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Der Schmetterlingsthron

Der Schmetterlingsthron

Titel: Der Schmetterlingsthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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bauschige Hosen trugen, die an den Fußgelenken zusammengerafft waren. Die Damen waren schwer mit Schmuck beladen, der bei jeder Bewegung hörbar klimperte. Die jüngeren hatten sich Sterne, Augen oder Figuren auf die mehr oder weniger ansehnlichen bloßen Brüste gemalt.
    Harichumbra stellte Jorian mehreren Edelleuten vor, vor denen er sich tief verbeugte, bis ihm schwindlig wurde. Er nippte Fruchtsaft, wünschte sich etwas Herzhafteres und tauschte Belanglosigkeiten mit einem jungen Mulvanier, der ihm an Größe nicht nachstand. Der junge Mann, Lord Chavero aus Kolkai, trug hellgelbe Hosen und einen grellbunten Federbusch am Turban.
    »Das Wetter ist ausgezeichnet in dieser Jahreszeit, finde ich.«
    Chavero gähnte. »Es geht, wenn die Ausländer auch immer über die Sommerhitze klagen. Seid Ihr aus Novaria oder einem ähnlich barbarischen Ort?«
    »Richtig, obwohl wir es dort gar nicht so barbarisch finden.«
    »Vielleicht nicht, aber wie solltet Ihr eine Vergleichsmöglichkeit haben, wo Ihr noch nie in Mulvan wart?«
    »Eine gute Frage, die ich aber auch Euch stellen könnte.«
    Der Mann zerrte nachdenklich an seinem langen Schnurrbart. »Es ist doch einzusehen, dass Mulvan der Kernpunkt und Quell der Zivilisation ist und alle anderen Orte ihm an Kultur nachstehen müssen . Von Euch als Barbar kann man natürlich keine Logik erwarten.«
    Jorian bekämpfte den Drang, dem Mulvanier eine geziemende Antwort zu geben, doch der Drang war stärker. »Es ist interessant, Euch so sprechen zu hören. Wir haben ein Sprichwort in Kortoli, wonach der Unwissendste stets der ist, der sich einbildet, alles zu wissen.«
    Chavero dachte über diese Bemerkung einen Augenblick lang heftig bartzupfend nach und sagte dann ärgerlich: »Und wir sagen, mein guter Mann, dass der geifernde Hund damit rechnen muss, getreten zu werden. Wollen wir hoffen, dass es nicht dazu …«
    In diesem Augenblick erklang eine Fanfare, und ein Eunuch klopfte mit dem Stab auf den Boden. »Der Große König!«
    Shaju, über und über mit Edelsteinen behängt, stand auf der Schwelle. Alle Mulvanier, auch Jorian, fielen auf die Knie und berührten dreimal mit der Stirn den Boden.
    Der König rief: »Erhebt Euch, meine Freunde! Für den Rest des Abends betrachtet die Ehrerbietung gegenüber Meiner Majestät als erbracht!«
    Hinter ihm flüsterte Karadur: »Das heißt, dass wir mit ihm sprechen dürfen, ohne uns zunächst hinwerfen zu müssen.« Der Zauberer zupfte Jorian am Ärmel. »Komm mit, ehe dich dieser Kolkaianer in einen Streit verwickelt, und …«
    Am anderen Ende des Saals erklang eine zweite Fanfare, ein Eunuch klopfte auf den Marmor und rief: »Ihre Übernatürliche Hoheit, die Schlangenprinzessin Yargali!«
    Alle verbeugten sich. In der Tür stand eine Frau, die so groß wie Jorian war – also über sechs Fuß groß – und die ihm gewichtsmäßig um einiges überlegen sein mochte. Ihre Haut, nach mulvanischer Sitte bis über ihren Deltamuskel entblößt, wirkte fast schwarz. Riesige Juwelen schimmerten an ihrer Tiara und an ihren Ohrringen. Ein dreifaches Seil aus Riesenperlen baumelte zwischen ihren enormen Brüsten herab.
    Noch nie hatte Jorian eine derart üppige Gestalt gesehen; er vermochte seinen Augen nicht zu trauen. Besonders die Brüste taten es ihm an. Größer als Melonen – ja, so groß und rund wie Kuheuter – ragten sie ohne jede Neigung nach unten von ihrem Körper ab. Darunter zog sich der Rumpf zu einer Taille zusammen, die bei diesem Wesen unmöglich schlank wirkte; darunter dehnten sich schwere Hüften und ein leicht vorstehender Bauch. Ein goldbestickter Rock hing bis zu den Fußgelenken herab, und auf ihren Abendpantoffeln schimmerten weitere Edelsteine. Das Gesicht unter der Tiara war rundlich wie das von Estrildis, aber nicht fett; ja, wenn es einem gelang, ihre Größe zu ignorieren und den Blick von ihren außerordentlichen Proportionen loszureißen, konnte man sie sogar für eine sehr schöne Frau halten.
    »Bei Imbals Eisenbart!« hauchte Jorian. »Mit einem solchen Becken kann sie ja Riesen und Helden gebären …«
    »Psst!« sagte Karadur. »Gleich beginnt das Tanzen. Willst du mitmachen?«
    »Die Damen scheinen bereits Partner zu haben, da weiß ich nicht, wie ich mitmachen sollte. Außerdem bin ich nicht sicher, ob ich alle Schritte beherrsche – trotz der Mühen Harichumbras.«
    Das Orchester begann zu spielen, und die Paare stellten sich zum großen Marsch auf. Der König und die Schlangenprinzessin

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