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Der Schlitzer

Der Schlitzer

Titel: Der Schlitzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Uhr, um danach einen Blick in meine Richtung zu werfen, wahrscheinlich zu einem Ziel, das sehr wichtig war und in meinem Rücken lag. Was es war, wußte ich nicht. Auch wenn ich zur Seite schielte, konnte ich nichts sehen, denn auf dem glatten Boden spiegelte sich kein Gegenstand. Und auch die Wände waren so glatt wie ein Spiegel und ebenfalls schattenlos. Ich mußte also warten.
    Und Lucy wartete ebenfalls.
    Ihre Unruhe nahm nicht ab. Sie steigerte sich von Sekunde zu Sekunde, manchmal flüsterte sie etwas, das ich nicht verstand, und ich sprach sie an. »Läuft es nicht so, wie Sie es sich vorgestellt haben, Lucy?«
    Sie warf mir einen kalten und wütenden Blick zu »Für Sie wird es noch immer reichen.«
    »Wie Sie meinen.«
    Ich wollte die Lage nicht weiter zuspitzen. Hätte ich zuviel gesagt, wäre sie womöglich so wütend geworden, daß sie ihre Wut und ihren Haß durch Tritte an mir ausgelassen hätte, und diese vermeidbaren Verletzungen wollte ich auf keinen Fall riskieren.
    Statt dessen freute ich mich über ihre Unruhe, die sie einfach nicht verbergen konnte. Sie begann durch den Keller zu wandern, wobei sie vor sich hinmurmelte und mir hin und wieder knappe, haßerfüllte Blicke zuwarf.
    Für mich stand fest, daß nicht alles so gelaufen war, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Dann hörte ich das dumpfe Klopfen!
    Es war hinter mir aufgeklungen. Kaum hatte die Frau das Geräusch vernommen, zuckte sie zusammen und unterbrach ihre Wanderung. Sie hatte mir ihr Profil zugewandt, so daß ich sie gut erkennen und auch die Erleichterung auf ihrem Gesicht sehen konnte.
    Sie nickte mir zu. »Jetzt ist es soweit, Sinclair. Jetzt wird dein Ende eingeläutet.« Bevor sie irgend etwas anderes tat, kam sie zu mir, bückte sich und drehte mich nicht eben rücksichtsvoll herum, damit ich in eine andere Richtung schauen konnte.
    Mein Blick fiel jetzt in die Tiefe des Kellers hinein, und ich konnte nur staunen.
    Ich hatte mit vielen Dingen gerechnet, aber nicht mit dem, was ich tatsächlich zu sehen bekam. Das helle Licht fiel auf einen gewaltigen Metalltank, der durch einen Stahlständer gehalten wurde und zu dessen seitlichem Ende ebenfalls eine Leiter hinführte. Sie endete vor einer runden Stahltür, die sicherlich nur durch eine große Kraftanstrengung aufgezogen werden konnte.
    Aus dem Tank waren die Klopfgeräusche gekommen.
    Ich brauchte nicht mehr lange zu warten, um den zweiten Teil des Rätsels zu erleben. Von innen her wurde die Tür geöffnet. Ich hörte ein schwappendes Geräusch, als sie aufgedrückt wurde, sah kein Licht in dem Tank, dafür aber die Umrisse einer gebückten Männergestalt, die auf den Ausgang zukam. »James!« rief seine Schwester. Ja, es war James Freeman, und auch ich hatte ihn sofort erkannt. Nur war er diesmal nicht bekleidet, sondern völlig nackt, und über seinen Körper rann eine blasse Flüssigkeit, die aussah, als hätte sie sich auf seiner Haut gespiegelt.
    Geduckt schob ersieh weiter, setzte einen Fuß auf die oberste Stufe und mußte dort verweilen, weil er sich schwach fühlte. Das stellte auch seine Schwester fest, die noch einmal den Namen des Mannes rief, bevor sie die kleine Treppe hoch und zu ihm eilte. Dort stützte sie ihn ab und führte ihn dann die Stufen wieder nach unten.
    Der Mann bewegte sich zitternd. Selbst das helle Licht konnte die mausgraue und leicht glänzende Farbe seiner Haut nicht verändern, und mir fiel auf, daß er blutete.
    Die Flüssigkeit rann aus zwei Kopfwunden hervor, die zu schmerzen schienen, denn er hatte das Gesicht verzogen.
    Lucy war aufgeregt. Sie sprach ihn immer wieder an. »James, was hast du? Was ist geschehen?« Sie redete, als wäre für sie eine Welt zusammengebrochen.
    »Hör auf, Lucy.« Er konnte es nicht mehr hören und befreite sich von seiner Schwester. Noch immer standen die beiden auf der Treppe, was sich bald änderte, denn Lucy führte ihren Bruder auch den Rest der Stufen hinab. Er erholte sich zusehends, ging auch nicht mehr so gebückt.
    Und dann sah er mich!
    Er sagte nichts, er blieb stehen, starrte mich an, so daß ich den Eindruck hatte, aus seinen Augen würde die tiefe Dunkelheit wie der Schrecken persönlich gegen mich strömen, um mich in seinen Bann zu ziehen. Ich konnte den Blick richtig deuten. Es gab keinen Zweifel, daß mich James Freeman erkannt hatte, was er auch kurze Zeit später bestätigte. Nur ein Wort sagte er:
    »Du!«
    Es reichte für ihn, für mich, aber auch für Lucy, die sich zuerst

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