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Der Schlaf und der Tod: Thriller (German Edition)

Der Schlaf und der Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schlaf und der Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Kazinski
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Oberschenkelhalsbruch.«
    »Zivilschutz?«
    »Ja, der Besoffene ist direkt in eine Gruppe vom Zivilschutz gefahren. Die waren sicher auf einer Übung. Die sind ja überall.«
    »Werden in der Gegend häufiger Militärübungen abgehalten?«
    »Augenblick.«
    »Gibt es eine Kaserne in Helsingør?«
    »Birkerød.«
    »Keine bei Hellebæk? Er ist doch Bereitschaftsarzt.«
    »Wer?«
    »Adam Bergmann ist Bereitschaftsarzt. Das berücksichtigst du bei deiner Su che doch?«
    »Nein, aber …«
    »Aber was?«
    »Augenblick.«
    »Komm schon, Casper!«
    »Da tauchen alle möglichen Bilder auf.«
    »Wo?«
    »Wenn ich suche.«
    »Was für Bilder?«
    »Vom Militär. Aufgenommen von Leuten, die da wohnen. Warte mal. Hör mal, hier auf einer Facebookseite steht: Und dann war der Wald wieder abgesperrt, geheime Übungen, als wüssten wir nichts von diesem Atombunker.«
    »Was?«
    »Ein Atombunker. Moment, hier.«
    Stille. Bis Casper schließlich sagte: »Regan Ost.«
    Niels hörte, was er sagte, verstand aber nichts.
    »Regan Ost«, wiederholte Casper. »Das ist da in der Gegend, nicht genau die angegebenen Koordinaten, aber …«
    »Vielleicht hat sie die ja nicht ganz genau gehabt«, dachte Niels laut. »Regan Ost ist … ein Bunker?«
    »Genau. Auch in Jütland gibt es einen. Das ist Regan West, aber der ist wohl inzwischen geschlossen. Regan Ost ist aber noch in Betrieb. Ein Monstrum aus dem Kalten Krieg. Tief unter der Erde. Um die Regierung und das Königshaus im Falle eines Atomkriegs oder irgendwelcher anderer Katastrophen unterbrin gen zu können.«
    Niels hatte bereits den Motor angelassen.
    »Kann er Zugang zu diesem Bunker haben?«, fragte Casper.
    »Als Bereitschaftsarzt? Warum nicht?«
    »Das würde auch erklären, wieso sie gemorst hat.«
    »Kannst du mir sagen, wo genau dieser Bunker liegt?«

29.
    Regan Ost, 23.09 Uhr
    Adam Bergmann schaltete die Monitore ein. Sie erwachten langsam wie aus einem tiefen Schlaf. Moderne Technik, Augen in der Nacht. Schwarz-Weiß-Bilder des Waldes vor dem Eingang von Regan Ost. Einige dieser Kameras waren bei der großen Renovierung vor zwei Jahren eingebaut worden, an der auch er teilgenommen hatte. Er hatte damals das alte medizinische Material ausgewechselt. Sogar die Operationstische, die an den Ecken zu rosten begonnen hatten, waren durch neue, moderne Tische ersetzt worden. Das Medikamentenlager hielt er fortlaufend in Schuss, damit die Mittel jederzeit einsatzbereit und nicht abgelaufen waren. Wie auch das große Lebensmittellager immer be reit war. Trockenmilch und Konserven. Genug, um 150 Menschen sechs Monate lang zu versorgen. Sechs Monate . So lange wollte man sich aus einem Bunker tief in der dänischen Erde zur Wehr setzen.
    Er sah zu Hannah. Sie versuchte noch immer, ihre Hände zu befreien. Wie lange sie wohl kämpfen würde?
    »Ich dachte wirklich, es wäre leichter mit dir«, sagte er. »Du hast das doch schon mal erlebt.«
    Sie sah ihn an und holte durch die Nase Luft, der Mund war wieder mit Klebeband versiegelt. Sie sah aus, als hätte sie jemand gezeichnet, die Skizze eines fertigen Menschen.
    »Ich verstehe nicht, warum du solche Angst hast. Du weißt doch, dass der Tod nicht das Ende ist.«
    Sie schüttelte den Kopf. Er sah auf die Monitore. Er würde ein paar Stunden brauchen. Mindestens eine Stunde. Was, wenn sie wirklich, wie behauptet, eine Nachricht geschickt hatte? Das Auto . Vielleicht sollte er es wegfahren. Falls jemand kam. Sollte sie wirklich zu jemandem Kontakt bekommen haben? Nur das Militär kannte die genaue Lage von Regan Ost. Aber jetzt parkte der Wagen direkt vor dem Eingang. Er sah auf die Monitore. Nichts .
    »Ich komme zurück«, sagte er und versicherte sich, dass sie sich dieses Mal nicht befreien oder mit den Handschellen am Rohr entlangschieben konnte. Sie murmelte etwas hinter dem schwarzen Klebeband.
    »Es dauert nicht lang. Dann legen wir los.«
    Als er zur Treppe lief, hallten seine Schritte durch die leeren Gänge. Vielleicht war es bloß Paranoia, dachte er. Vermutlich. Aber trotzdem: Es gab keinen Grund, leichtsinnig zu sein. Übermut lohnte sich nicht. Vielleicht sah jemand den Wagen vor dem Eingang, wunderte sich und verständigte die Polizei. Warum stand ein weißer Lieferwagen mitten in der Nacht auf einem gottverlassenen Waldweg? Das Risiko war gering, aber dennoch. Oft waren es die Details, die Projekte scheitern ließen, die unbe dachten Kleinigkeiten. Warum sollte er dieses Risiko nicht elimi nieren? Es würde nur wenige

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