Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
Vom Netzwerk:
seine Umarmung. Es war verrückt, das zu genießen, aber sie konnte nicht widerstehen.
    Er hielt sie mehrere Minuten an sich gedrückt, dann küsste er ihr Har und schob sie von sich.
    »Also, dann geht jetzt, Hexe«, sagte er verdrießlich. »Fort mit Euch.«
    Sunny holte tief Luft, dann drehte sie sich um, öffnete die Tür und brach in Tränen aus. Sie trat über die Schwelle und blieb abrupt stehen.
    Drinnen gab es nichts.
    Überhaupt nichts.
    Sie blickte hinter sich, aber Cameron war immer noch da. Er runzelte die Stirn. »Nun?«
    Sie würde nicht in Panik geraten, auf gar keinen Fall. Wahrscheinlich machte sie es nur nicht richtig. Zugegeben, sie hatte keinerlei Erfahrung mit Zeitreisen, aber sie konnte sich lebhaft daran erinnern, dass sie von ihrer in Camerons Zeit zurückgezogen worden war. Irgendetwas hatte da in der Luft gelegen. Eine Art Knistern.

Vielleicht war es aber auch nur die Berührung seiner Hand gewesen.
    Gegenwärtig spürte sie nicht dasselbe, aber sie würde sich davon nicht beirren lassen. Sie holte tief Luft, nahm einen neuen Anlauf und trat dann noch einmal über Moraigs Schwelle.
    Nichts geschah.
    Sie versuchte es noch mal, nur schloss sie diesmal die Augen und wünschte sich eine warme Dusche.
    Wieder nichts. Nada. Gar nichts.
    Sie ging nach draußen zurück und versuchte, das Ganze pragmatischer anzugehen. Obgleich sie Cameron nicht gehen lassen wollte, lenkte es sie enorm ab, ihn so nah neben sich zu haben. Es fiel ihr schwer, sich vorzustellen, dass das, was sie sich wünschen sollte, auf der anderen Seite dieser Tür lag und nicht etwa drei Schritte hinter ihr stand. Sie drehte sich um und blickte ihn an.
    »Ich glaube, Sie sollten jetzt gehen.«
    Er sah sie konsterniert an. »Und Euch hier allein lassen?«
    »Ich komme schon zurecht.«
    »Das behagt mir gar nicht«, sagte er langsam. Er hielt inne und trat ein paar Schritte auf sie zu. »Ich werde es tun, aber es ist nicht das, was ich tun möchte.«
    Sie spürte, wie ihr die Tränen die Wangen hinunterliefen. Sicher weinte sie, weil sie Probleme mit der Tür hatte, und nicht, weil sie ihn nicht verlassen wollte. Sie kannte ihn ja gar nicht. Wenn sie ihn erst einmal richtig kennenlernte, dann würde sie ihn sicher nicht mehr mögen. Er war herrschsüchtig, aggressiv, grob und ...
    Er konnte sicher verdammt gut küssen.
    Sie schlang die Arme um seinen Hals und hielt ihn fest an sich gedrückt. Sein Mund war köstlich, weicher, als sie es sich vorgestellt hatte, und fordernder, als sie es erwartet hatte, und er raubte ihr den Atem in einer Weise, die sie nicht für möglich gehalten hätte.
    Aber ebenso rasch hatte sie sich wieder von ihm gelöst, und er stand nun fünf Schritte von ihr entfernt. Sunny schlang die Arme um sich selbst.
    »Ich komm schon zurecht.«
    Sein Blick ließ sie fast dahinschmelzen. »Also gut«, knurrte er. Dann drehte er sich um, stapfte fluchend davon und verschwand um die Ecke.
    Sunny fuhr sich mit der Hand an den Mund, dann wandte sie sich ebenfalls um und stand wieder vor Moraigs Haus. Sie konnte es durch die Tränen hindurch nicht sehen, aber sie wusste, es war vor ihr. Jetzt musste sie da durchgehen, denn in der Vergangenheit war kein Platz für sie.
    Sie streckte die Hände aus und tastete nach der Tür, und dann, bevor sie es sich noch einmal anders überlegen konnte, trat sie über die Schwelle.

6
    Cameron stand unter dem Dachvorsprung einer Hütte, die nur mehr stand, weil sie an einem stattlichen Baum lehnte, und fluchte leise vor sich hin. Er hätte diese verdammte MacLeod-Hexe nicht anrühren sollen. Und er hätte sie auf keinen Fall küssen dürfen. Stattdessen hätte er sie einfach vor ihrem Haus zurücklassen und sich davonmachen sollen, ohne sich noch einmal umzudrehen. Aber da war dieses verfluchte Ehrgefühl, das seine Mutter ihm anerzogen hatte und das sich nun wieder bemerkbar machte. Eines Tages würde es ihn noch teuer zu stehen kommen.
    Nur dass er inzwischen leider zu alt war, um noch irgendetwas daran ändern zu können. Er ließ seine Vernunft daher Vernunft sein und schob sich vorsichtig an der Wand des Gemäuers entlang, das den Namen »Haus« eigentlich nicht verdiente, um nachzusehen, was Sunny machte.
    Es war unschwer zu erkennen. Sie fluchte und weinte und stampfte so laut, dass er sie fast bitten wollte, damit aufzuhören, um nicht sämtliche MacLeods in der Umgebung herbeizulocken, denn das wäre vermutlich ihnen beiden nicht besonders gut bekommen. Er war ein Cameron und

Weitere Kostenlose Bücher