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Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Titel: Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Holz in den Kamin wirft und der Feuerdrache es mit einem Schnauben entfacht. Elion hatte für sich und Kalt Tee aufgebrüht, doch war er noch nicht bereit, welchen nach oben zu bringen und zu unterbrechen, was zwischen Veldan und Amaurn vorging. Nun ging er vor dem Kamin auf und ab und seufzte in einem fort. »Ich wünschte, ich könnte herauskriegen, was da oben geschieht«, sagte er. »Diese Ungewissheit macht mich fertig.«
    »Natürlich reden sie«, meinte der Feuerdrache. »Aber wenn sie noch lange so weiter machen, könnte ich anfangen, eifersüchtig zu werden.«
    »Ja, aber worüber reden sie?« Der Wissenshüter trat ärgerlich gegen die Kamineinfassung.
    »Veldans Mutter.« Kaz hatte viel weniger Hemmungen zu lauschen und weil er seine Partnerin so gut kannte, schaffte er es, zumindest oberflächlich, dass sie es nicht merkte – so dachte er jedenfalls. Elion fragte sich manchmal, ob Veldan den Feuerdrachen nur glauben ließ, er käme davon, weil sie wusste, wie viel Spaß es ihm machte.
    Kalt, der auf dem Sofa am Feuer gedöst hatte, fuhr hoch und blickte erschrocken um sich. Einen Augenblick lang schien er nicht zu wissen, wo er war. Elion bekam Gewissensbisse. »Geht es dir gut?«, fragte er den Fremden.
    Der junge Mann rang sich ein Lächeln ab. »Ja, natürlich, so gut wie noch nie.«
    »Er kann wirklich glänzend gute Miene zum bösen Spiel machen, wie?«, merkte Kaz nüchtern an.
    »Das braucht er aber nicht«, sagte Elion. Er setzte sich zu ihm auf das Sofa. »Ich bedaure, dass wir noch nicht mehr unternommen haben, damit du dich zu Hause fühlst, Kalt. Wir haben dich vernachlässigt, fürchte ich. Für gewöhnlich benehmen wir uns besser, aber wir haben einen sehr ungewöhnlichen Tag hinter uns.«
    »Zumindest mein Benehmen ist gewöhnlich besser«, kicherte Kaz. »Über Elions mag ich gar nicht reden.«
    »Du!« Der Wissenshüter hob die Stimme zu entrüsteter Beschwerde. »Du hast überhaupt keins, du aufgeblasene Eidechse!«
    Kalt lachte.
    »Elion, warum gehst du nicht zum Gasthof rüber und holst uns etwas zu essen?«, schlug der Feuerdrache vor. »Wir haben so gut wie nichts im Haus, weil wir zuletzt so viel unterwegs gewesen sind. Wenn ich nicht bald etwas kriege, bin ich gezwungen, unseren Besucher hier zu fressen.«
    »Aber …« Elion blickte nach oben, als könnte er durch die Decke sehen.
    »Mach dir keine Sorgen«, unterbrach Kaz ihn trocken. »Wenn es irgendeine Entwicklung gibt, bist du der Erste, der davon erfährt.«
    Bevor Veldan wieder auftauchte, hatte Elion alle Zeit, um zum Gasthaus zu laufen, sich dort Olsams Klagen anzuhören, dass Ailie mit Zavahl beschäftigt sei, und darauf zu warten, dass man ihm einige Speisen zusammenpackte. Bei seiner Rückkehr verabschiedete Veldan sich gerade von Kyrre, die gekommen war, um rings um Amaurn ein paar bunte Heilstrahler aufzustellen. Schon von weitem war das Glück der Heilerin zu spüren. »Entschuldige, dass ich mich so eilig wieder fortmache«, sagte sie zu Veldan. »Ich muss zurück zu Mrainil und den anderen.« Und damit huschte sie in die Nacht hinaus.
    »Ich habe etwas zu essen geholt.« Elion hielt zwei schwer beladene Körbe und einen Sack in die Höhe, der ein halbes, fettes Lamm für Kaz enthielt. Veldan nahm den Sack, dessen Gewicht sie ein bisschen ins Taumeln brachte, und sie gingen ins Haus. »Gott sei Dank«, sagte sie. »Ich bin so hungrig, dass ich den Afanc essen könnte, und Maskulu noch zum Nachtisch.«
    »Das wäre sehenswert.« Während sie das Essen auf dem Tisch ausbreitete – nur Brot, Käse und kaltes Fleisch, das aber in rauen Mengen –, wartete Elion, dass sie ein Wort darüber verlor, was es zwischen ihr und Amaurn gegeben hatte. Er wollte eigentlich nicht laut danach fragen, darum räusperte er sich, blickte sie an und machte ganz zuversichtlich ein teilnahmsvolles Gesicht. Veldan begegnete ihm mit einem kühlen, ungerührten Blick. »Was?« Schon der Ton drohte ihm, nur ja nicht die Nase in ihre Angelegenheiten zu stecken. »Nichts«, sagte Elion hastig und schaute weg. Er wusste nun, dass nicht einmal Kaz von ihr zu hören bekäme, was sich oben in dem Zimmer wirklich abgespielt hatte.
     
    Veldan fühlte sich innerlich ausgebrannt und war zu müde zum Essen und zu hungrig, um nichts zu essen. Sie wollte an diesem Abend nicht mehr an Amaurn denken – ihre ganze Welt hatte sich sehr plötzlich verändert, und sie wollte ihre Eindrücke und Empfindungen in Ruhe bewältigen, ehe sie ihn wiedersah. Es

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