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Der Schockwellenreiter

Der Schockwellenreiter

Titel: Der Schockwellenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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geworden, wir müßten alles den Maschinen überlassen. Ich verspüre keine Lust darauf, am Stammbaum der Evolution an einem vertrockneten Zweiglein zu vergammeln.«
    »Ich auch nicht. Na schön, ich bring dich nach KC, Sandy. Ich finde deine Einstellung sehr gescheit. Und wir können bei uns etwas frischen Wind gebrauchen.«
Verkauft an den Mann ganz oben
    »Ganz ohne Scheiß, dieser Fürchtenichts ist ein Fluchtgeschwindigkeits-Typ. Und es mangelt gerade in der Rationalisierung an einer festen Hand, seit Kurt die Brocken hingeschmissen hat, und ohne Georgia etwas nachsagen zu wollen, sie hat aus dem Nagelbrett meines Aufgabenbereichs kaum Nägel gezogen - gar nicht zu reden von Ihrem, hm?. Ja, das ist klar, und er hat mich selber wegen einer Probezeit angesprochen. Acht Wochen, oder noch lieber vielleicht sogar zwölf, um zu sehen, wie er mit uns anderen zurechtkommt. Zur Zeit macht er noch Urlaub. Wie ich vorhin schon sagte, ich habe ihn auf den Sea Islands kennengelernt. Ja, er ist noch da zu erreichen. Ausgezeichnet. Gut, dann schreiben Sie sich mal seine Code-Nummer auf. 4GH.«
Programmstörung
    Die Eingrenzung aus tausend Meter hohen Wolkenkratzern rings um den Mid-Continental Airport wies zwei Lücken auf, keine Andenken an die in Unruhen zerstörten oder von Rotten verrotteten Gebäude - ausnahmsweise einmal nicht -, sondern die Absturzstellen zweier Senkrechtstarter-Passagiermaschinen, die in der vorherigen Woche - eine beim Start, eine bei der Landung -, aus ihrer Repulsion getrudelt waren und zerschellten. Gerüchte besagten, die Ursache könne im Start der neuen Orbitalfabrik durch die IIA gesehen werden, der zur selben Zeit weiter westlich geschehen war, vom firmeneigenen Startfeld im hinterm Fluß gelegenen Nachbarland Kansas aus; angeblich hatte jemand vergessen, die Fluggesellschaften von Stärke und Ausmaß der erwarteten Druckwelle zu informieren. Doch die Ermittlungen waren noch im Gange, und die IIA war hierzulande eine viel zu große Macht, um aufgrund irgendwelcher Untersuchungen mit dem Vorwurf bloßer Nachlässigkeit behelligt werden zu dürfen. Nichtsdestotrotz war das Resultat bereits ein beliebter Gegenstand der Wetten in kurzfristigen illegalen Delphi-Pools. Den legalen öffentlichen Delphi-Pools waren Wetten über das voraussichtliche Ergebnis von gerichtlichen Ermittlungsverfahren natürlich verboten. Die Fassaden der übrigen Hochbauten, ganz egal, ob es sich um Wohnhäuser oder Bürogebäude handelte, waren so öde wie uralte Grabsteine und nicht weniger düster. Sie waren vornehmlich während der Klotzbau-Phase errichtet worden, unter welcher die Architektur in den frühen 90er Jahren gelitten hatte. Es gab für diesen Stil einen schmeichelhafteren Ausdruck - Anti-Deko -, aber er war zu lahm und hatte sich nie allgemein durchsetzen können. Derartige Bauten waren so entmenschlicht wie die Särge, in denen man die Opfer des Großen Bay-Bebens begrub, und besaßen sogar denselben Entstehungsgrund. Der Schaden, der entstand, als San Franzisko sowie dazu die größeren Teile Berkeleys und Oaklands über Nacht einfach zusammenbrachen, hatte den Bundesstaat an den Rand des Bankrotts gebracht, so daß alles, aber auch wirklich alles, mit dem geringstmöglichen Aufwand wiedererstellt worden war; und in einem verzweifelten Versuch, aus der Not eine Tugend zu machen, hatte man alle diese Gebäude >öko-sicher< fabriziert - mit anderen Worten, sie waren stark isoliert, umfaßten leistungsfähige Wiederverwertungsanlagen und besaßen pro Wohneinheit eine schlichte, tafelartige Außenfläche, die wenigstens ein bißchen Sonne erhielt und angeblich groß genug war, um in Hydro-Kultur den Anbau von Gemüse und Obst in einer für jede Durchschnittsfamilie bedürfnisgerechten Menge zu gewährleisten. Als Folge war in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, jedes wirklich brauchbare Gebäude müsse kahl, häßlich, abstoßend und in jeder Hinsicht langweilig sein. Anscheinend hielt niemand es noch für erforderlich oder überhaupt möglich, das Notwendige mit dem Angenehmen und Schönen zu verbinden.
    Dank einer ausgeklügelten Routine-Anpassung durch den Computer der Fluggesellschaft landete seine Maschine ein paar Minuten vor der planmäßigen Ankunftszeit. Ina hatte versprochen, ihn in der Haupthalle abzuholen, aber als er die Abfertigung verließ - infolge der Anti-Statik-Kammer am Ende des Flugsteigs kribbelte noch seine Haut -, war sie nirgends zu sehen. Es hätte seinem Charakter

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