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Der Schattenbund 01 - Das Herz von Myrial

Der Schattenbund 01 - Das Herz von Myrial

Titel: Der Schattenbund 01 - Das Herz von Myrial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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des Drachenvolkes brachte. Aethons Artgenossen würden wissen, was zu tun war.
    Veldan seufzte. Warum konnte es nicht wenigstens diesmal eine einfache Mission sein? Nur dieses eine Mal? In Anbetracht des nahezu hysterischen Zustands, in dem sich Aethons Mensch befand, stand den Wissenshütern eine schwierige Aufgabe und eine ereignisreiche Zeit bevor. Vorausgesetzt, wir können ihn überhaupt retten, dachte sie beklommen. Wenn der Seher sich doch nur eher zu erkennen gegeben hätte! Dann wäre die Flucht unnötig gewesen, und wir hätten heute Abend versuchen können, ihn zu befreien.
    Veldan riss sich zusammen. Ob einfach oder nicht, es musste etwas unternommen werden, und zwar schnell. Sie setzte sich im Schneidersitz neben Toulac ans Feuer und streckte ihre Gedanken nach dem Luftgeist aus. »Thirishri? Hörst du mich?«
    *Veldan? Geht es dir gut? Ich bin auf dem Weg zur Sägemühle. Was ist los bei euch?*
    »Thirishri, ich weiß kaum, wie ich es dir beibringen soll, aber wir sind nicht mehr dort. In den vergangenen Stunden ist so viel passiert …«
    So knapp wie möglich berichtete sie, was in Toulacs Haus geschehen war, warum sie vor Blank und seinen Soldaten hatten fliehen müssen und wie sie im letzten Moment entdeckt hatte, dass Aethons Seele überlebt hatte und im Körper eines Nichttelepathen festsaß, welcher wiederum der Gefangene anderer war. Als sie mit der Geschichte fertig war, hörte sie lange nichts von dem Luftgeist, doch dann sagte Thirishri sehr ruhig:
    *Veldan, du wirst vorerst bleiben, wo du bist. Du hast dort zu essen und bist geschützt, der ideale Platz also. Ich werde Elion sagen, was passiert ist, und untersuche die Lage bei der Sägemühle, dann werde ich zu dir kommen.*
    »Wirst du uns bei diesem Sturm denn finden können?« fragte Veldan skeptisch.
    *Mach dir keine Gedanken. Der Sturm legt sich schon. Die Spur, die ihr bei eurer wilden Flucht hinterlassen habt, wird noch tagelang zu sehen sein. Ich bin also schon bald bei euch, und dann überlegen wir uns, wie wir den Hierarchen retten können – oder vielmehr den armen Aethon.*
    Ich bewundere deine Zuversichtlichkeit, Thirishri, dachte Veldan. Hoffentlich behältst du damit recht.
     
    Blank hatte noch kein Auge zugetan, als der Sergeant ihn weckte. Zwar entschuldigte sich der Mann überschwänglich, doch Blank war über dieses Eindringen in seine Privatsphäre in gewisser Weise erleichtert. Seine Gedanken waren keine guten Bettgenossen gewesen, und die Nacht schien Jahre gedauert zu haben. »Schon gut, ich habe nicht geschlafen«, unterbrach er ihn. »Nun bist du hier, was willst du? Läuft etwas verkehrt?«
    »Nicht verkehrt, Herr. Das nicht. Ich kam, um zu sagen, dass der Sturm sich gelegt hat. Es dauert zwar noch eine Weile, bis es Tag wird, aber ich habe mir gedacht, dass du vielleicht früh aufbrechen willst. Der Sturm hat nachgelassen, und es wäre klug, sich das zunutze zu machen, um so schnell wie möglich aus dem Gebirge herauszukommen.«
    Blank sprang aus dem Bett, in dem er die ganze Nacht gefroren hatte, obwohl er es aus gutem Grund vorgezogen hatte, die Kleidung bis auf die Stiefel anzubehalten. »Sehr gut, Sergeant«, sagte er laut. »Befiehl unverzüglichen Aufbruch, aber schicke zwei Männer den Weg hinauf zur Stelle des Erdrutsches. Sie sollen den Händler suchen. Ich lasse nicht gern eine angefangene Arbeit liegen. Obwohl ich bezweifle, dass ein Verwundeter die vergangene Nacht überleben konnte, würde ich mich besser fühlen, wenn wir eine Leiche fänden.«
    »Herr«, begann der Sergeant zögerlich, »was sollen wir mit Meisterin Toulacs Pferd machen? Sollen wir es mitnehmen? Ist ein gutes Schlachtross, Herr, und noch nicht zu alt. Es wäre eine Schande, es hier verhungern zu lassen. Wenn es was gibt, was Meisterin Toulac über Pferde nicht weiß, dann ist es auch nicht wissenswert, und sie scheint – schien – von dem Tier sehr viel zu halten.«
    Blank sah seinen Untergebenen scharf an. »Sehr gut, Sergeant. Sie hat in der Tat viel von dem Tier gehalten, sogar so viel, dass sie es in die Küche gelassen hat. Ich frage mich, ob es ihr so viel wert ist, dass sie seinetwegen zurückkehrt.«
    »Aber Herr, sie müsste verrückt sein, wenn sie -«
    »Nun, die tatterige alte Närrin ist schon halb vergreist, und da könnte es durchaus sein, dass das Tier genügt, um sie hierher zurückzulocken. Sergeant, wähle zwei Männer aus, damit sie hier bleiben – nein, besser vier. Sie sollen außer Sicht bleiben und Acht

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