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Der Schlüssel zu Rebecca

Der Schlüssel zu Rebecca

Titel: Der Schlüssel zu Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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die Deutschen – die sich in Feuerwehrleute verwandelt hatten – Leitern gegen die Mauer und kletterten herauf. Plötzlich hörte Vandams Mutter auf, ihr Falschgeld zu zählen. Sie öffnete ein Fenster, deutete auf Elene und schrie: »Da ist die Hure!« Rommel, mit einem Feuerwehrhelm auf dem Kopf, kletterte durch das Fenster und richtete einen Schlauch auf Billy. Die Kraft des Wasserstrahls trieb den Jungen über eine Brüstung, und er fiel ins Meer. Schweißgebadet wachte Vandam auf. Er zündete sich eine Zigarette an. Sie schmeckte abscheulich.
    Die Sonne ging auf. Vandam knipste alle Lichter in der Messe aus, nur um etwas zu tun zu haben. Ein Frühstückskoch kam mit einer Kanne Kaffee. Während Vandam trank, traf ein Captain mit einer neuen Mitteilung ein. Er stand in der Mitte der Messe und wartete, bis alles still wurde.
    Dann sagte er: »General Klopper hat Rommel heute bei Tagesanbruch die Garnison Tobruk übergeben.«
    Vandam verließ die Messe und ging zu seinem Haus am Nil. Er kam sich ohnmächtig und nutzlos vor, weil erin Kairo saß und Spione fing, während sein Land dort draußen in der Wüste den Krieg verlor. Ihm fiel ein, daß Alex Wolff etwas mit Rommels letzten Siegen zu tun haben könnte, aber er verdrängte den Gedanken. Vandam war so deprimiert, daß er sich fragte, ob sich die Lage überhaupt noch verschlimmern könne.
    Als er zu Hause ankam, ging er sofort ins Bett.

TEIL ZWEI
    Marsa Matruch

11
    D ER GRIECHE BETASTETE sie ständig.
    Elene mochte Männer wie ihn nicht. Sie hatte nichts gegen unverhüllte Lust; davon hielt sie sogar sehr viel. Aber sie war gegen diese verstohlene, unerwünschte Tätschelei.
    Schon nach zwei Stunden in seinem Geschäft war Mikis Aristopoulos ihr unsympathisch gewesen. Nach zwei Wochen hätte sie ihn am liebsten erwürgt.
    An dem Laden hatte sie nichts auszusetzen. Ihr gefielen die würzigen Düfte und die Reihen bunter Kartons und Dosen auf den Regalen im Hinterzimmer. Die Arbeit war leicht, und die Zeit verging recht schnell. Sie erstaunte die Kunden, wenn sie die Rechnungen sehr rasch im Kopf addierte. Von Zeit zu Zeit kaufte sie sich eine der importierten Delikatessen, um sie zu Hause auszuprobieren: ein Glas Leberpastete, einen Schokoladenriegel, eine Flasche mit Suppenkonzentrat, eine Dose gebackener Bohnen. Allerdings war es ihr neu, einer gewöhnlichen, langweiligen, acht Stunden dauernden Arbeit nachzugehen.
    Aber wirklich unerträglich waren nur die Zudringlichkeiten des Chefs. Bei jeder Gelegenheit berührte er ihren Arm, ihre Schulter oder ihre Hüfte; jedesmal wenn er, hinter dem Tresen oder im Lagerraum, an ihr vorbeikam, streift er ihre Brust oder ihre Schenkel. Zuerst hatte sie an einen Zufall geglaubt, weil er gar nicht der Typ zu sein schien: Er war zwischen zwanzig und dreißig und sahrecht gut aus. Aristopoulos mußte ihr Schweigen für Duldung gehalten haben; sie würde ihn ein wenig zusammenstauchen müssen.
    Elene konnte keine neuen Probleme gebrauchen. Ihre Gefühle waren ohnehin verwirrt. Sie empfand gleichzeitig Sympathie und Abneigung für William Vandam, der mit ihr sprach, als sei sie gleichberechtigt, und sie dann behandelte wie eine Hure; sie sollte Alex Wolff verführen, dem sie nie begegnet war, und sie wurde von Mikis Aristopoulos betätschelt, für den sie nichts als Verachtung übrig hatte.
    Alle nutzen mich aus, dachte sie, das ist mein Leben.
    Was für ein Mensch Wolff wohl sein mochte? Vandam hatte leicht reden, wenn er sie aufforderte, sich mit ihm anzufreunden. Als ob nicht auch eine Menge von dem Mann abhing. Manchen Männern gefiel sie vom ersten Moment an, bei anderen kostete es einige Mühe. Dann und wann war es sogar unmöglich. Ein wenig hoffte sie, daß es auch bei Wolff so sein könne. Dann aber fiel ihr ein, daß er ein deutscher Spion war und Rommel mit jedem Tag näher kam.
    Aristopoulos brachte einen Karton Nudeln aus dem Lager. Elene schaute auf ihre Uhr: Bald konnte sie nach Hause gehen. Aristopoulos stellte den Karton ab und öffnete ihn. Auf dem Rückweg schob er die Hände unter ihre Arme und berührte ihre Brüste, während er sich an ihr vorbeidrückte. Elene wich zur Seite. Sie hörte, wie jemand den Laden betrat, und dachte: Ich werde dem Griechen eine Lektion erteilen. Als er im Lagerraum verschwand, rief sie laut auf arabisch hinter ihm her: »Wenn du mich noch einmal anfaßt, schneide ich dir den Schwanz ab!«
    Der Kunde brach in lautes Gelächter aus. Sie drehte sich um und betrachtete ihn. Er

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