Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schlüssel zu Rebecca

Der Schlüssel zu Rebecca

Titel: Der Schlüssel zu Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
Vom Netzwerk:
am Südende durchbrechen und dann nach Norden schwenken, da er erwartete, Alam Halfa ohne Schwierigkeiten zu erobern. Dort aber würde er auf den Treibsand stoßen. Während er sich durch den Sand kämpfte, würde unsere Artillerie seine Kräftedezimieren. Wenn er Alam Halfa erreichte, würde er es stark befestigt finden. Zu diesem Zeitpunkt würden wir weitere Truppen von der Front abziehen und den Feind vernichtend schlagen.
    ren. Wenn er Alam Halfa erreichte, würde er es stark befestigt finden. Zu diesem Zeitpunkt würden wir weitere Truppen von der Front abziehen und den Feind vernichtend schlagen.
    Durch diesen Hinterhalt, dachte Vandam, könnte ich vielleicht Ägypten retten und außerdem sogar das ganze Afrikakorps auslöschen.
    Ich muß denen an der Spitze meine Idee erklären, sagte er sich.
    Es würde nicht leicht sein, denn Alex Wolff hatte dafür gesorgt, daß sein Ruf im Hauptquartier ruiniert war.
    Er erhob sich von der Bank und machte sich zu seinem Büro auf. Plötzlich sah die Zukunft anders aus. Vielleicht würden die Schaftstiefel nicht über die Fliesenböden der Moscheen dröhnen und die Schätze des Ägyptischen Museums brauchten nicht nach Berlin transportiert zu werden. Vielleicht müßte Billy nicht in die Hitlerjugend eintreten und man würde Elene nicht nach Dachau schicken.
    Wir könnten alle gerettet werden, dachte er.
    Wenn ich Wolff fange.

TEIL DREI
    Alam Halfa

20
    E INES TAGES, DACHTE Vandam, schlage ich Bogge die Nase ein.
    Heute war Oberstleutnant Bogge in schlechtester Form: unschlüssig, sarkastisch und reizbar. Er hatte einen nervösen Husten, den er immer einsetzte, wenn er sich fürchtete zu sprechen. Und jetzt hustete er sehr viel. Außerdem zappelte er ständig herum, rückte Papierstöße auf seinem Schreibtisch zurecht, schlug die Beine abwechselnd übereinander und polierte seinen elenden Cricketball.
    Vandam saß ruhig da und wartete darauf, daß sein Vorgesetzter sich noch weiter verhedderte.
    »Also, hören Sie, Vandam, für die Strategie ist Auchinleck zuständig. Ihre Aufgabe ist Personalsicherheit – und Sie sind nicht sehr erfolgreich.«
    »Auchinleck auch nicht.«
    Bogge tat so, als habe er nichts gehört. Er nahm den Bericht in die Hand. Vandam hatte seinen Täuschungsplan niedergeschrieben und Bogge vorgelegt. Eine Kopie war dem Brigadegeneral zugegangen. »Das Ganze ist doch voller Löcher.«
    Vandam sagte nichts.
    »Voller Löcher.« Bogge hustete. »Es setzt doch voraus, daß wir den alten Rommel die Linie durchbrechen lassen, oder?«
    »Vielleicht könnte man den Plan davon abhängig machen, daß er durchbricht.«
    »Ja. Sehen Sie? Genau das meine ich. Wenn Sie einen Plan vorlegen, der so voller Löcher ist – zumal Ihre Leistungen im Moment verdammt niedrig eingeschätzt werden –, wird ganz Kairo über Sie lachen. Also.« Er hustete. »Sie wollen Rommel ermutigen, die Linie an ihrem schwächsten Punkt anzugreifen, und ihm dadurch eine bessere Chance zum Durchbruch geben!«
    »Ja. Manche Teile der Linie sind schwächer als andere. Da Rommel über Luftaufklärung verfügt, besteht die Möglichkeit, daß er weiß, welche Teile.«
    »Und Sie wollen die Möglichkeit zur Gewißheit machen.«
    »Um des späteren Hinterhalts willen, ja.«
    »Mir scheint, wir sollten den alten Rommel dazu bringen, daß er den stärksten Teil der Linie angreift, damit er überhaupt nicht durchkommt.«
    »Aber wenn wir ihn zurückschlagen, wird er seine Kräfte einfach neu formieren und abermals angreifen. Wenn wir ihm eine Falle stellen, könnten wir ihn dagegen für immer erledigen.«
    »Nein, nein, nein. Riskant, riskant. Das ist unsere letzte Verteidigungslinie, mein Junge.« Bogge lachte. »Danach liegt nur noch ein kleiner Kanal zwischen ihm und Kairo. Sie scheinen nicht zu begreifen ...«
    »Ich begreife sehr gut, Sir. Erstens: Wenn Rommel die Linie durchbricht, muß er durch die falsche Aussicht auf einen leichten Sieg nach Alam Halfa abgelenkt werden. Zweitens: Für uns ist vorteilhaft, daß er Alam Halfa – wegen des Treibsandes – von Süden her angreift. Drittens: Entweder warten wir ab, welches Ende der Linie er angreift – mit dem Risiko, daß er im Norden zuschlägt –, oder wir ermuntern ihn, nach Süden zu marschieren, und nehmen in Kauf, daß er die Linie überhaupt durchbricht.«
    »Hm, wenn wir den Plan so formulieren, sieht er schon etwas vernünftiger aus. Folgendes: Sie müssen ihn mir für eine Weile überlassen. Wenn ich Zeit habe, nehme ichihn genau

Weitere Kostenlose Bücher