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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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Weile hier in diesen Wänden behalten. Ich habe Arbeit für deine Muskeln, und die älteren Brüder werden sicher froh sein, wenn du sie übernimmst.«
    Ein breites, freundliches Lächeln nahm seinen Worten den Stachel, und er setzte sich ebenfalls an den Tisch.
    »Wir haben heute einen großen Durchbruch erlebt, Stephen … einen Durchbruch, der alles rechtfertigt, woran wir seit unserer Ankunft auf dem Tempelberg gearbeitet haben. Kurz nachdem du heute Morgen gegangen warst, sind Gondemare und Bissot auf einen Tunnel gestoßen. Ich habe die Stelle noch nicht gesehen, und die anderen wissen noch nichts davon – ich werde es ihnen erzählen, sobald wir beide hier fertig sind. Es ist natürlich ein alter Tunnel, und er scheint absichtlich mit Schutt gefüllt worden zu sein. Also ist es wahrscheinlich einer der Tunnel, die Titus und seine Legionäre nach der Eroberung Jerusalems zugeschüttet haben. Vor über tausend Jahren, Stephen, stell dir das vor.«
    Er hielt inne und schwieg eine Weile, dann fuhr er fort.
    »Von jetzt an wird unsere Arbeit leichter sein, aber sie wird anstrengend bleiben. Wir brauchen nicht länger mit unseren Hämmern in den massiven Felsen zu schlagen, aber wir müssen große Mengen Schutt möglichst schnell entfernen. Möchtest du mich etwas fragen?«
    »Was ist mit … woher werden wir wissen, wo wir dort unten sind? Ich weiß noch, dass du einmal gesagt hast, dass es dort unten Dutzende, vielleicht sogar Hunderte von Gängen gibt.«
    »Mathematik.«
    De Payens lächelte.
    »Als Erstes müssen wir jetzt eine Kreuzung finden. Unser eigener Tunnel hat seine Aufgabe erfüllt und wird nur noch als Zugang dienen. Sobald wir eine Kreuzung finden, können wir diese Karte zu Hilfe nehmen, um herauszufinden, wo wir sind. Das kann noch Jahre dauern, aber immerhin wissen wir jetzt, dass wir in Reichweite unseres Ziels sind und dass es das Ziel tatsächlich gibt. Wirst du dich also damit zufriedengeben, eine Weile unter der Erde zu arbeiten und die Sonne nicht mehr zu sehen?«
    St. Clair nickte mit ausdrucksloser Miene.
    »Ja, Master Hugh.«
4
    I
    M VERLAUF DER folgenden Monate fanden sie heraus, dass es in dem Tunnelnetzwerk, das sie entdeckt hatten, Bereiche gab, in denen die Luft besser war als in anderen. Es schien vom Verlauf der Tunnel abzuhängen, die manchmal über weite Strecken geradeaus liefen, bis sie sich plötzlich aus unerfindlichen Gründen ein Stück weit nach oben oder unten neigten, um dann wieder auf ihre ursprüngliche Höhe zurückzukehren.
    Montdidier hatte als Erster ausgesprochen, dass die Luft in den tiefer gelegenen Abschnitten stets schlechter zu sein schien. Da es dort unten wenig gab, womit sich die Brüder ablenken konnten, war zunächst ein Streit um seine Bemerkung entbrannt, doch schließlich hatten alle seine Meinung akzeptiert.
    Stephen befand sich in einem der Abschnitte, in denen die Luft frischer war, als er einen Fund machte, der ihm an einer anderen Stelle möglicherweise entgangen wäre. Denn auch das Licht ihrer Laternen und Kerzen schien in diesen Bereichen heller zu sein, als atmeten auch die Flammen in der reineren Luft auf.
    Es war seine Aufgabe, den Schutt aus dem Tunnel in die kleinen Holzkarren zu schaufeln, die sie für den Abtransport gebaut hatten. Jedes Mal, wenn er einen Karren gefüllt hatte, zog er an dem Strick, der daran befestigt war, und der Mönch, der weiter hinten im Tunnel arbeitete, zog den vollen Karren zu sich und schob ihm einen leeren hin. Etwa zwanzig oder dreißig Schritte hinter ihm befand sich ein Spalt in der Tunnelwand, der wahrscheinlich durch ein Erdbeben entstanden war und senkrecht in die Tiefe ging. Der Spalt war zwar nur einen Schritt breit, aber seine Tiefe war nicht abzuschätzen. Wenn man einen Stein hineinwarf, erzeugte dieser kein Geräusch, und die Tunnelgräber kippten schon seit Monaten ihren Abraum in den Spalt.
    Er kam an diesem Tag gut voran, obwohl er eine Stelle erreicht hatte, an der er wenig Platz hatte. Er stand gebückt am Ende des freigeschaufelten Tunnels, als er das Gefühl hatte, vor sich etwas glitzern zu sehen. Neugierig ergriff er die nächstbeste Lampe und trat vor. Im Schein des Lichtes nahm das Glitzern zu – und er fand einen Edelstein, einen tropfenförmigen, transparenten blauen Stein, der fast so groß wie seine Daumenspitze und an seinem spitzen Ende in eine silberne Öse gefasst war.
    Er hielt das Schmuckstück ins Licht, um es genauer zu betrachten. Seine kühle, glatte Schönheit

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