge unter ihrer Oberlippe sichtbar wurden, als sie zu sprechen begann.
    »Wenn du mich je geliebt hast, sag mir, dass du gekommen bist, um mich zu töten, denn so kann ich nicht weiterleben.«
    Meine Hände ballten sich zu Fäusten, während sengender Schmerz sich bis in mein Herz ausbreitete. »Das tut mir alles so leid«, begann ich und war mir noch nie so hilflos vorgekommen, »aber du kannst…«
    »Was kann ich?«, fauchte sie mich an. »Als Mörderin weiterleben? Ich habe Menschen getötet, Catherine! Ich habe mich in ihre Kehlen verbissen und sie ermordet , während sie versucht haben, mir zu entfliehen. Ich kann so nicht

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