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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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Geoffrey Bissot gesehen hatten, als sie aus dem Tunneleingang gestürmt kamen. Sie waren voller Freude über ihre Entdeckung gewesen. Obwohl er ebenfalls elektrisiert auf die Nachricht reagiert hatte – deren Folgen unabsehbar waren –, hatte er doch die Geistesgegenwart besessen, sie zur Ruhe zu bringen, bevor ihre Freude zu einer Gefahr für die Geheimhaltung ihres Unterfangens wurde.
    Nachdem er die Mönche wieder zur Arbeit in den Tunnel geschickt hatte, hatte ihn sein erster Weg zu der Truhe geführt, in der sie die Karten und Stadtpläne aufbewahrten. Er hatte diese Karten zu Hilfe genommen um die Richtung abzugleichen, in die sie während der letzten fünf Monate gegraben hatten.
    Sie hatten zunächst sechsundachtzig Fuß in die Tiefe gegraben, während zwei der Brüder, die großes mathematisches Wissen besaßen, eine sichere Methode entwickelten, beim Graben die Richtung zu bestimmen. Als sie eine Tiefe erreicht hatten, in der eine gewisse Wahrscheinlichkeit bestand, auf einen anderen Tunnel zu stoßen, hatten sie sich nach Nordosten gewandt.
    Eigentlich, davon war Hugh überzeugt, hatte keiner von ihnen damit gerechnet, dass dabei etwas herauskommen würde. Denn sie suchten so etwas wie die Nadel in einem Heuhaufen. Es war geradezu verrückt zu glauben, dass sie sich erst senkrecht nach unten und dann horizontal weitergraben konnten und tatsächlich auf die Spuren einer anderen solchen Grabung stoßen würden, die vor Jahrtausenden angelegt worden war. Doch genau das hatten sie getan.
    Ein Geräusch in seinem Rücken ließ ihn so rasch herumfahren, dass er St. Clair, der gerade eingetreten war, überraschte. Der jüngere Mönch richtete sich auf und senkte kaum merklich den Kopf.
    »Du hast mich rufen lassen, Bruder Hugh.«
    »Ja, Stephen, das habe ich. Wie ist dein Gespräch mit dem Patriarchen verlaufen?«
    St. Clair nickte mit gefasster Miene.
    »Gut, glaube ich. Er ist nicht der Meinung, dass ich besessen bin.«
    »Ich wusste es doch. Das habe ich dir ja selbst gesagt, bevor ich dich zu ihm geschickt habe. Was hat er zu dir gesagt?«
    »Nicht viel. Er hat sich alles genau angehört, und dann hat er mich das Ganze noch einmal von vorn erzählen lassen und mich mit vielen Fragen unterbrochen, deren Logik mir nicht immer klar gewesen ist.«
    »Zum Beispiel? Kannst du dich noch an eine solche Frage erinnern?«
    »Die eine oder andere …« St. Clair seufzte auf. »Er hat sich sehr für die Farben in meinen Träumen interessiert, obwohl sie mir gar nicht so deutlich bewusst waren.«
    »Farben?«
    »Ja, er hat darauf beharrt, dass ich versuche, mich daran zu erinnern, und das konnte ich dann auch. Später hat er aber, glaube ich, doch das Interesse daran verloren. Schließlich hat er mir gesagt, dass er mich nicht für einen Besessenen hält. Er hat mich aufgefordert, auf Gott zu vertrauen, der mich nicht im Stich lassen würde. Und er meinte, ein Großteil meiner Schwierigkeiten käme daher, dass ich mich selbst für einen Sünder halte. Er hat versucht, mich davon zu überzeugen, dass ich gar keine Sünde begangen haben kann, weil es mir an der Absicht dazu fehlte. Aber ich habe schon zu viele Ritter über den blutigen Leichen von Menschen stehen sehen, die sie eigentlich gar nicht umbringen wollten, um daran zu glauben. Mord ist Mord, und Sünde ist Sünde.«
    »Ich verstehe. Hat er sonst noch etwas gesagt?«
    »Nur, dass ich beten soll und dass das Problem auf die Dauer verschwinden wird. Nicht sofort und nicht auf einmal, aber im Lauf der Zeit.«
    »Dann ist er also der Meinung, dass du weiter Patrouille reiten solltest?«
    Der Blick, den ihm St. Clair zuwarf, war voller Zynismus.
    »Hattest du etwas anderes erwartet, Master Hugh? Ich schaffe vier Patrouillen, wo jeder andere Bruder eine schafft. Natürlich möchte er, dass ich weitermache, auch wenn er es nicht direkt gesagt hat.«
    De Payens brummte und schluckte den Impuls herunter, den jüngeren Mönch für seinen wütenden Ton zu tadeln. Stattdessen wandte er sich ab und ging ein paar Schritte. Er kratzte sich sein juckendes Ohr.
    »Ich glaube, ich möchte, dass du vorerst nicht Patrouille reitest.«
    Er wandte sich wieder zu St. Clair um, den er in der Mitte des Zimmers stehen gelassen hatte, und lud ihn mit einer Geste ein, sich an den Tisch zu setzen.
    »Ich glaube, dass es im Moment nicht in deinem Interesse ist, wenn du dich zu häufig draußen in der Welt bewegst, der zu entsagen du ja gerade geschworen hast. Also würde ich dich gern eine

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