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Der Schlüssel zu Rebecca

Der Schlüssel zu Rebecca

Titel: Der Schlüssel zu Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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saß totenstill und starrte Wolff entsetzt an.
    Plötzlich merkte Wolff, daß Sonja völlig nackt war.
    »Zieh etwas an. Schnell!«
    Sie zog ein Laken vom Bett und wickelte es um sich, während sie zur Leiter ging. Die Luke öffnete sich. Wolff wußte, daß er und Smith von der Luke aus gesehen werden konnten. Sonja ließ das Laken ein wenig sinken, als sie sich reckte, um von dem Mann einen Brief entgegenzunehmen.
    »Guten Morgen!« grüßte der Briefträger. Seine Augen waren auf Sonjas halbentblößte Brust gerichtet.
    Sie stieg die Leiter weiter hoch, so daß er zurückweichen mußte, und ließ das Laken noch weiter fallen.
    »Vielen Dank«, säuselte sie und schloß die Luke.
    Wolff atmete auf. Die Schritte des Briefträgers überquerten das Deck und verklangen auf dem Steg.
    »Gib mir das Laken«, sagte Wolff.
    Sie wickelte sich aus und war wieder nackt.
    Wolff zog das Messer zwischen Smith’ Zähnen hervor und schnitt einen Streifen vom Laken ab. Er knüllte die Baumwolle zusammen und stopfte sie Smith in den Mund. Der Major leistete keinen Widerstand. Wolff ließ das Messer in die Scheide unter seiner Achsel gleiten. Er stand auf. Smith schloß die Augen; er schien kraftlos und resigniert.
    Sonja erhob die Stahlstange und stellte sich neben Smith, während Wolff über die Leiter an Deck kletterte.Der Kasten, den Sonja erwähnt hatte, war in einer Erhebung am Bug untergebracht. Wolff öffnete ihn und fand ein Knäuel aus dünnem Seil. Vielleicht hatte man es benutzt, um das Schiff festzumachen, bevor es zu einem Hausboot geworden war. Wolff prüfte das Seil: Es war kräftig, aber nicht zu dick, ideal, um jemanden an Händen und Füßen zu fesseln.
    Er hörte Sonja unter Deck aufschreien. Füße trappelten über die Leiter.
    Wolff ließ das Seil fallen und wirbelte herum.
    Smith, nur mit seiner Unterhose bekleidet, sprang durch die Luke.
    Er war nicht so resigniert gewesen, wie es geschienen hatte – und Sonja mußte ihn mit der Stahlstange verfehlt haben.
    Wolff rannte auf den Steg zu, um ihm den Weg abzuschneiden.
    Smith drehte sich um, lief zur anderen Seite des Bootes und sprang ins Wasser.
    »Scheiße« knurrte Wolff.
    Er blickte sich rasch um. Auf den Decks der anderen Hausboote war niemand zu sehen. Der Treidelpfad war verlassen, abgesehen von dem »Bettler« – Kemel würde sich um ihn kümmern müssen – und einem Mann in der Ferne. Auf dem Fluß lagen zwei Feluken, mindestens vierhundert Meter entfernt, und ein langsamer Lastkahn hinter ihnen.
    Wolff lief zum Bootsrand. Smith tauchte keuchend auf. Er rieb sich die Augen und versuchte, sich zu orientieren. Plätschernd und ungeschickt hielt er sich über Wasser. Er versuchte mühsam, vom Hausboot fortzuschwimmen.
    Wolff nahm Anlauf und sprang kraftvoll in den Fluß.
    Er landete mit den Füßen auf Smith’ Kopf.
    Mehrere Sekunden lang verlor er die Übersicht. Wolff mühte sich, die Oberfläche zu erreichen und Smith gleichzeitig niederzudrücken. Als er den Atem nicht länger anhalten konnte, ließ er Smith los und tauchte auf.
    Er wischte sich die Augen. Smith’ Kopf hüpfte vor ihm hoch; er hustete und spuckte. Wolff griff mit beiden Händen nach vorn, packte Smith, zog ihn zu sich und preßte ihn nieder. Smith zappelte wie ein Fisch. Wolff legte ihm den Arm um den Hals und drückte ihn nach unten. Dabei verschwand er selbst unter Wasser, kam aber einen Moment später wieder hoch. Smith zappelte immer noch unter der Oberfläche.
    Wolff dachte: Wie lange braucht man, um einen Mann zu ertränken?
    Smith riß sich mit einem krampfhaften Ruck los. Sein Kopf tauchte auf, und er pumpte sich die Lungen voll Luft. Wolff schlug zu; der Hieb landete, hatte aber keine Wucht. Smith hustete und würgte keuchend. Wolff selbst hatte Wasser geschluckt. Er packte Smith von neuem. Diesmal schob er sich hinter den Major und umklammerte dessen Kehle mit einem Arm, während er seinen Kopf mit dem anderen nach unten drückte.
    Hoffentlich sieht niemand zu, dachte er. Smith ging unter. Sein Gesicht war im Wasser, Wolff stemmte ihm die Knie in den Rücken und hielt seinen Kopf mit festem Griff. Er schlug immer noch unter Wasser um sich, drehte sich, zappelte, ließ die Arme wirbeln. Wolff verstärkte den Griff und hielt ihn unter Wasser.
    Ertrink endlich, du Hund, ertrink!
    Er merkte, wie sich Smith’ Kiefer öffneten, und wußte, daß der Mann endlich Wasser einatmete. Die Krämpfe wurden noch wilder. Wolff hatte das Gefühl, loslassen zu müssen. Smith zog ihn

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