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Der Schatz von Njinjo (German Edition)

Der Schatz von Njinjo (German Edition)

Titel: Der Schatz von Njinjo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Gleiß
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Unglück, mit Bali Ram gleich seinen Verteidiger dabei zu haben –, steckt Makaïdi im Ton zurück. „In Ordnung, Mr. Singh. Willkommen am Ende der Welt. Hier hätten wir sie beide nicht erwischen sollen, right? Wenn Sie wollen, dass ihr Mandant diesen Ort in absehbarer Zeit unbeschadet wieder verlässt, kann ich ihnen nur empfehlen, sich nicht in unsere Arbeit einzumischen.“
    Makaïdis Sarkasmus ficht Singh nicht an. „Herr Kommissar, lassen Sie mich doch einfach bei Herrn Roh bleiben, dann sehen wir weiter. Was konkret werfen Sie ihm denn eigentlich vor?“
    Schon braust Makaïdi wieder auf: „Verdammt noch mal! Ihr kreuzbraver Freund hier ist dringend verdächtig, vor gut einer Woche in unserem wunderschönen, friedlichen Dar es Salaam den stockschwulen deutschen Touristen Finn Schütte ermordet zu haben! ‚Schütte’ mit U-Umlaut, wohlgemerkt“, entrüstet er sich. „Niedrigste Beweggründe! Reicht Ihnen das, Herr Rechtsanwalt? Wollen Sie wirklich einen so schmierigen Fall verteidigen? Oder wär’ es nicht vielleicht besser, ihr zweifelhaftes Mandat gleich wieder niederzulegen?“
    Roh, der rot anläuft und sofort protestieren will, wird von Singh zurückgehalten. Der Anwalt bleibt betont sachlich: „Superintendent, ihre Vorwürfe sind harter Tobak, aber garantiert vollkommen haltlos. Für meinen Freund hier lege ich die Hand ins Feuer.“ In ironischem Ton fährt er fort: „Der hoch geehrte Singai Roh, Direktor des tanzanischen Staatsarchivs, ein tumber, abartiger Mörder? Ich finde, die Folgen dieser Anschuldigung sollten wir besser unter Ausschluss der Öffentlichkeit erörtern. Andernfalls kann das für Sie noch teuer werden.“
    Makaïdi, der so ebenfalls bessere Chancen sieht, seinem Erwerbs- und Ermittlungsziel – „Beute machen, Petermann schnappen!“ – näherzukommen, willigt umstandslos in Singhs Vorschlag ein. Kurz darauf sitzt er mit dem Anwalt und Roh in einer Hütte, die ihnen der Ortsvorsteher überlassen hat. Vor der Tür wachen Fundikira und Baregu. Baregus Uhr zeigt fünfzehn Uhr dreiundzwanzig. 
    Um viertel nach vier ordert Makaïdi bei seinen Assistenten eine Kanne Chai, extra Zucker und drei Tassen. Um sechzehn Uhr neununddreißig schließlich, gerade noch rechtzeitig, um vor Sonnenuntergang zurück in Dar es Salaam sein („Im Dunkeln fliegen wir nicht, Sup!“, meldete der Co-Pilot), sind sich die Parteien einig. Gegen Hinterlegung seines britischen Passes und einer achtstelligen Kaution bei Makaïdi höchstpersönlich, von der ein bestimmter Teil – über die exakte Höhe wird Stillschweigen vereinbart – als Verwaltungsgebühr auch bei erwiesener Unschuld nicht zurückgezahlt zu werden braucht, darf Roh vorerst damit weitermachen, womit er angeblich vor knapp zwei Wochen angefangen hat: mit einer Schatzsuche zum Nutzen des Nationalarchivs. Der Superintendent akzeptiert solange Rohs Erklärung, er habe das Zimmer des Toten zwar tatsächlich einmal aufgesucht, aber nur um den Deutschen zu bitten, ihm mehr über seine Vorfahren, den Inhalt diverser Briefe und die Bedeutung einer bestimmten Karte zu erzählen, die er im Archiv eingesehen hatte. Bei seinem Besuch im Hotel – „Silvester gegen halb elf“ – habe er Schütte allein in seinem Zimmer angetroffen, quicklebendig.
    „Sie lügen!“, trumpfte Makaïdi angesichts der Uhrzeit noch einmal auf. „Unserem Polizeiarzt zufolge war der muzungu da bereits seit einer halben Stunde tot.“
    „Dann muss der sich irren“, entgegnete Roh knapp. Vom Tod des Deutschen, für den sich im Archiv, jetzt erinnere er sich, zuvor bereits ein Kaufmann aus Moshi interessiert habe, der sich als Hobbyhistoriker ausgab, vom Tod dieses muzungu jedenfalls habe er erst Tage später aus der Zeitung erfahren. 
    „Ein Kaufmann aus Moshi? Name!“ bellte Makaïdi dazwischen; „Handy Wabalaye oder so ähnlich“, gab Roh eingeschüchtert zurück. Drei Tage später sei sogar nochmals jemand im Nationalarchiv aufgetaucht, der in irgendeiner Beziehung zum Toten stehen müsse. Den Namen kenne er zwar nicht, aber auch dieser Besucher sei höchstwahrscheinlich Deutscher gewesen und habe sich wie der Tote für Berichte und Karten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs interessiert. Danach dann habe er, Roh, sich persönlich um die Sache kümmern wollen, deshalb sei er jetzt hier in Njinjo.
    „Um welche ‚Sache’ denn eigentlich?“, wollte Makaïdi da ungeduldig wissen, auch, um sich noch einmal seines eigenen Ziels zu vergewissern. 
    „Na, um

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