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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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bisher nicht getan.«
    Hugh blinzelte, sagte aber nichts mehr dazu, weil ihm bewusst geworden war, dass er zwar nach Mitgliedern der befreundeten Familien gefragt hatte, dass aber alle Namen, die Arlo ihm genannt hatte, Ordensbrüder waren. Er räusperte sich.
    »Sind das alle Namen, von denen du hier in Outremer weißt?«
    »Nein.« Arlos Gesicht war nicht anzusehen, was er dachte. »Mit Ausnahme von Payn sind das die Namen derjenigen, die sich oft nach dir erkundigt haben, während du … für dich sein wolltest. Ich habe gedacht, das sind die Namen, die für dich am interessantesten sind.«
    »Aye, so ist es.« Hugh warf St. Omer einen raschen Seitenblick zu, doch dessen Gesicht war völlig ausdruckslos. »Ich kenne die meisten von ihnen, aber nicht alle. Archibald und Payn natürlich, auch wenn ich nicht wusste, dass sie hier sind. Geoffrey Bissot kenne ich ebenfalls, und von Gondemare habe ich gehört, obwohl ich ihm noch nie begegnet bin. Und wer ist dieser Rossal?«
    »Auch ein Neuankömmling … wenn man das nach sieben Jahren noch sagen kann. Er hat sich gleich nach seiner Ankunft nach dir erkundigt, und obwohl ich ihn nicht in deine Nähe gelassen habe, ist er immer wieder aufgetaucht, in der Hoffnung, dir zu begegnen. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte ich meine Lektion schon gelernt. Also habe ich dir nichts mehr von seinen Besuchen erzählt, nachdem ich den ersten beiläufig erwähnt hatte. Da du kein Interesse daran gezeigt hast, ihn zu sehen, habe ich dich in Ruhe gelassen.«
    »Hmm. Nun, jetzt möchte ich ihn gern sehen. Und die anderen auch.«
    Hugh wandte sich an St. Omer.
    »Was meinst du, Goff?«
    Der andere Ritter zuckte mit den Achseln, nickte aber zustimmend, und Hugh wandte sich erneut Arlo zu.
    »Kannst du das arrangieren?«
    »Das kommt darauf an, wann die Begegnung stattfinden soll.«
    »So bald wie möglich, doch das wird davon abhängen, wie lange du brauchst, um sie zu finden und hierher einzuladen. Was meinst du, wie lange das dauern könnte?«
    Arlo zuckte mit den breiten Schultern und kratzte sich am Kinn.
    »Das hängt davon ab, wo sie sind. Lass mir einen halben Monat Zeit herauszufinden, wie ich mit ihnen in Verbindung treten kann. Ist das möglich?«
    De Payens lächelte.
    »Aye, mein Freund, natürlich. Angesichts all der Unwägbarkeiten in deinen Worten haben wir sowieso keine andere Wahl. Außerdem hätte ich vor einer Stunde nicht einmal im Traum daran gedacht, dass ich dich je um so etwas bitten würde. Lass dir alle Zeit, die du brauchst, solange du sie nicht vergeudest. Doch sag mir ehrlich, Arlo, warum du genau diese Namen ausgewählt hast, obwohl du sicher noch anderen begegnet bist …«
    Arlo richtete sich zu voller Größe auf und ließ den Blick von seinem Herrn zu Godfrey St. Omer und wieder zurück schweifen. Dann schüttelte er den Kopf, als könne er nicht glauben, dass man ihn etwas so Offensichtliches fragte.
    » Sir Hugh«, sagte er und sprach den Ehrentitel mit unüberhörbarem Sarkasmus aus, »seit unserer Kindheit bin ich Tag und Nacht an deiner Seite. Da ich weder dumm noch blind noch schwer von Begriff bin, weiß ich schon, seit du sechzehn warst, dass du und deine Freunde irgendeiner Gesellschaft angehören, die ihre Angelegenheiten vor dem Rest der Welt geheim hält. Es geht mich nichts an – damals nicht und in Zukunft nicht –, und ich bin nicht darauf aus, etwas darüber zu erfahren. Aber ich weiß, dass es dir wichtig ist. Also behalte ich die Bruchstücke, die ich hin und wieder irgendwie mitbekomme, im Kopf. Deshalb beobachte ich auch das Kommen und Gehen dieser von euch so genannten befreundeten Familien und ihrer Mitglieder, und ich glaube, ich weiß, wer von ihnen zu eurer Gesellschaft gehört.«
    De Payens nickte und sagte dann, ohne eine Miene zu verziehen: »Das ist logisch und verständlich – und harmlos dazu, also brauchen wir dich anscheinend nicht zu ermorden, weil du zu viel weißt.«
    »Dazu ist es sowieso zu spät. Ich habe längst alles, was ich weiß, weitergegeben und bin für meinen Verrat gut bezahlt worden. Wann soll ich mich auf die Suche machen?«
    »Jetzt, heute, sofort.«
    Arlo nickte.
    »Gut, also morgen. Ich nehme Jamal mit und reise in der Verkleidung seines Volkes. Ich komme zurück, wenn ich herausgefunden habe, wo sich deine Freunde aufhalten. Ich sorge dafür, dass sich Jubal in meiner Abwesenheit um euch beide kümmert. Sonst verhungert ihr mir womöglich noch.«
    Er wandte sich zum Gehen und ließ die beiden Freunde

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