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Der Schlaf und der Tod: Thriller (German Edition)

Der Schlaf und der Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schlaf und der Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Kazinski
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et was?«
    Schweigen. Einen Moment lang sah es so aus, als wäre einer der Frauen eine Idee gekommen: »In der Reihenfolge? N … B …«
    Niels korrigierte sie: » NMSB . Vier Buchstaben in dieser Rei henfolge. Eine Verabredung. Vielleicht ein Kollege? Oder ein Lieb haber?«
    Unangemessenes Kichern drang aus der Versammlung.
    »Wir haben doch wohl das Recht, zu erfahren, ob wir in Gefahr sind«, meldete sich wieder der Mann. »Vielleicht ist das nächste Opfer ja einer von uns.«
    Noch mehr Unruhe. Ein Mädchen in der ersten Reihe begann zu weinen. Ein älterer Lehrer legte seinen Arm tröstend um sie.
    »Aber sie ist doch von einer Brücke gesprungen.« Ein etwas älterer Mann, der ganz hinten im Saal stand, erhob seine Stimme. »Das war doch ein glasklarer Selbstmord. Wieso ermittelt dann die Polizei?«
    »Dazu kann ich im Augenblick noch keinen Kommentar abgeben.« Niels beeilte sich, den Blick, den er von Sommersted gelernt hatte, über die Versammlung schweifen zu lassen und da mit zu sagen, dass er jetzt fertig war, keine weiteren Fragen wünschte und sich jeder jetzt wieder seiner Arbeit zuwenden sollte.
    Die Gruppe löste sich auf. Einige gingen zum Ballettmeister, um weitere Erklärungen zu bekommen. Andere verschwanden in Richtung Tür. Niels’ Telefon klingelte. Es war Sommersted.
    »Bentzon.«
    Sommersted übersprang die einleitenden Phrasen. »Dictes Haustür liegt schräg gegenüber einer Bank im Blickfeld der Kamera eines Geldautomaten. Wenn Sie nicht die Hintertreppe genommen hat, hat sie die Wohnung vermutlich anderthalb Tage lang nicht verlassen.«
    »Vermutlich?«
    »Wie gesagt: Sie kann auch die Hintertreppe genommen haben. Und die Bilder sind nicht die schärfsten.«
    »Gibt es jemanden, der zu ihr hineingeht? Ein Täter?«
    »Da kommen und gehen Leute, aber es gibt einen, den wir nicht identifizieren können.«
    »Wann kommt er?«
    »Etwa eine halbe Stunde nachdem sie am 11. Juni um 16.58 Uhr vom Theater zurückgekommen ist. Sie kam mit dem Fahrrad, das sie neben der Haustür abgestellt hat. Und um 17.31 Uhr kommt der nicht identifizierte Mann und klingelt an ihrer Tür.«
    »Wann hat sie das Theater verlassen?«
    »Um 16.15 Uhr.«
    »16.15 bis 16.58 Uhr«, denkt Niels laut. »Man braucht nicht 43 Minuten, um vom Theater nach Vesterbro zu fahren.«
    »Außer man fährt nicht direkt dahin.«
    »Ist sie in der Zwischenzeit von irgendjemandem gesehen worden?«
    »Nein«, sagte Sommersted.
    »Und sie hat die Wohnung nicht verlassen …«
    »Nein, vermutlich nicht. Meine Vermutung ist, dass er, eine halbe Stunde nachdem sie zurück war, geklingelt hat und sie ihn hereingelassen hat, und er ist dann die ganze Zeit über, die sie verschwunden war, in ihrer Wohnung gewesen.«
    »Sie meinen, er hat sie gefangen gehalten?«
    »Für mich ist das ein plausibles Szenario.«
    »Gibt es eine Beschreibung?«
    »Keine brauchbare. Er hält den Kopf die ganze Zeit über so, als wüsste er, dass er gefilmt wird. Oder mindestens so, als wäre er sich des Risikos bewusst. Etwa 185 cm groß. Plus minus. Haarfarbe wie die meisten ethnischen Dänen. Jeans, helle Windjacke, möglicherweise weiß, trägt eine schwarze Tasche. Wir suchen na türlich in unseren Dateien nach ihm, aber wir haben nicht viel in der Hand. Auch nicht, als sie wieder aus der Wohnung laufen.«
    »Als sie in der Nacht geflohen ist?«
    »Ohne eine Faser am Körper und verfolgt von dem Mann. Aber diese Bilder sind noch schlechter.«
    »Sie haben gesagt, dass er eine Tasche bei sich hatte, als er geklingelt hat?«
    »Ja, und auch, als er ihr nachgelaufen ist. Die sieht aus wie eine alte Schultasche. Oder so ein Arztkoffer. Aus Leder.«
    »Und was ist mit den Bildern von der Brücke? Die, die im Fernsehen waren, oder die Aufnahmen von den Überwachungskameras am Bahnsteig? Ist da jemand mit einer Ledertasche zu sehen?«
    »Leider nein. Vermutlich versteckt er sich in der Menge. Wenn er überhaupt da war.«
    »Kannte sie ihn?«, fragte Niels. »Hat sie ihn selbst hereingelassen?«
    »Ohne Diskussion. Er hat geklingelt, seinen Namen genannt und ist eingelassen worden. Wie ein guter Freund.«
    »Jemand vom Theater«, dachte Niels laut.
    »Das ist nicht auszuschließen.«
    »Das würde auch dazu passen, dass er wusste, dass sie um diese Uhrzeit Pause hat und zu Hause ist.«
    Sommersted sagte nichts.
    Niels fuhr fort: »Ein verhältnismäßig junger Mann. Keine Familie.«
    »Wie können Sie …?«
    »Weil er von zu Hause wegbleiben kann, ohne dass sich

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