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Der Schatten erhebt sich

Der Schatten erhebt sich

Titel: Der Schatten erhebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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und Kinder weg! Verstanden?« Sie nickten, zögernd wohl, aber sie nickten.
    »Wie steht es mit dir?« fragte Ban leise.
    Perrin ignorierte ihn. »Aram, Ihr bleibt bei den ›Kameraden‹.« Der Kesselflicker, der zwischen Traber und Tells zottigem Pferd einherschritt, blickte nicht einmal auf. »Ich gehe, wohin Ihr geht.« Er sagte das einfach so, doch sein Tonfall war kompromißlos. Er würde tun, was er wollte, gleich, was Perrin sagte. Perrin fragte sich, ob die echten Lords jemals solche Probleme hatten.
    Am westlichen Ende des Angers saßen die Weißmäntel auf ihren Pferden. Die Umhänge mit ihren goldenen Sonnenaufgängen leuchteten hell, Helme und Harnische glänzten, die Lanzenspitzen warfen blendende Lichtreflexe, und so erstreckte sich die Kolonne vier Mann tief bis zwischen die Häuser. Sie mußten die halbe Nacht mit Polieren verbracht haben. Dain Bornhald und Jaret Byar ließen ihre Pferde wenden, um Perrin anzusehen. Bornhald saß hoch aufgerichtet im Sattel, aber er roch nach Apfelschnaps. Byars hageres Gesicht verzog sich unter dem Einfluß eines noch tieferen Zorns als üblich, wenn er Perrin anblickte.
    »Ich dachte, Ihr wärt mittlerweile alle an Euren Plätzen«, sagte Perrin.
    Bornhald blickte finster auf die Mähne seines Pferdes herab und antwortete nicht. Einen Augenblick später brach es aus Byar heraus: »Wir reiten ab, Schattenfreund.« Von den ›Kameraden‹ her erhob sich ärgerliches Gemurmel, aber der hohläugige Mann ignorierte sie genau wie die Geste Arams, der über seine Schulter hinten nach seinem Schwert griff. »Wir werden uns trotz Eurer Leute nach Wachhügel durchschlagen und uns mit dem Rest unserer Truppe zusammenschließen.« Abreiten. Über vierhundert Soldaten, und sie wollten fort. Weißmäntel, aber eben doch berittene Soldaten, keine Bauern, Soldaten die sich bereit erklärt hatten - Bornhald hatte sich bereit erklärt! - die Männer von den Zwei Flüssen überall dort zu unterstützen, wo die Kämpfe am heftigsten tobten. Wenn Emondsfeld überhaupt eine Chance haben sollte, brauchte er diese Männer. Traber warf den Kopf empor und schnaubte, als könne er die Gefühle seines Reiters mitempfinden. »Glaubt Ihr immer noch, ich sei ein Schattenfreund, Bornhald? Wie viele Angriffe habt Ihr bisher miterlebt? Diese Trollocs haben mich genauso umbringen wollen wie alle anderen.« Bornhald hob langsam den Kopf. Sein Blick wirkte gehetzt, und gleichzeitig waren seine Augen etwas glasig. Die Hände in den stahlverstärkten Kampfhandschuhen verkrampften sich unbewußt um die Zügel. »Ist Euch nicht klar, daß ich längst weiß, daß diese Verteidigungsanlagen ohne Euch gebaut wurden? Es war nicht Euer Werk, oder? Ich werde meine Männer nicht hierlassen und zusehen, wie Ihr eure eigenen Dorfbewohner an die Trollocs verfüttert. Tanzt Ihr auf dem Haufen ihrer Leichen, wenn es vollbracht ist, Schattenfreund? Nicht auf unseren! Ich habe vor, lang genug zu leben, um an Euch Gerechtigkeit üben zu lassen!« Perrin tätschelte Trabers Hals, um den Hengst zu beruhigen. Er brauchte diese Männer. »Ihr wollt mich haben? Na gut. Wenn es vorbei ist, wenn die Trollocs besiegt sind, werde ich keinen Widerstand leisten, falls Ihr versucht, mich festzunehmen.« »Nein!« schrien Ban und Tell im Chor, und hinter ihnen begannen die anderen zu murren. Aram blickte entsetzt hoch zu Perrin.
    »Ein leeres Versprechen«, höhnte Bornhald. »Ihr wollt doch nur, daß alle hier sterben bis auf Euch.« »Das werdet Ihr nie herausfinden, wenn Ihr weglauft, oder?« Perrin bemühte sich, seine Stimme hart und verächtlich klingen zu lassen. »Ich werde mein Versprechen halten, aber wenn Ihr weglauft, findet Ihr mich vielleicht nie wieder. Rennt doch, wenn Ihr wollt! Rennt weg und versucht, zu vergessen, was hier geschieht! All Euer Geschwätz, daß Ihr die Menschen vor den Trollocs beschützen wollt! Wie viele sind durch die Trollocs gestorben, seit Ihr hier angekommen seid? Meine Familie war keineswegs die erste und auch nicht die letzte. Rennt fort! Oder bleibt, falls Ihr euch noch daran erinnert, daß Ihr Männer seid! Falls Ihr erst noch Mut fassen müßt, dann seht die Frauen an, Bornhald. Jede einzelne von ihnen ist tapferer als sämtliche von Euch Weißmänteln zusammengenommen!« Bornhald bebte, als treffe ihn jedes Wort wie ein Schlag. Perrin fürchtete, der Mann werde aus dem Sattel fallen. Schwankend, aber aufrecht blickte Bornhald ihn an. »Wir bleiben«, sagte er heiser.
    »Aber, Lord

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