Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sarg: Psychothriller

Der Sarg: Psychothriller

Titel: Der Sarg: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
Vom Netzwerk:
ihm beigebracht hatte. Nur nicht in alte Muster verfallen …
    Als er etwa zwanzig Minuten später per Telefon die Mitteilung bekam, dass ein Oliver Glöckner unten am Empfang war, hatte er sich wieder beruhigt. Er ließ ihn hochschicken und machte sich auf den Weg zum Fahrstuhl am Ende des Flurs, um ihn in Empfang zu nehmen. Sie kamen fast zur gleichen Zeit dort an, Menkhoff öffnete gerade die Glastür, die den Büroflur der Mordkommission von dem Teil mit dem Fahrstuhl trennte. Glöckner lächelte unsicher, als er aus der Fahrstuhlkabine trat. Die Karte mit der großen Aufschrift BESUCHER hing an einem gelben Band um seinen Hals. »Guten Tag, Herr Glöckner«, begrüßte Menkhoff ihn und gab ihm die Hand. »Ja, guten Tag, ich weiß nicht, ob es wirklich wichtig ist, was ich Ihnen sagen möchte, aber ich dachte … Na ja, also es gibt da einen Punkt …«
    »Lassen Sie uns doch in mein Büro gehen, Herr Glöckner«, schnitt Menkhoff ihm das Wort ab, denn er hatte keine Lust, das auf dem Flur zu besprechen. Er gab die vierstellige Zahlenkombination am Nummernblock neben der Glastür ein und hielt die Tür auf.
    Einen Kaffee lehnte Glöckner ab, und kaum saßen sie sich in Menkhoffs Büro gegenüber, begann er sofort wieder zu reden. »Also wie schon gesagt, ich weiß nicht, ob es wirklich wichtig ist, aber ich glaube, ich habe mich bei unserem Gespräch etwas unklar ausgedrückt in einem Punkt.«
    Menkhoff faltete die Hände vor sich auf dem Tisch. »Aha, und in welchem Punkt?«
    »Also, es geht um den Besuch von Jörg Wiebking bei meiner Frau, also genau genommen bei uns. Vor zwei Wochen. Na ja, also … wie soll ich es ausdrücken …« Er wiegte den Kopf hin und her. »Er hat nicht nur mit Inge gesprochen, sondern auch mit mir. Also, allein, nachdem er sich mit Inge unterhalten hatte.«
    »Aha«, kommentierte Menkhoff diese Eröffnung und war gespannt, was nun kommen würde.
    »Und es war auch nicht so, dass er regelmäßig bei uns vorbeikam, eher selten. Also, ich hatte ihn lange Zeit vorher nicht gesehen.«
    »Hm … da brennen mir doch spontan zwei Fragen auf der Zunge, Herr Glöckner. Erstens: Warum erzählen Sie mir das erst jetzt? Und zweitens: Worum ging es denn in dem Gespräch, das er – allein – mit Ihnen geführt hat?«
    »Ja, warum habe ich das nicht gleich gesagt … Könnte ich vielleicht doch einen Kaffee haben?«
    Menkhoff nickte, wenig erfreut über die Verzögerung, griff das Telefon und wählte Jutta Reithöfers Nummer. Er wusste, sie saß an dem endgültigen Bericht über die Ereignisse vom Vormittag. »Ja, Bernd hier«, sagte er, als sie abhob. »Bist du bitte so nett und besorgst einen Kaffee für Herrn Glöckner? In mein Büro.«
    »Er ist bei dir?«
    »Ja, danke.« Er legte auf und sah Glöckner wieder an. »Also, warum kommen Sie erst jetzt damit?«
    »Na ja, er hat versucht, Inge als Investorin zu gewinnen, um Eva Rossbach die Firma ihres Vaters abzukaufen, aber sie wollte davon nichts wissen. Sie war froh, mit der Firma nichts zu tun zu haben. Danach kam er dann eben zu mir und hat mir erzählt, wie viel Geld mit der Firma zu verdienen ist. Er wollte, dass ich mit Inge rede und sie davon überzeuge, dass das Geld gut angelegt ist.«
    »Und? Haben Sie mit Ihrer Frau darüber geredet?«
    Glöckner stieß einen grellen Lacher aus. »Sind Sie verrückt? Mit Inge … Ich meine, entschuldigen Sie, das habe ich nicht so gemeint. Aber wenn Sie Inge gekannt hätten … Ich hätte eher einen Esel dazu überreden können, mit mir zusammen ein Lied zu pfeifen, als Inge dazu, etwas zu tun, wozu sie schon nein gesagt hat.«
    »Hm«, machte Menkhoff. »Und warum rücken Sie damit erst jetzt heraus?«
    »Na, weil Jörg Wiebking mir das Versprechen abgenommen hat, mit niemandem darüber zu reden. Ich stehe normalerweise zu den Versprechen, die ich gebe, wissen Sie.«
    »Das ehrt Sie, aber hier geht es um den Mord an Ihrer Frau.«
    Glöckner nickte eifrig. »Eben, das habe ich mir auch überlegt. Das sind quasi höhere Interessen, die …«
    Die Tür wurde nach kurzem Anklopfen geöffnet, und Jutta Reithöfer brachte eine Tasse Kaffe herein und stellte sie vor Glöckner ab. Auf der Untertasse lagen zwei Stück Würfelzucker und ein Döschen Milch. Sie begrüßten sich kurz, wobei Glöckner sie mit jungenhaftem Lächeln anstrahlte, dann bedeutete Menkhoff ihr, sie solle sich setzen, und wandte sich wieder an Glöckner. »Also, fassen wir zusammen: Jörg Wiebking hat vor rund zwei Wochen

Weitere Kostenlose Bücher