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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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ist – der Rest in der Halle ist wahrscheinlich weniger wichtig.«
    »Wichtig? Für wen? Was ist in diesen Krügen, Montbard?«
    De Montbard zuckte mit den Achseln.
    »Hast du mich schon in einen hineinschauen sehen? Wir werden schon noch herausfinden, was sie enthalten; ich vermute, dass es Pergamentrollen sind, die durch die Wachsversiegelung der Krüge vor Zerfall und Feuchtigkeit geschützt sind. Ich gehe davon aus, dass es die Annalen der Priester sind, die das alles hier versteckt haben.«
    Obwohl er etwas Ähnliches vermutet hatte, war St. Clair enttäuscht und sah sich seufzend um.
    »Und was ist mit diesen Kultgefäßen, wozu dienen sie?«
    »Sie wurden wahrscheinlich bei den Tempelriten benutzt und dürften unvorstellbar alt sein.«
    »Aber sie sind aus Stein.«
    »Aye, die meisten. Stein oder Bronze.«
    »Also sind sie nichts wert.«
    »Nein, nicht, wenn du sie auf dem Markt verkaufen willst. Aber warum sagst du das?«
    St. Clair grinste ironisch.
    »Weil es allmählich den Anschein hat, dass der viel gepriesene Schatz unserer Überlieferung so berühmt gar nicht ist. Bis jetzt haben wir eine Kiste mit Schmuckstücken und eine mit Gold- und Silbermünzen gefunden. Das kann man wohl kaum als unermesslichen Reichtum bezeichnen.«
    De Montbard musterte ihn lächelnd.
    »Das kommt nur daher, dass deine Erwartungen von deinen persönlichen Erfahrungen geprägt sind, mein junger Freund. Für dich kann nur Schatz sein, was in der heutigen Bedeutung des Wortes Wert besitzt. Vergiss aber nicht, dass die Kirchenmänner, die diese Funde versteckt haben, keine christlichen Kirchenmänner waren, wie wir sie heute kennen. Diese Reichtümer, wie du es nennst, wurden von den Priestern der Urkirche versteckt, einer Kirche, die die Tugenden der Armut predigte.«
    »Was ist dann mit dem Gold und den Juwelen hier?«
    »Bis jetzt sind es ja, wie du sagst, nur zwei Kisten«, erwiderte de Montbard. »Wahrscheinlich haben sie sich im Tempel angesammelt, an Stelle anderer Opfergaben. Wir werden nie erfahren, woher sie kommen und wie sie gesammelt wurden, aber sie bilden nur einen verschwindend geringen Anteil an unserem Fund. König Baldwin wird sich sicher darüber freuen und uns dafür gestatten, den Rest zu behalten.«
    Er legte die Hand auf den Krug, der ihm am nächsten stand, und tätschelte ihn sanft.
    »Für unseren Orden ist das der Schatz, Stephen, hier in diesen Krügen. Und vielleicht …«
    Er verstummte und schritt an das andere Ende der Kammer, wo er die nackte Wand anstarrte.
    »Und vielleicht was?«
    »Kommt es dir nicht merkwürdig vor, dass diese Wand kahl und unbenutzt ist, während die anderen voller Lagervorrichtungen sind?«
    »Merkwürdig? Nein, eigentlich nicht. Was soll daran merkwürdig sein? Es ist doch die Kopfseite.«
    De Montbard verzog das Gesicht.
    »Nein, Stephen, da irrst du. Irgendwo verbirgt sich hier ein Geheimnis. Siehst du hier Ankh-Symbole?«
    »Nein«, sagte Stephen mit Nachdruck. »Und bevor du fragst, ich weiß, dass hier keine sind, weil ich genau danach gesucht habe. Es gibt keinerlei Verzierungen. Warum glaubst du, dass es welche geben könnte?«
    De Montbard hatte sich hingekniet und inspizierte das untere Ende der Wand.
    »Weil es welche geben sollte, mein junger Freund. Hier verbirgt sich mehr, als wir sehen, davon bin ich fest überzeugt.«
    Er erhob sich wieder und drehte sich um. Dann ließ er den Blick durch die ganze Kammer schweifen.
    »Und doch sehe ich nichts«, murmelte er vor sich hin. »Nicht das Geringste.«
    »Was hattest du denn erwartet?«
    Da baute sich de Montbard in voller Größe vor ihm auf und funkelte ihn ungeduldig an.
    »Täuschungsmanöver, Stephen«, zischte er. »List und Tücke. Diese Kammern wurden von denselben Menschen erbaut wie die Pyramiden von Ägypten, den besten Steinbaumeistern, die es je gegeben hat. Du hast ja gemerkt, welches Können hinter dem Eingang steckt – diese komplizierte Tür in der Treppe. Wer in der Lage ist, so etwas zu bauen, dem dürfte es erst recht keine Probleme bereiten, einen simplen Hohlraum hinter einer falschen Wand zu verbergen.«
    Er zog sein Schwert und versetzte der Wand in seinem Rücken einen dramatischen Hieb.
    »Und ich glaube, dass dies eine falsche Wand ist.«
    Seine Ungeduld legte sich genauso rasch, wie sie entflammt war, und er drehte sich einmal um sich selbst, um den Blick durch den gesamten Raum schweifen zu lassen.
    »Und wenn das stimmt, dann muss es irgendwo einen Schlüssel geben, mit der sie sich

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